Architekturobjekte
energy+ Home in Darmstadt
64347 Mühltal, Stadteil Nieder-Ramstadt 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Darmstadt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Darmstadt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Stadteil Nieder-Ramstadt 1, 64347 Mühltal, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
03.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Leichtbeton / Bims
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
185 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
32.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Um die Zielsetzung einer zeitlosen hochwertigen Architektur und der Umwandlung des Bestandsgebäudes in ein Plus-Energiehaus zu erreichen, wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
Architektonische Sanierungsmaßnahmen:
- Maximierung der solaren Energieeinträge und Steigerung des Wohlbefindens durch Vergrößerung der Verglasung- und Fensterflächen sowie Ergänzung von ca. 12 m² Wohnraumdachflächenfenstern auf 76m²Umwandlung und Aufwertung der äußeren Erscheinung des Gebäudes mit anthrazitfarbenen Plattenwerkstofffassade in Kombination mit einem weißen PutzflächenAufwertung der inneren Erscheinung durch Vergrößerung der lichten Raumhöhen bis zu 5m und Verwendung von nachhaltigen und dauerhaften Oberflächenmaterial wie Massivholzdielen in Eiche als Bodenbelag in Kombination mit weiß gespachtelten WandflächenWiederverwertung von rückgebauten Holzbalken der alten Zwischendecke als Holzständerwandkonstruktion im Bereich des neuen Wintergartens.Ausführung der Türen als raumhohe, flächenbündige Blockzargen. Vergrößerung der Wohnraumfläche durch Rückbau des nicht mehr benötigten Öltanks mit Umgestaltung des hinzugewonnenen Raumes zu einem großzügigen Wellness-Bad.Eliminierung der Geruchs- und Schadstoffbelastungen für die Bewohner durch Rückbau des ÖltanksAusführung einer in die primäre Dachfläche integrierten, monokristalinen Photovoltaik-Anlage im Verbund mit anthrazitfarbenen FlachdachsteinenFließender Übergang der Dachfläche in die anthrazitfarbene Außenfassade mit innenliegender Dachrinnenkonstruktion
Energetische Sanierungsmaßnahmen:
- gemittelte U-Werte der opaken Außenbauteile <0,18 W/m²K, (genauere Aufstellung siehe Bauteilaufbauten)transparente Bauteile Uw,< von 0,65 bis 0,86 W/m²K als 3fach Wärmeschutzverglasung mit Holz-Aluminium Rahmen (genauere Aufstellung siehe Bauteilaufbauten)dem Bestandsdach optimiert angepasste Kombination aus Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung und Untersparrendämmung Innendämmung mit Hochleistungsdämmstoffen im Bereich der Grundfläche bei gleichzeitiger Anforderung der WärmebrückenfreiheitReduzierung des unkontrollierbaren Luftwechsels infolge von Infiltration durch Einbau neuer Fenster mit einer hohen Dichtigkeit und in Kombination mit einer lückenlosen Luftdichtheitsebene.Reduzierung des Kunstlichtbedarfs durch optimierte Tageslichtnutzung und daraus resultierende Verminderung des HaushaltsstrombedarfsEinbau einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung von bis zu 90% zur Sicherstellung der hygienischen Innenluftqualität und zur Minimierung der auftretenden Lüftungswärmeverluste durch den benötigten MindestluftwechselSubstitution des alten Heizsystems durch Umstellung der Wärmeerzeugung auf eine Luft-Wasser- WärmepumpeIndividuelle Beheizung der einzelnen Räume mit einer Niedertemperatur- Flächenheizung im FußbodenPositive Auswirkung des Flächenheizsystems, mit seiner Vorlauftemperatur von nur 35°C, auf die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe