Entfacht | Denkmalgeschützte Fachwerkanlage von ca. 1728 – Sanierung | Umnutzung | Erweiterung
52372 Kreuzau, Gereonstrasse 38
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FRANKE Architektur | Innenarchitektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gereonstrasse 38, 52372 Kreuzau, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wegen der städtebaulichen markanten und exponierten Lage, - gelegen in einer intakten Dorfstruktur, ist dem Objekt eine besondere Bedeutung beizumessen.
Nicht all zuletzt insbesondere auch aufgrund des Zusammenhangs, da es zur damaligen Zeit als besonderes gesellschaftliches Ereignis galt, nach dem sonntäglichen Kirchgang die Dorfgaststätte zum Austausch von Neuigkeiten aufzusuchen.
Vor der Sanierung waren jedoch nur wenige Räume der Anlage bewohnt, die Dorfgaststätte „Boicher Stuben“ schon lange in die Jahre gekommen, nicht mehr lukrativ und wirtschaftlich und ein ungenutzter Leerstand der Räumlichkeiten schon seit vielen Jahren befremdlich für vorbeifahrende, fremde Betrachter und die Dorfbevölkerung.
Gebäudeteile waren vom Verfall stark bedroht und sanierungsbedürftig, so dass schnellstmöglich gehandelt werden musste, um das denkmalgeschützte Objekt dauerhaft substanziell zu sichern und vor dem Verfall zu retten. Insbesondere der Fachwerkgiebel auf der Wetterseite rottete unter seiner defekten Verkleidung vor sich hin.
In enger Absprache und Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege wurden nach dem Kauf des Objektes im April 2009 weitere Schritte besprochen und eingeleitet. Baubeginn August 2009 | Fertigstellung Februar 2012.
Beschreibung
Das 2-geschossige, traufständige Fachwerkgebäude wurde letztmalig etwa Mitte der 60-er Jahre modernisiert.
Es hat für die Menschen im Ort eine besondere Bedeutung und steht aus baugeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.
Der Entwurfsverfasser entwickelte unter Abstimmung mit dem LVR | Rheinisches Amt für Denkmalpflege ein Gesamtkonzept, welches der zukünftigen Nutzung, städtebaulichen, denkmalpflegerischen und architektonisch-innenarchitektonischen gestalterischen Aspekten in Verbindung mit Energieeffizienz und Nachhaltigem Bauen Rechnung trägt.
Es erfolgte in Teilbereichen Rückbau um das Grundstück von zwei Seiten zu erschließen und das ganzheitliche Konzept Innen-Außen, inklusive Außenanlagen zu realisieren; - Entkernung und Entfachung der Fachwerkfelder, um die vorhandene Fachwerkkonstruktion auf Fäulnis und Erneuerungsbedürftigkeit zu überprüfen.
Zunächst standen substanzerhaltende Maßnahmen an erster Stelle und tragende Bauteile mussten nach Rücksprache mit dem Statiker ertüchtigt werden.
Besonderer Wert wurde darauf gelegt Architektur, Innenarchitektur und die Landschaftsgestaltung als klare Einheit unter Würdigung der Pfarrkirche St. Gereon zu formulieren.
Das entwickelte Detail-, Farb- und Materialkonzept setzt neu Hinzugefügtes in einen spannenden Kontext mit historischen Bauteilen und -materialien.
Als Anklang an die ehemalige Nutzung wurde für Besprechungen im Ausstellungs-Galeriebereich eine Theke mit historischer Bierwerbung als „Teeküche“ entworfen und installiert.
Die Innenarchitektur fügt sich charmant und detailgenau in vorhandene Strukturen ein. Historische Strukturen und fragmentarische Texturen aus verschiedenen Zeiten wurden teilweise belassen und erzählen Geschichten.
Zeitgemäße Konstruktionen wurden realisiert und modernste Technik verbaut, welche zukunftsweisend unser neues Zeitalters dokumentiert.
Denkmalpflege | Bauen im Bestand | Nachhaltiges Bauen, energetische Sanierung und zeitgemäße Modernisierung–
in Kombination mit neuer Architektur und Innenarchitektur ein aufregender und zugleich spielerischer Spagat !
