Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024 - Nachwuchsarbeiten
Eleónas, der Olivenhain
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Engineering & Design, Felix Görrissen
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Engineering & Design, Felix Görrissen
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Griechenland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
"Eleónas" (gr. für Olivenhain) sorgt in zwei Stufen für eine sichere Wasserversorgung der Landwirtschaft im Tal, einer langfristigen Erholung des Grundwasserspiegels und somit auch zukünftig für sichere Olivenernten auf Kreta.
Im ersten Schritt sorgt eine Regenwasser Auffangstruktur entlang der Felder für eine stete Tröpfchenbewässerung der Olivenhaine. Die Flächen zwischen den Holzrahmen sind exakt so dimensioniert, dass sie entsprechend der zu bewässernden Ackerfläche, modular aneinandergereiht werden können. Mit Hilfe einesdigitalen Berechnungstools, kann jeder Bauer in Form dieser Bottom Up Lösung, von einer Grundwasserbewässerung zu einer Regenwasserbewässerung wechseln. So kann während des Winters und Frühjahrs, genügend Regenwasser gesammelt werden, um die drei monatige Bewässerungsphase im Hochsommer zu überstehen.
Im Zweiten Schritt dient eine kommunal nutzbare Olivenmühle für mehr finanziellen Freiraum in der Landwirtschaft im Valley. Die Wertsteigerung von Olivenfrucht zu Olivenöl erlaubt es den Bauern, mit einer geringeren Ernte durch niedrigere Bewässerungsmengen, ihr Einkommen beizubehalten.
Im zentrifugalen Prozess, welcher die Frucht von Öl und Wasser trennt, entsteht einerseits das wertvolle Öl, andererseits der bislang als Abfallprodukt deklarierte "Trester".
Hand in Hand mit heißer werdenden Sommern und stärkeren Regenfällen im Frühjahr, geht die Erosion der Bergketten um das Valley herum einher. In einem Teufelskreis wird die fruchtbare Erde zusammen mit dem Süßwasser in das umliegende Meer gespühlt, ohne dass die bereits 35m gesunkenen Grundwasserreservoirs neu aufgefüllt werden können.
Der Trester der Olivenproduktion wird im Zuge einer Renaturierung auf terrassenartigen Strukturen entlang der Hügel aufgetragen. Die Nährstoffe der zermahlenen Oliven bieten Nährboden für Pflanzen, die den Teufelskreis durchbrechen, die Erosion verhindern und gleichzeitig, durch eine Verlangsamung des ablaufenden Regenwassers, das Grundwasser neu befüllen.
Durch die zyklische Nutzung von Wasser und Nährstoff können die Eleónas Strukturen den Fortbestand der jahrtausendealten Agrarkultur auf Kreta aufrecht erhalten und den Lebensunterhalt der Bauern auf natürliche Weise sichern.
Beschreibung der Besonderheiten
Andererseits innerhalb der technischen Energiegewinnung der Olivenmühle, welche durch die angestaute Wasserenergie am Berghang ihren Strom bezieht. Das ablaufende Wasser wird in Zylindern im Gebäude angestaut und bei Bedarf zur Erntezeit, durch Strom erzeugende Turbinen geleitet. Das hier genutzte Wasser wird anschließend aufbereitet und in die Trinkwasserversorgung des umliegenden Orts weitergeführt.
Außerhalb der Erntezeit dient die Fläche der Olivenmühle als Versammlungsort und Martkplatz, auf welchem die Bauern die Möglichkeit erhalten Ihr selbst produziertes Olivenöl zu verkaufen, sowie städtischen Versammlungen beizuwohnen.
Nachhaltigkeit
Die erdberührten Bauteile sind in Stahlbeton geplant, um der maschinellen Beanpruchung eines Industriebauwerks standzuhalten. Rechtfertigen lässt sich hier der primärenergieintensive Baustoff Beton durch seine Langlebigkeit, während vergleichbar druckfeste Produkte in dieser Einsatzform eine kürze Lebensdauer aufweisen.
Die Energie der Olivenmühle wird mittels Wasserkraft innerhalb des Gebäudes produziert. Während zur Regenzeit das anfallende Wasser innerhalb von Betonzylindern gespeichert wird, kann dieses bei Bedarf durch Turbinen im UG in elektrischen Strom umgewandelt werden. Das gespeicherte Wasser wird anschließend durch eine dreistufige Filteranalage in eine Trinkwasserzisterne geleitet, welche den Bedarf des Dorfes deckt.
Schlagworte
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