durch hohen UmweltenergieanteilSubstitution des konventionellen Elektroheizstabes der Wärmepumpe zur Bereitstellung fehlender Wärme an Tagen mit sehr niedrigen Außentemperaturen durch einen Holzkaminofen mit Befeuerung regenerativer Rohstoffe. Unterstützung der Wärmepumpe durch den Ofen mittels Warmwassertauscher sowie mit direktem Wärmetausch für die WarmwasserbereitungEintragsprognose: jährlicher Ertrag von ca. 9.880 kWh/a, mit Übersteigen des berechneten Endenergiebedarfs des Gebäudes inkl. Des Haushaltsstroms.Zur Deckung des Energieverbrauchs des Hauses Installation einer monokristallinen Photovoltaik-Anlage in die Dachfläche integriert, somit Substitution der Dachdeckung trotz ungünstiger Ausrichtung des Bestandsdaches nach Osten und Westen mit einer Leistung von über 12,8 kWp
Die Wärmeerzeugung für die Beheizung und Warmwasserversorgung des energy+Home erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die der Umgebungsluft Umweltwärme entzieht und dem Heizsystem des Hauses zuführt. Um mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen zu können werden Flächenheizsysteme (Fußbodenheizung und Wandheizung) eingesetzt. Zum Betrieb dieses Heizsystems werden jedes Jahr etwa 4.150 kWh Strom benötigt.
Der Einsatz von energieeffizienten Haushaltsgeräten und die optimierte Tageslichtversorgung durch Vergrößerung der Verglasungsflächen und Wohndachflächenfenstern von ca. 12 m² führen zu einem geringen Haushaltsstrombedarf von ca. 2.500 kWh/a. Hieraus ergibt sich ein Endenergiebedarf inklusive Haushaltsstrom von 6.650 kWh/a für 185 m² Wohnfläche (gemäß DIN 4108 nach EnEV 2009, Annahme von 2.500 kWh/a Haushaltsstrom gemäß Definition des BMVBS).
Die Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von 96 m² auf dem 20° -geneigten, West-Ost ausgerichteten Satteldach weist eine Leistung von insgesamt 12,8 kWp auf. Im Verlauf eines Jahres ergibt sich daraus ein Stromertrag von ca.9.880 kWh
Dies bedeutet, dass jedes Jahr ein Stromüberschuss von 3.230 kWh produziert wird, welcher für Elektromobilität zur Verfügung steht und/oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Diese überschüssige Strommenge ist ausreichend, um mit einem elektrisch angetriebenen PKW bei einem Verbrauch von 14 kWh/100 km etwa 25.000 km zurückzulegen. Dies entspricht einer täglichen Fahrleistung von über 100 km an jedem Arbeitstag im Jahr (durchschnittlich 225 Arbeitstage im Jahr).
Beschreibung der Besonderheiten
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur
Institut für Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Univ. Prof. Dr.-Ing. Karsten Ulrich Tichelmann
Entwurf und Architektur:
Tichelmann und Barillas Ingenieure, TSB Ingenieurgesellschaft mbH, www.tsb-ing.de
Lang+Volkwein Architekten und Ingenieure, www.lang-volkwein.de
Projektpartner:
Eternit, Grohe, Hager, Isover Saint-Gobain, Mosa. Tiles, Mawa Design, Miele, Pedotherm, Parador, Ried und Sohn, Rigips Saint-Gobain, Serge Ferrari, Sopro, Teckentrup, Velux, Vaillant, Victoria & Albert, Weber Saint-Gobain, Wedi
Energiekonzept und Haustechnik:
Tichelmann und Barillas Ingenieure, TSB Ingenieurgesellschaft mbH
Versuchsanstalt für Holz und Trockenbau Darmstadt, www.vht-darmstadt.de
Messungen/ Auswertungen:
Technische Universität Darmstadt, Institut für Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Auszeichnungen
Erstes Plusenergiehaus als Umwandlung eines Bestandsgebäudes
Nominierung zum "Grünen Haus Wärme Preis 2010"
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Weitere Dokumente zum Objekt
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