Architekturobjekt 492 von 877
Nominiert für die Shortlist der Jury 2019 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2019 - Nachwuchsarbeiten


Eintritt in die Antike

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur- und Stadtplanung, Maximilian Scheffel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur- und Stadtplanung, Maximilian Scheffel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Italien

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

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Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Idee des Entwurfes ist es, ein ,,städtisches Haus‘‘ zu schaffen, das Besucher in das antike Zeitalter eintauchen lassen soll. Als Vermittler zwischen Gegenwart und Antike, steht dieses Gebäude im Herzen der Stadt Roms. Schon damals galt das Forum Romanum als Zentrum des öffentlichen und sozialen Lebens der Römischen Kaiserzeit. Dem gleichen Zweck folgt auch der Entwurf. Als Stadtbaustein dient dieses Gebäude zum einen als Eintritt auf das Forum Romanum, aber auch als Ausstauschort für Wissen, antiker Kunst und Aufenthaltsort, sowie Treffpunkt für Touristen und Einwohner Roms. 

Der Bezug zum Ort und die Wertschätzung dieses historischen Raumes war die wichtigste Eigenschaft im Entwurfsprozess. Da das Forum Romanum mit seinen freigelegten Ruinen keinen Platz bietet um einen Neubau auf unberührten Untergrund zu bauen, wird das neue Gebäude mit dem antiken Grund ,,verschmelzt‘‘. Dadurch wird dem Besucher in der Dauerausstellung an jeder Position die Wichtigkeit des vorhandenen Ortes bewusst und man bringt das Gebäude in Einklang mit der Umgebung. 

Die Gebäudefragmente auf dem Baufeld sind auf eine ehemalige Therme zurückzuführen, die zur römischen Kaiserzeit um 145-221 n.Chr. errichtet wurde. Der nahezu komplette Erhalt dieser Ruinen ermöglicht es dem Besucher innerhalb des neugeplanten Gebäudes die antiken Räumlichkeiten der Therme in seinen Überresten zu erleben und geben dem Gebäude somit einen besonderen Bezug zu Ort und Geschichte.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Der Weg durch das Gebäude leitet den Besucher durch eine spannende, aber geradlinige Raumabfolge von dem großzügigen Foyer über eine breite Treppe, die als Aufenthaltsort und Treffpunkt dient, durch die Dauerausstellung auf das Forum. Durch den Umgang mit den vorhandenen Ruinen wird der Daueraustellung eine besondere Wertschätzung entgegengebracht. Durch vier Wandscheiben wird die Therme in zeitgenössischer Bauweise in Szene gesetzt. Dadurch wird der ehemalige Innenhof wieder freigelegt und bietet den Besuchern einen von Wänden eingefassten Außenraum, der sich über zwei Ebenen nach oben öffnet.

Im Foyerbereich gibt es neben dem Ticketschalter ein angrenzendes Cafe, das nach Schließung des Gebäudes als Bar funktioniert.

In der dritten Ebene befindet sich die Sonderausstellung für Exponate aus der Antike. Schmale Oberlichter entlang der charakteristischen Innenwänden geben den Räumen eine atmosphärische Lichtstimmung. Zudem sind vier großflächige Fensterbänder vorhanden, die gezielte Ausblicke und Blickbezüge auf das Kolosseum und das Forum ermöglichen. Im Obergeschoss findet man außerdem das Auditorium vor, welches zu Austausch- und Wechselgesprächen genutzt wird. Durch die Offenheit und Großzügigkeit der Räume ist das Gebäude ein öffentliches Haus, das von allen Besuchern gleichermaßen genutzt werden kann. Durch die unbeheizte Foyer-, sowie Dauerausstellungsebene, gibt man dem Besucher einen klaren Bezug zum ebenfalls freigelegten und unbeheizten Rest des Forum Romanums. Auf dem Weg ins Obergeschoss tritt man durch eine Glastür in die beheizte Sonderausstellungsebene und gibt dem Gebäude damit eine unauffällige Trennung zwischen einer öffentlichen, unbeheizten Erschließungsfläche und einer privateren, dennoch öffentlich zugänglichen beheizten Museumsebene. 

Als Material setzt man im Gebäude ganzheitlich Beton ein. Die rot pigmentierte, gegossene Dämmbetonfassade soll im Kontrast zu den abgebrochenen Ruinen stehen und trotz allem eine ähnliche Haptik in Form von Härte und Farbe der charakteristischen römischen Ziegel aufweisen. Die Außenwand ist gleich der Innenwand und soll das Gebäude als massive Einheit zeigen, die überall spürbar ist. Mit der harten Fassade setzt man das Haus in Bezug zu den aus vorwiegend steinerrichteten antiken Bauten, bildet aber dennoch einen Monolith, der seine eigene Interpretation für einen Neubau an diesem Ort zulässt.

Auszeichnungen

2.Platz - BauNetz Campus Master Wettbewerb März/April 2019

Schlagworte

Antike, Kulturbau, Forum Romanum, Rom, Museum, Ruinen, Bestand, Thermenruine

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