Architekturobjekt 8 von 8

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2010: Teilnehmer


ENERGETIK-Cube - vollständig solar beheizter Muster- und Experimentalbau für die FASA AG

09484 Oberwiesenthal, Emil-Riedel-Straße 10

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kiehl IAK-Plan Chemnitz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kiehl IAK-Plan Chemnitz

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Emil-Riedel-Straße 10, 09484 Oberwiesenthal, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

10.2010

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Kiehl IAK-Plan Chemnitz

Schiersandstr. 20

09116 Chemnitz

Deutschland

Tel. +49 371 514611

iak-plan@t-online.de

Verwendete Produkte

Jenni Energietechnik

Solarspeicher

RETEC Regenerative Energie

Solaranlage

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

478 m³

 

Wohnfläche

100 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Zur Idee des Gebäudes:
Die FASA AG, ein Bauunternehmen aus Chemnitz, baut seit einigen Jahren erfolgreich Ganzjahressolarhäuser - das sogenannte ENERGETIKhaus100. Das Konzept dieser Häuser verbindet den Wunsch nach Unabhängigkeit von Öl und Gas mit Ökologie und Wirtschaftlichkeit. Es ermöglicht eine Beheizung und die Warmwasserbereitung des Hauses autark von fossilen Brennstoffen allein mit der Kraft der Sonne. Dafür wird auf dem optimal nach Süden ausgerichteten Dach eine vollflächige Solarthermieanlage installiert, die einen Warmwasser-Schichtspeicher belädt. Damit wird ganzjährig sowohl die Fußbodenheizung betrieben als auch das warme Wasser bereitgestellt. Als Sicherheitssystem wird ein Kaminofen mit Wasser-Wärmetauscher installiert. Zusammen mit der Solararchitektur, der optimalen Ausrichtung der Räumlichkeiten, der Fenstergestaltung und den Nutzungsgewohnheiten wird der Energiebedarf mit der Sonne in Einklang gebracht.

Nun wünschte sich der Bauherr die Umsetzung dieses Konzeptes unter Extrembedingungen: Am Fichtelberg, der höchsten Erhebung des Erzgebirges in den neuen Bundesländern, fallen im Winter die Temperaturen schon mal auf -30°C und es werden Schneehöhen um 2 m gemessen. Ist es denkbar hier ein Haus zu bauen, das fast ausschließlich mit Solarwärme beheizt wird?

Gestaltung:
Der gekippte Würfel ist Ausdruck dieses Experimentes, auch in seiner formellen Aussage als ein der Sonne zugeneigter, im Hang stehender Würfel mit einer vorgelagerten Holzterrasse. Auch die Auswahl der Materialien ist Ausdruck des Experimentalbaus. Der Sockel wurde aus wasserundurchlässigem Stahlbeton vor Ort geschalt. Der Sichtbeton von Erdgeschoss und erstem Obergeschoss bleibt auch in den Innenräumen an Wänden und Decken sichtbar. Außen wurden die Betonwände des Cube gedämmt und sind von einem "Felsmassiv" aus Steingabionen umgeben. Diese beziehen auch die Außenanlagen und die Terrrasse mit ein. Das Dachgeschoss besteht vollständig aus einer Kreuzlagenholz-Konstruktion, ebenso wie die nichttragenden Innenwände und das Dach. Die Neigung des Daches von 70° nimmt Bezug auf das ortstypische Satteldach und ist gleichzeitig ideal für die Ausrichtung nach der Sonne. Ebenso sind die verwendeten Materialien wie Blechdach und Holzverschalung ortstypische, erzgebirgische Baustoffe der Außenhaut. Erstmals setzte die FASA AG bei einem Einfamilienhaus den ökologischen Dämmstoff Seegras ein. Seegras kann mit geringer grauer Energie hergestellt werden und erfüllt ohne chemische Zusätze die hohen Anforderungen an den Wärmedurchlasswiderstand, sodass sogar die Dämmwirkung eines KfW40-Hauses erreicht werden konnte. Den Witterungsschutz für die Kreuzlagenholz-Seegras-Konstruktion bildet eine Stülpschalung mit sägerauer Lärche. Das Solardach und die nördliche Dachfläche mit Aluminium-Schargen-Eindeckung sind ebenfalls mit Seegras gedämmt.

Technische Umsetzung
Das Süddach ist vollflächig mit Solarkollektoren belegt. Die Solarthermieanlage hat eine Fläche von 51,5 m². Dennoch muss der Bauherr nicht auf die Aussicht nach Süden auf Fichtelberg und Keilberg verzichten. In die Kollektorfläche wurden als Prototyp drei im Raster des Kollektors angelegte und bündig eingebaute, öffenbare Dachflächenfenster integriert. Im Inneren des Hauses befindet sich der Langzeitwärmespeicher mit 11,7 m³ Volumen und als Sicherheitssystem ein Kaminofen mit Wärmetauscher mit einer wasserseitigen Leistung von 6 kW. Damit ist der Primärenergieverbrauch dieses Hauses null, ebenso der CO2-Ausstoß ist bei null bzw. neutral.

am Bau Beteiligte:
Bauherr: Prof. Dr. Hintzen, Am Wasserturm 5,09577 Niederwiesa
Planung: Architekturbüro Rainer Kiehl und FASA AG Chemnitz
Umsetzung: FASA AG Chemnitz
Statik und bautechnische Nachweise: Ing.Büro Kay Hofmann, Chemnitz

Schlagworte

Niedrigenergiehaus, Holztafelbauweise, Holzschalung, Sichtbeton, Solarthermie, Solararchitektur, Seegras-Dämmung, wasserführender Kaminofen, Solarspeicher, KfW-Förderung, Einfamilienhaus, Ferienhaus, Ausblick, Keilberg, Fichtelberg, Winter und Sommer, Glasfassade, Schiebetüren, 3-fach Verglasung, intelligente Technik, Sauna, Kollektoren, Fußbodenheizung, Gabion, energiebewusste Architektur, Wohnraumerweiterung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Solarthermie

 

Sekundärenergie

Holz

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

1

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