Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Elektrofachmarkt Dortmund Hörde
44263 Dortmund, Seekante 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Nattler Architekten (Nattler GmbH)
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Nattler Architekten (Nattler GmbH)
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Seekante 1, 44263 Dortmund, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
41.300 m³
Bruttogrundfläche
11.770 m²
Nutzfläche
11.000 m²
Grundstücksgröße
3.000 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
10.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Stadt Dortmund als eine der großen Industriestädte des Ruhrgebiets durchlebt seit Ende des 20. Jahrhunderts einen Strukturwandel. Von einer ehemaligen Stahlindustrie- zu einer Informations- und Dienstleistungsstadt in der Informationstechnologie und im elektronischen Handel.
Im Stadtteil Hörde, im südlich liegenden Areal Dortmunds, vollzog sich der Wandel durch die Umwandlung der PHOENIX-Hüttenwerke zum PHOENIX See. Der PHOENIX See ist ein künstlich angelegter See, der die Industrielandschaft des letzten Jahrhunderts in ein Naherholungsgebiet verwandelt hat. Nicht unweit des Sees befindet sich die Fußgängerzone, die die Einkaufsmeile des Stadtteils bildet.
Als inzwischen etabliertes Versorgungs- und Dienstleistungszentrum im Dortmunder Süden hat der Stadtteil den größten Elektrofachhändler Europas - Media Markt - zum Niederlassen eingeladen.
Grundstück – Ortseingang ins Zentrum
Auf der Fläche eines ehemaligen Hochbunkers forderte die Aufgabenstellung ein architektonisches Konzept zu entwickeln, welches funktional die Ansiedlung eines Elektrofachmaktes vorsieht und zugleich das neue Bauvolumen den Ortseingang ins Zentrum des Stadtteils Hörde ankündigt. Besonders im Erscheinungsbild sollte der Baukörper adressbildend sein.
In Bezug auf die Grundstückslage wird der prominente Bauplatz einerseits von der Hauptverkehrsader „Faßstraße“ berührt und andererseits von den Nebenstraßen „Seekante/Platz an der Seekante“ eingefasst. Die „Seekante“ mündet in die Einkaufs- und Flanierstraße „Alfred-Tappen-Straße“ und bildet die Hauptader des Einzelhandels im Stadtteil.
Fließende Bewegungen – Die Umgebung als Konzeptidee
Fokussiert man die städtebauliche Situation des Grundstücks, so lässt sich eine fließende Bewegung erkennen, die durch die Lage der Verkehrsstruktur definiert wird.
Die Grundstückslage und seine umlaufende Anbindung an die Verkehrsstruktur ermöglichen dem Baukörper ein Alleinstellungsmerkmal, ohne dabei den städtebaulichen Kontext zu verlassen.
Die Idee, die neu entstandene Architektur in diese „fließende Bewegung“ zu integrieren ist Grundlage der konzeptionellen Ausarbeitung.
Der Baukörper fügt sich optimal in das städtebauliche Gefüge ein, nutzt zugleich die Baufläche maximal aus und entschärft durch die abgerundeten Gebäudekanten das beträchtliche Bauvolumen.
„Gelungene Gestaltung der Gebäudefassade“ – 1. Preis Wettbewerb
Resultierend aus dem Wettbewerb 2014 zur Fassadengestaltung Elektrofachmarkt in Dortmund Hörde ist das hier vorgestellte Gebäude als Sieger hervorgegangen.
Als Ergebnis aus dem Wettbewerb wurde der Entwurf von der Fachjury mit dem 1. Preis ausgezeichnet und mit einer „gelungenen Gestaltung der Gebäudefassaden“ betitelt.
Die ausgewogene Proportionalität zwischen den mit Streckmetallverkleideten Obergeschossen und der mit bedruckten Glaselementen versehenen Erdgeschosszone verleihen „dem Gebäude eine belebende Wirkung“ und „führen zu einer freundlichen Ortseingangssituation“.
Beschreibung der Besonderheiten
Ohne Zweifel bleibt das Gebäude auch in seiner Fassadenausbildung dem „fließenden Charakter“ treu. Das Fassadenkonzept präsentiert sich als filigranes ganzes, und hängt sich in 2 Hauptzonen; der Sockelzone und der Streckmetallfassade, vor das Gebäude.
Durch die Wahl einer leichten Streckmetallfassade wird der Betonskelettbau wellenförmig umspielt und nimmt zum einen den historischen Bezug zur Stahlindustrie und zugleich den Bezug zum PHOENIX See auf. In einzelnen Wellenlinien ist der obere Bereich der Fassade in einer wechselnd strömenden Bewegung und schließt sich zu einem Kreislauf, ohne Rückseiten auszubilden.
