Architekturobjekt 11 von 15

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer


Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HS Augsburg, Energieeffizientes Planen und Bauen, Anja Heberle

Modell M 1:200 - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Ansicht Ost - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Ansicht Terrassenhof Ost - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Ansicht Terrassenhof West - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Ansicht West - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Ansicht Süd - Energieeffiziente Erweiterung einer Doppelhaushälfte

© Anja Heberle

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HS Augsburg, Energieeffizientes Planen und Bauen, Anja Heberle

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.055 m³

 

Bruttogrundfläche

139 m²

 

Nutzfläche

197 m²

 

Verkehrsfläche

29 m²

 

Wohnfläche

138 m²

 

Grundstücksgröße

469 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

E2V120 - dieses Kürzel steht für „Energieeffiziente Erweiterung von grundrissvariablen Wohnhäusern“ und beinhaltet das Thema meiner Bachelorarbeit. Gegenstand dieser Aufgabe ist eine Doppelhaushälfte in der 1934 erbauten „Siedlung des Volkes“ in Augsburg. Das Gebäude wird im KfW-Effizienzhaus 40-Standard saniert und erhält eine Wohnflächenerweiterung von 70 m2 auf 138 m2. Zusätzlich wird es auf die Bedürfnisse eines neuen Benutzerprofils ausgerichtet - die Zielgruppe ist eine Familie mit einem Kind sowie einem Großelternteil. Durch ein innovatives Technikkonzept, großzügige Grundrisse mit einladenden Räumen und der Verwendung von Materialien mit einem hohen ökologischen Anspruch wird dem Gebäude eine neue Identität verliehen.

Umgang mit dem Bestand
Bei der Sanierung des Bestandsgebäudes gilt als oberste Priorität die Weiterverwendung der Bauteile, deren Erhalt im Zuge der Bestandsaufnahme als sinnvoll oder zum Teil sinnvoll eingestuft wurde.
Dazu gehören neben den tragenden Wänden die Decken und die Tragkonstruktion des Daches. Letztere wird zunächst entfernt und nach Aufstockung des Kniestockes um 1,60 m in einem flacheren Winkel von 30° wieder aufgesetzt. Da die Höhe der Sparren von 12 cm zur Dach- dämmung nicht ausreicht, werden jene durch 20 cm hohe FJI-Träger ergänzt und die Gefache ausgedämmt. Da die Entfernung der Decken einen massiven Eingriff in die Struktur des Gebäudes darstellen würde, werden die Geschossdecken stattdessen in ihrer Tragfähigkeit ertüchtigt und mit einem neuen Fußbodenaufbau versehen. Im Falle der betonierten Kellerdecke werden die korrodierenden I-Profile abgeschliffen und die Decke unterseitig neu verputzt. Der bestehende Fußbodenaufbau wird entfernt und durch Trittschalldämmung, Heizestrich und Parkettboden ersetzt. Die Holzbalkendecke zwischen EG und OG wird durch das In-Floor-System in eine Holz-Beton-Verbunddecke umgewandelt und mit demselben Fußbodenaufbau wie im Erdgeschoss versehen. Die ursprünglich im Süden des Hauses angeordnete Erschließung wird in den Norden verlegt. An Stelle der unzulässig steilen Kellertreppe und der zweiläufigen Treppe zwischen den Wohngeschossen werden einläufige Treppen eingebaut.
Da ein Erhalt der Fenster aus Gründen des Wärme- und Feuchteschutzes außer Frage steht, werden die vorhandenen Fassadenöffnungen zum Einbau dreifachverglaster Fenster mit großzügigen Abmessungen verwendet. Auch hier wird besonderer Wert darauf gelegt, die ursprüngliche Fassadengliederung des Gebäudes nicht zu zerstören und dadurch mit Bedacht auf die Vorgaben des Bestandes einzugehen.