Einzelmassnahmen
1. Erneuerung der Fundamentierungen/ Bodenplatten zur dauerhaften Sicherung des Denkmals/
Abschnittweises Unterfangen
2. Erneuerung der Lehmgefache in traditioneller Lehm-Bauweise
3. Einbau einer zweiten Innenschale in Holzrahmen-Bauweise | Dämmung der Zwischenräume mit Zellulose
4. Erneuerung der Dachhaut im Sinne des Denkmalschutzes mit Hohlfalzziegel sowie Dämmung der Dächer
in Sparrenebene
5. Erneuerung der Holzfenster im Fachwerk durch denkmalgerechte Produkte, die den neuesten Anforderungen
der EnEV 2009 entsprechen.
6. Integration einer Luft-Wärmepumpen-Heizungsanlage mit Wandflächenheizung
7. Erneuerung/ Erweiterung des Anbaus für die Bürobereiche mit Rhombusschalung als kontrastierende Außenhaut
8. Einbau eines hochmodernen Elektro-EIB-Systems
9. Gezielte, die Funktionsbereiche „unterstreichende“ Lichtplanung
10. Harmonisierende Innenarchitektur bis hin zur Planung der Einbaumöbel für die Bürobereiche/ Einbindung der individuell gefertigten Möbel in das gesamte Farb- und Materialkonzept
11. Realisierung der Terrassenanlage, welche Fachwerkanlage und Anbau gestalterisch miteinander verbindet.
Bruchstein-Untermauerungen nehmen sowohl Bezug zu den Bruchsteinsockelbereichen des Fachwerks, als auch zu der Pfarrkirche St. Gereon.
12. Der einst marode Fachwerkgiebel wurde mit einem großen Fenster versehen, hinter dem sich eine Galerie befindet. Die „Dynamische Schieferdeckung“ eines namhaften Schiefer-Herstellers als traditionelles Material verbindet und interpretiert urwüchsige Kraft mit einer zeitgemäßen Fassadengestaltung.
13. GanzheitlicheKonzeption. Direkt neben der historischen, denkmalgeschützten Pfarrkirche St. Gereon in dem beschaulichen Ort Kreuzau-Boich gelegen, befindet sich die Fachwerkanlage von ca. 1728, vermutlich ehemals Wohn- und Hofanlage mit Stallungen.
Wegen der städtebaulichen markanten und exponierten Lage, - gelegen in einer intakten Dorfstruktur, ist dem Objekt eine besondere Bedeutung beizumessen.
Nicht all zuletzt insbesondere auch aufgrund des Zusammenhangs, da es zur damaligen Zeit als besonderes gesellschaftliches Ereignis galt, nach dem sonntäglichen Kirchgang die Dorfgaststätte zum Austausch von Neuigkeiten aufzusuchen.
Vor der Sanierung waren jedoch nur wenige Räume der Anlage bewohnt, die Dorfgaststätte „Boicher Stuben“ schon lange in die Jahre gekommen, nicht mehr lukrativ und wirtschaftlich und ein ungenutzter Leerstand der Räumlichkeiten schon seit vielen Jahren befremdlich für vorbeifahrende, fremde Betrachter und die Dorfbevölkerung.
Gebäudeteile waren vom Verfall stark bedroht und sanierungsbedürftig, so dass schnellstmöglich gehandelt werden musste, um das denkmalgeschützte Objekt dauerhaft substanziell zu sichern und vor dem Verfall zu retten. Insbesondere der Fachwerkgiebel auf der Wetterseite rottete unter seiner defekten Verkleidung vor sich hin.
In enger Absprache und Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege wurden nach dem Kauf des Objektes im April 2009 weitere Schritte besprochen und eingeleitet. Baubeginn August 2009 | Fertigstellung Februar 2012.
Beschreibung der Besonderheiten
Architektur, Innenarchitektur und Aussenanlagen wurden als ganzheitliches, nachhaltiges und zeitgemässes Konzept mit Sachverstand und Fingerspitzengefühl entwickelt.
Dabei wurde ganz besonders Wert auf die Materialwahl und das Lichtkonzept gelegt.
Schlagworte
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