Eisenbahnersiedlung Wülknitz

Die Eisenbahnersiedlung Wülknitz ist eine Gartenstadt aus den zwanziger Jahren und wird dieser Bedeutung auch heute mehr als gerecht. 12 Wohngebäude liegen gut verteilt in einer großzügigen Anlage mit viel Garten- und Grünfläche. Die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Komplexes umfasste zahlreiche Maßnahmen, um nicht nur den Gebäudebestand langfristig zu sichern, sondern auch modernen, energieeffizienten und gesunden Wohnraum zu schaffen. Zur Innendämmung wurde daher TecTem® Insulation Board Indoor eingesetzt, das sehr gute Dämm-Kennwerte aufweist, vor Schimmelpilz schützt und baubiologisch absolut unbedenklich ist: Das mineralische und kapillaraktive Innendämmsystem trägt neben einigen anderen Zertifizierungen auch den Blauen Engel.

Die Eisenbahnersiedlung Wülknitz – in der Gemeinde Wülknitz im Landkreis Meißen gelegen – wurde von 1923 bis 1927 für die Familien der bei der Eisenbahn beschäftigen Mitarbeiter errichtet und steht heute unter Denkmalschutz.
Sie entstand, um die große Nachfrage nach Wohnraum für die Arbeiter aufgrund der damals so personalintensiven Eisenbahngesellschaft zu befriedigen. Die großzügige und grüne Wohnsiedlung, insgesamt 2,2 Hektar groß, besteht aus zwölf Haupthäusern und mehreren Nebengelassen. 84 Wohnungen verteilten sich auf 4.650 m² Wohnfläche, hauptsächlich Zwei- und Dreiraumwohnungen.

Nach der Wende war das Wohngebiet, in dem man bis vor kurzem noch mit Kamin und Feuerholz geheizt hatte, dem Verfall preisgegeben, bis ein privater Investor sich der Siedlung annahm und eine umfassende Sanierung in Gang setzte. Im Januar 2010 begannen die Bauarbeiten an den leer stehenden Häusern Nummer 18, 19 und einem gegenüberliegenden Gebäude.
Ziel war es, das denkmalgeschützte Areal so weit wie möglich originalgetreu zu sanieren, gleichzeitig aber auch ein modernes Wohnen und einen umwelt- und kostenbewussten Umgang mit Energie zu ermöglichen.

Modern und zeitgemäß wohnen

Die sanierten und modernisierten Gebäude verfügen heute über moderne sowie teilweise altersgerechte Wohnungen, 50 – 64 m² groß, ohne Durchgangszimmer und jeweils mit Gäste-WC oder Wirtschaftsraum. Zu jeder Wohnung gehört Raum im Keller als auch auf dem Speicher. Durch die Lage im parkähnlichen Umfeld wohnt man im Grünen und ein Teil der Wohnungen hat direkten Gartenanschluss. Beheizt werden die Wohnungen mit ökologischen und kostensparenden dezentralen Pellet-Heizungen sowie Fußbodenheizung.

Ein spezielles Wohnungsangebot für Senioren wird hier vom Arbeiter Samariter Bund unterstützt, der in unmittelbarer Nähe auch einen Treffpunkt hat und zukünftig in der Siedlung ein Seniorenprogramm organisieren wird.

Die denkmalgeschützten Fassaden, Eingangsbögen und Fenstergewände mussten erhalten bleiben. Nachdem man zuerst einen Dämmputz in Erwägung gezogen hatte, wurde schließlich doch statt einer Außendämmung eine Innendämmung gewählt.

Nachhaltige Innendämmung, die das Raumklima verbessert

Bei der Innendämmung entschied man sich für das System von KNAUF AQUAPANEL GMBH: TecTem® Insulation Board Indoor. Die mineralische und kapillaraktive Dämmplatte aus Perlit bietet durch herausragende thermische Kennwerte eine sehr wirksame Reduzierung von Wärmeverlusten. Neben den guten Dämmwerten überzeugt auch der Schutz vor Schimmelpilzbildung durch ihren alkalischen pH-Wert 10 – in Altbauten ein wichtiger Faktor, der die Wohnqualität entscheidend verbessert und den Wert der Immobilie nachhaltig sichert. Die aus Perlite hergestellten Dämmplatten haben die Eigenschaft, auftretendes Kondenswasser aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben; mögliche Feuchtespitzen werden auf diese Weise zuverlässig abgepuffert. Gleichzeitig wird aufgrund des durchgängig diffusionsoffenen, kapillaraktiven Systems das Risiko von Bauschäden allgemein erheblich reduziert.

Der Dämmstoff mit dem Blauen Engel

TecTem® Insulation Board Indoor ist absolut faserfrei und ohne Gesundheitsrisiken einzusetzen. Außerdem enthält TecTem® keine toxischen Materialien und ist daher baubiologisch unbedenklich. Die Dämmplatte wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet und besitzt das natureplus Qualitätszeichen. Außerdem wurde sie vom eco-INSTITUT, Köln auf Emissionen und Inhaltsstoffe geprüft und erfolgreich zertifiziert. Sie ist nicht brennbar und bietet einen hohen Feuerschutz (Baustoffklasse A1 nach DIN EN 13501-1). Im Brandfall entstehen keine gefährlichen Dämpfe.