Nutzungs- und Raumkonzept
Die Neudefinition der Nutzung des Siedlungshauses sieht vor, dass an Stelle einer bloßen Vergrößerung der Wohnfläche ein Konzept geschaffen wird, das auf die sich verändernden Familienstrukturen reagiert. Das Gebäude soll nicht nur die momentanen Anforderungen erfüllen, sondern auch dann noch zu 100 % nutzbar sein, wenn beispielsweise die Großmutter in ein Pflegeheim zieht oder der jugendliche Sohn zur Ausbildung die Stadt verlässt. Aus diesem Grund wird das sanierte Bestandsgebäude zum Wohnraum des Elternpaares. Im Obergeschoss befinden sich neben dem Schlafzimmer ein großzügiges Bad, eine separate Toilette, ein Ankleideraum, ein Gästezimmer sowie ein Arbeitsbereich, ergänzt durch eine angeschlossene Dachterrasse. Das Erdgeschoss dient zum Wohnen, Kochen und Essen - solange Großmutter und Sohn hier wohnen, funktioniert die Etage auch als Gemeinschaftsbereich. Der direkte Zugang zum Keller bietet ausreichend Lagerfläche für bspw. Lebensmittel.
Das Erdgeschoss der Erweiterung dient als Appartement mit eigener Terrasse für die Großmutter und ist auf die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst. Neben der ebenerdigen Erschließung mit breiten Türen und dem barrierefreien Bad wird auf einen hellen, großzügigen Wohn- und Schlafbereich Wert gelegt, der, sollte die Großmutter bettlägrig werden, auch eine Pflege zu Hause ermöglicht.
Die Wohnung im Obergeschoss ähnelt der im Erdgeschoss mit dem Unterschied, dass sie an Stelle einer Terrasse einen Balkon hat und nicht als barrierefrei gilt. Neben den individuellen Bereichen besitzt das Gebäude auch gemeinsam verwendbare Flächen. Dazu gehört zum Einen die von allen Wohnparteien als Treffpunkt nutzbare Terrasse im Hof zwischen Bestand und Erweiterung, des Weiteren drei der vier Kellerräume, die, von außen erschließbar, als Stellfläche für Fahrräder o.ä. verwendet werden können. Bewusst gewählt ist auch die Lage des Technikraumes im Verbindungsgang der beiden Häuser, da auf diese Weise ohne Beeinträchtigung der Mieter die Anlagentechnik gewartet werden kann.

Nutzung der Umweltenergie
Eines der wichtigsten Entwurfskriterien ist die Nutzung der in Form von solarer Einstrahlung und Grundwasserwärme vorhandenen Umweltenergie. Vor allem die Verwendung der Solarenergie bietet großes Potential: Zur Stromerzeugung werden auf einer Dachfläche von 30 m2 Photovoltaikmodule installiert, welche sich positiv auf den Primärenergiebedarf des Gebäudes auswirken. Durch Gegenrechnung der erzeugten regenerativen Energie nach § 5 EnEV 2009 beträgt der Deckungsanteil am Endenergiebedarf des Hauses 36,5 %. Solare Unterstützung wird außerdem bei der Bereitstellung von Trinkwarmwasser und Heizungswasser gegeben; in Kombination mit der Grundwasserwärmepumpe und der Zwischenschaltung eines Pufferspeichers ergeben die Komponenten ein sehr effektives System.
Neben der aktiven Nutzung der Umweltenergie werden die solaren Einträge auch passiv genutzt. Zum Einen führt die Sonneneinstrahlung zu hellen, lichtdurchfluteten Räumen und trägt dadurch zur Behaglichkeit der Nutzer bei. Auf der anderen Seite speichern die bewusst massiv ausgeführten Bauteile die einfallende Sonnenwärme und geben sie verzögert in der Nacht wieder ab, was zu einer gleichmäßigen Klimatisierung der Räume führt.

Schlagworte

Sanierung, Doppelhaus, KfW-Effizienzhaus 40, Barrierefreiheit, Erweiterung, Individualität, Nutzungskonzept, Ökologisch, Energieeffizienz

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

24,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

8,50 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

4

 

Anzahl Wohneinheiten

3

 

Anzahl Stellplätze

1

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