Architekturobjekt 12 von 14

Architekturobjekte


Eisengiesserei Baumgarte

33647 Bielefeld, Duisburger Str. 35

Mit freundlicher Unterstützung von AGROB BUCHTAL

Waschkauen - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Waschkauen - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Duschen - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Sanitärbereich - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Sanitärbereich - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Durchgang - Eisengiesserei Baumgarte

© Jochen Stüber

Mit freundlicher Unterstützung von AGROB BUCHTAL

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Duisburger Str. 35, 33647 Bielefeld, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

04.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

buschmeierarchitekten

Haller Weg 25a

33617 Bielefeld

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

In der zu Beginn der 1930er-Jahre in Bielefeld gegründeten Eisengießerei Baumgarte spielt das Wohlbefinden der Mitarbeiter seit jeher eine große Rolle. Das zeigt sich in Form von Beihilfen im Krankheitsfall und der Bereitstellung von Werkswohnungen ebenso wie durch die Einrichtung von Umkleide- und Waschbereichen, die den Arbeitern einen komfortablen Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben ermöglichen.

Die 1969 auf dem Werksgelände errichteten „Waschkauen“ übernehmen dabei eine Errungenschaft, die insbesondere im Bergbau weite Verbreitung findet: Schwarzkauen dienen zur Ablage der durch Kohle- und Metallstaub verunreinigten Arbeitskleidung, während in den Weißkauen Alltagskleidung aufbewahrt wird – in beiden Fällen stehen hierzu Metallkörbe und Kleiderhaken zur Verfügung, die sich mit Ketten unter die Decke hochziehen lassen. Zur klaren räumlichen Trennung liegen zwischen den beiden Bereichen großzügige Duschräume. Nachdem die Waschkauen in die Jahre gekommen waren, wurden die einstigen Fliesenböden zunächst durch einen beschichteten Gussasphalt ersetzt – eine Lösung, die sich im Alltag nicht ausreichend bewährt hat. Zum einen entstanden im Laufe der Zeit Risse, die ein Verletzungspotenzial bargen, zum anderen ließ sich der Boden nur schwer von den eingetragenen bzw. abgeduschten (und schließlich korrodierten) Metallpartikeln reinigen.

Im Zuge von aktuellen energetischen Sanierungsmaßnahmen des Gebäudes, in dem sich unter anderem auch Büros befinden, entschloss sich die Eisengießerei nun auch zu einer aufwendigen Modernisierung der Waschkauen. Lüftungsanlage, Beleuchtung und Fenster wurden nach heutigen Standards erneuert, die Außenwände des Ziegelgebäudes erhielten eine Innendämmung, und die Heizkörper wie auch die dazugehörenden Fensternischen verschwanden zugunsten einer Fußbodenheizung. Die für die Innenräume gestalterisch prägendste Veränderung betrifft jedoch die Boden- und Wandbeläge. Im Sinne widerstandsfähiger, langlebiger, reinigungsfreundlicher sowie angenehm und sicher barfuß begehbarer Oberflächen entschied sich der beauftragte Architekt Christoph Buschmeier für Fliesen – zuvor musste allerdings der alte Boden entfernt und durch einen neuen Zementestrich auf Trittschalldämmung ersetzt werden.

Die basaltgrauen Bodenfliesen der Serie Emotion von AGROB BUCHTAL(30 x 60 cm, R10/A) bilden in den Waschkauen heute den eleganten Hintergrund für die unregelmäßige Vielfarbigkeit der am „Kauenhimmel“ aufgehängten Kleidungsstücke. In den Duschbereichen kamen gleichfarbige Fliesen der Serie Emotion Grip (15 x 15 cm, R11/B) zum Einsatz, die dort mit den Duschpaneelen, Trennwänden und Ablaufrinnen aus Edelstahl harmonieren. In beiden Fällen sorgen die robusten Feinsteinzeug-Fliesen dank Protecta-Vergütung dafür, dass der Boden keinerlei Wasser aufnimmt, und dass Verunreinigungen durch Metallpartikel kaum sichtbar und mithilfe der abwechselnd sauren bzw. alkalischen Reinigungsvorgänge (mit verdünnten Säuren bzw. Laugen) leicht zu entfernen sind. Ebenso hochwertig sind auch die streifenförmig in insgesamt vier verschiedenen Grautönen verlegten Steinzeug-Wandfliesen der Serie Plural (30 x 60 cm), deren HT-Veredelung unter anderem wirksam der Kalkbildung entgegenwirkt.

Trotz umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen versprühen die beiden Waschkauen noch immer den angenehm nostalgischen Industrie-Charme der 1960er-Jahre. Das liegt an den farblich zurückhaltenden Wand- und Bodenfliesen, nicht zuletzt aber auch daran, dass sowohl die alten Sitzbänke als auch die mit Vorhängeschlössern gesicherten „Kettenkleideraufzüge“ erhalten geblieben sind. Letztlich sind es funktional und optisch auf den Stand der Zeit gebrachte Innenräume, die heute mehr denn je zeigen, dass das Mitarbeiterwohlbefinden in der Eisengießerei Baumgarte tatsächlich im Mittelpunkt steht.

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