Alt, aber solide: Das Mauerwerk

Die Außenwände der Gebäude waren zwar alt, aber durchweg in erstaunlich gutem Zustand: Nach Entfernung von alten Farbaufträgen kam ein Kalkputz zu Tage, der nur an einigen Stellen ausgebessert werden musste und damit einen geeigneten, planen Untergrund für die Montage der Dämmplatten bildete. Es gab keinerlei Anzeichen für Feuchtigkeit oder sogar Schimmel in den Wänden.

Gedämmt wurden alle außen liegenden Wände und auch die Wände, die an die unbeheizten Treppenhäuser bzw. Flure angrenzen. Berechnungen ergaben, dass die Dämmplatte in 50 mm Stärke die gewünschten Anforderungen erfüllt. Verfügbar ist die Dämmplatte in Dicken bis 200 mm.

In wenigen Arbeitsschritten schnell montiert

Die Verklebung der TecTem® Platten durch das Unternehmen Großenhainer Ausbau GmbH erfolgte entsprechend der Verarbeitungsrichtlinien vollflächig, mit dem auf das System abgestimmten, diffusionsoffenen TecTem® Klebespachtel, wobei der Spachtel auf die Platte aufgebracht wird. Auf dem Boden und an den Übergängen zur Decke kamen Entkopplungsstreifen zum Einsatz. Montiert wurde waagerecht, im Verband, mit einem Mindestplattenversatz von 20 cm, dicht gestoßen, lot- und fluchtgerecht ausgerichtet. An Wandöffnungen (Fenstern und Türen) wurde darauf geachtet, dass die Stoßfugen der Platten nicht über den Eckpunkten lagen.

Die Fensterlaibungen wurden in der Regel mit 25 mm starken TecTem® Laibungsplatten ausgeführt. Allerdings zeigten sich bei den Fenstern Toleranzen von 2-8 cm bezüglich ihres Einsatzes ins Mauerwerk. Da die Dämmplatte in den Dicken von 50 – 200 mm erhältlich ist, konnte man dieses Problem bei der Dämmung der Laibungen einfach mit dem Einsatz von unterschiedlichen Plattenstärken lösen.

Eventuell vorhandene Fugen 2 mm wurden mit TecTem® Füllmörtel verfüllt, größere Fugen mit Plattenstreifen geschlossen und anschließend die gesamte Dämmung mit TecTem® Grundierung versehen. Auf die getrocknete Grundierung folgte der Auftrag des TecTem® Flächenspachtels in Bahnbreite des Gewebes, dann die Einbettung des TecTem® Gewebes, das dann mit dem Flächenspachtel überzogen wurde. Die Stärke des gewebearmierten Flächenspachtels beträgt insgesamt 5 mm. An den Fensterecken wurden zur Aufnahme von Kerbspannungen zusätzliche Armierungsstreifen (Ca. 50 x 30 cm) im Winkel von 45° in den TecTem® Flächenspachtel eingebettet. Den Abschluss der gedämmten Wände bildet eine gefilzte Putzoberfläche mit feiner Struktur, auf die eine Silikatfarbe aufgetragen wurde.


Fliesen auf der Innendämmung

In den Bädern kam an den Außenwänden ebenfalls die Innendämmung zum Einsatz, sogar an Wänden mit Fliesenbelag. Dies ist auf der mineralischen Dämmplatte mit Fliesen in der Größe von maximal 30 x 30 cm und einem Gewicht von maximal 12 kg/m² problemlos möglich. Gefliest wurde hier gemäß Verarbeitungsvorgabe maximal 2/3 der Wandfläche, damit der Feuchtigkeitsaustausch im Wandbereich gewährleistet bleibt. Im Spritzwasserbereich so wie im Nichtspritzwasserbereich wird der Flächenspachtel komplett durchgezogen, das Gewebe eingelegt und bei noch feuchtem TecTem® Flächenspachtel das System mit STR U-Dübeln fixiert – spezielle Kunststoffdübel, um Wärmebrücken zu vermeiden. Im Spritzwasserbereich wird die Fläche vor dem Fliesen mit KNAUF Flächendicht bearbeitet, Einschnitte für Armaturen etc. vor und nach dem Fliesen mit dauerelastischem und fungizidem Flächenkitt geschlossen. Als Fliesenkleber wurde ein wasserfestes und flexibles Produkt gewählt, ebenso beim Fugenmaterial.

Modernes und gesundes Wohnen in der Gartenstadt

Durch die Sanierungsmaßnahmen sind 84 attraktive Wohnungen im parkähnlichen Umfeld entstanden. Die Innendämmung im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen trägt durch die Feuchteregulierung und Vermeidung von Schimmelpilz nicht nur wesentlich zu einem gesunden und angenehmen Raumklima bei, sondern verbessert nachhaltig und langfristig die Bausubstanz. Die Wohnungen sind durch diese neue Wohnqualität und ihre gute Ausstattung sehr beliebt und waren schnell vermietet: In die Gartenstadt von Wülknitz ist wieder Leben eingekehrt.