Das Gebäude ist aus jeder Perspektive allseitig im Fluss und signalisiert seine Zugehörigkeit ins Areal und seine Geschichte. Eine Integration in den modernen Zeitgeist spiegelt sich nicht nur in der filigranen Streckmetallfassade wieder, sondern auch im Sockelbereich des Gebäudes.
Hierbei nimmt der Einsatz von Kunst am Bau die kulturelle und gesellschaftliche Beziehung des Stadtteils auf. Der Künstler Joerg Maxzin übersetzt mit seinen plastilin gestalteten Figuren und einer besonderen perspektivischen Technik die Atmosphäre einer Flanierzone in die Erdgeschossebene und erzeugt damit die perspektivische Tiefe eines erweiterten Raums. Das dafür neu entwickelte Glass Sandwich Panel GSP® von iconic skin bettet die vielfarbig digital bedruckten Glaselemente ein.
Die 1,09 x 3,88 m große Tafeln bilden mit insgesamt 56 Tafeln das Panorama im Erdgeschoss. Nach der Vorfertigung im Werk konnten die Elemente; in der Abwicklung ca. 240 m, in 4 Wochen komplett montiert werden.
In der Verwendung der menschlichen Silhouetten soll die Nähe zum Stadtteil erzeugt werden. Die restlichen Glaselemente in der Fassade reflektieren die umliegende Umgebung und verstärken ebenfalls die gewünschte Tiefenwirkung und Leichtigkeit.
Die Leichtigkeit und Filigranität findet sich auch im Fachhandel des Media Marktes wieder, der die neuesten technologischen Elektroprodukte vermarktet.
Streckmetallkonstruktion und Unterkonstruktion
Die ca. 235m lange Streckmetallfassade ist umlaufend und umspannt in einer konvex-konkaven Ausrichtung das gesamte obere Gebäude. Die gesamte Höhe der Streckmetallfassade beträgt bis zu 9m.
Die einzelnen Metallgitter sind abwechselnd konkav und konvex gebogen. Diese horizontal wellenförmige Anordnung wirkt sich positiv auf die Streuung der Schallwellen aus. Die Perforierung von 27,6 % und ihre Öffnungsausrichtung nach unten mindern die direkte Reflexion und führen zur einer Minderung von mehr als 3,5 dB. Die einzelnen Streckmetallelemente sind ca. 1,0 x 2,5 m groß und sind in einem Abstand von ca. 50 cm vor das Gebäude montiert. Die Befestigung erfolgt an einer feuerverzinkten Stahlunterkonstruktion in einem Achsabstand von ca. 2,5 m. Dazwischen wird eine gebogene Stahlkonstruktion zur Aufnahme der Streckmetallgitter verwendet. Die Befestigung ist teilweise auf Betonstützen und teilweise auf Stahlstützen montiert.
Die Unterkonstruktion der Stahlkonstruktion ist nach DIN EN ISO 1461 feuerverzinkt und in RAL 7016 lackiert.
Die Streckmetallgitter sind aus eloxiertem C31 Aluminium.
Offenes Gestaltungsprinzip – Nutzung und Raumgestaltung
Der neue Media Markt ist in der Gestaltung der Raumnutzung auf zwei Hauptnutzungen aufgebaut; die Verkaufsfläche und die Stellplatzflächen. Beides wichtige Parameter des Einzelhandels.
Im Erdgeschoss befindet sich die Verkaufsfläche und ist ebenerdig erreichbar, so dass den Kunden ein barrierefreier Zugang ermöglicht wird. Der Haupteingang ist am Endpunkt der Fußgängerzone positioniert und kann die Fußgänger ins Gebäude hineinleiten. Durch die bündige Integration des Haupteingangs in die erdgeschossige Fassade wird der Portalcharakter zusätzlich verstärkt.
Das grundsätzliche Innenraumkonzept baut sich auf einer offenen Grundgestaltung auf. Dabei bildet die Verkaufsfläche das Herzstück des Gebäudes. Von der Verkaufsfläche ausgehend, ordnen sich alle weiteren Nebenräume und Nebenfunktionen an den Gebäuderand hin zur Fassade. Für Räume, die als Büronutzung oder als Pausenraum für Mitarbeiter vorgesehen sind, wird eine Anbindung ans Tageslicht gewährleistet.
Die Wahl der Skelettbauweise bietet dem Innenraum eine große und uneingeschränkte Fläche, die es dem Nutzer ermöglicht, seine Produkte großzügig und frei zu präsentieren. Auf diese Weise wird die Corporate Identity des Unternehmens im Gestaltungskonzept mitberücksichtigt.
Dem offenen Gestaltungsprinzip folgen auch die oberen Geschosse, die als Parkplatzflächen konzipiert sind. Auch die Fassade folgt dem Wechsel der Funktion.
Auszeichnungen
1.Preis Fassadenwettbewerb 2014
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
45,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
9,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
11,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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