Entwässerungslösung in der Queckenbergkurve am Sachsenring
09353 Oberlungwitz, Am Sachsenring 2
Mit freundlicher Unterstützung von BIRCO
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Sachsenring 2, 09353 Oberlungwitz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
03.2023
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nicht nur bei MotoGP und DTM sorgt BIRCO für zuverlässige Entwässerung
Abrupt bremsende und beschleunigende Fahrzeuge wie die DTM-Boliden, die im September mit bis zu 280 km/h über den 3,671 Kilometer langen Parcours rasten, bedeuten maximale Fahrbahnbelastung für den Sachsenring in der Nähe von Hohenstein-Ernstthal. Was viele nicht wissen: Auch an einem normalen Tag tummeln sich 130 bis 140 Menschen mit Fahrzeugen auf der legendären Rennstrecke. Die Dauerfrequentierung stellt höchste Stabilitäts- und Sicherheitsanforderungen an die technischen Lösungen vor Ort. Seit Ostern 2023 sorgen 250 Meter der Betonschwerlastrinne BIRCOsir® in Nennweite 150 dafür, dass anfallendes Regenwasser in der berühmten „Queckenbergkurve“ zuverlässig und schnell abtransportiert wird.
Infrastrukturmaßnahmen für das Rennsportjahr 2023 MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring genießen einen legendären Ruf: 233.000 Fans verfolgten den dreitägigen Grand Prix (GP) im Mai. Ein Highlight für die eingefleischten Fans des motorisierten Wettkampfs ist die Einfahrt in die finale Kurve 13, auch bekannt als „Queckenberg-Kurve“. Sie führt über eine starke Steigung zur Start- und Zielgeraden und ist für die Fahrerinnen und Fahrer eine Schlüsselstelle: Maximale Sicherheitsvorkehrungen sorgen dafür, dass die Unfallquote permanent rückläufig ist. Und dabei nimmt der Sachsenring zweifellos eine Vorreiterrolle ein. Um unter anderem an dieser entscheidenden Passage in der Queckenbergkurve optimale Voraussetzungen für einen sicheren Veranstaltungsverlauf zu schaffen, wurden vor dem Start in die Rennsaison umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten vorgenommen. Das Gesamtprojekt umfasste dabei 15.000 m² Deckschichterneuerung mit gummimodifiziertem Asphalt, die Instandsetzung der Streckenentwässerung sowie der Entwässerungsrinnen.
Mehrfachnutzung des Geländes
Mit der Fortsetzung der fast 100-jährigen Rennsporttradition ist es auf dem multifunktionalen und abwechslungsreichen Veranstaltungsgelände längst nicht getan. Mit dem „Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring“ schufen die Verantwortlichen Mitte der 1990er Jahre ein bundesweit einmaliges Konzept auf dem Areal einer ehemaligen Ziegelei, ganz in der Nähe des Ursprungsgeländes. Die Anlage dient an Werktagen als modernes Fahrsicherheitszentrum und multifunktionales Veranstaltungsgelände. Somit ist die 3.671 Meter lange Rennstrecke im Sinne der Wirtschaftlichkeit nahezu ganzjährig in Betrieb. Hier bietet der ADAC Sachsen e.V. Fahrsicherheitstrainings unter professionellen Bedingungen und simuliert für Teilnehmende realistische Gefahrenszenarien – ein effektives Training zur Sicherheit im Straßenverkehr. Neben Zwei- und Vierrädern trainieren hier auch die Fahrer von Kleintransportern, LKWs oder Bussen.
Vergrößerung der Curbs in der „Queckenbergkurve“
Ob Wartung der Hydrauliksysteme, die Entwicklung neuer Bewässerungssysteme oder die Verlegung von Stromanschlüssen, Themen der Wasserversorgung oder die Ausstattung auf der Medientribüne – jegliche Infrastrukturmaßnahmen am Sachsenring ist Lutz Niedner vertraut. Die Verbundenheit des technischen Leiters zur Kultrennstrecke reicht bis ins Jahr 1977 zurück, seit dem 1. Mai 1997 ist er in seiner jetzigen Funktion tätig – mit Leib und Seele: „Zu Beginn war ich auch als Fahrtrainer eingesetzt worden, mittlerweile sind die technischen Themen am Standort aber zu umfangreich“, schmunzelt Niedner und erläutert die baulichen Veränderungen im Frühjahr: „In der Queckenbergkurve sind neue und vergrößerte Curbs als Begrenzung der Fahrbahn eingebaut worden. Dabei musste die bisherige, oberflächennahe Entwässerungslösung erneuert werden.“ Mit Blick auf die Saisoneröffnung waren die Bautätigkeiten zügig vorzunehmen und dabei kam das langlebige und robuste Entwässerungssystem BIRCOsir® ins Spiel.
Vor der Anlieferung im Februar wurden die Betonteile inklusive der Abdeckungen vom Hersteller zugeschnitten, so dass auf der Baustelle ein passgenauer und zügiger Einbaufortschritt gewährleistet werden konnte.
Hohe Anforderungen an Sicherheit und Stabilität der Entwässerungslösung
Die Schubkräfte, die tagtäglich auf Asphalt und Bauteile an der Oberfläche und in Oberflächennähe wirken, sind enorm“, beschreibt Verarbeiter Albrecht Queck von der „Wolf Straßen- und Tiefbau GmbH“, den hohen Anspruch an Infrastrukturmaßnahmen. Im konkreten Fall bestanden drei wesentliche Anforderungen an die oberflächennahe Entwässerung mit BIRCOsir®, die eine bestmögliche Sicherheit für Fahrerinnen und Fahrer sicherstellen soll.
1. Die leistungsstarke Linienentwässerung BIRCOsir® schützt vor potenziellen Überschwemmungen, da das an die Fahrbahn grenzende Kiesbett trotz verlegter Drainage an Retentionsgrenzen stoßen kann. Daher Kanalisation ableitet. Das verhindert die Gefahr von Aquaplaning und schützt zugleich die Rennstreckenoberfläche vor Schäden durch Wasser. benötigte der Betreiber eine Lösung mit einer ausreichenden Retentionsfähigkeit, die das Regenwasser effektiv über Sickerschächte in die angeschlossene Kanalisation ableitet. Das verhindert die Gefahr von Aquaplaning und schützt zugleich die Rennstreckenoberfläche vor Schäden durch Wasser.
2. Da das Entwässerungssystem nicht nur von Rennwagen mit hohen Geschwindigkeiten befahren wird, sondern in Einbau-, Wartungs- und Trainingsphasen auch von Schwerlastfahrzeugen, muss die verlegte Entwässerungsrinne dauerhaft enormen und speziell auch dynamischen Belastungen durch Befahrung und drehende Reifen standhalten können.
3. Unebenheiten oder Kanten an der Oberfläche können zu Fahrzeug-instabilität führen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten. Dabei spielt auch der ohnehin große Abrieb der Reifen eine Rolle und wirkt sich auf die Sicherheit aus. Ein maßgenauer und exakter Rinneneinbau ist daher notwendig, um Oberflächenkanten zu vermeiden und die Fahrzeugreifen nicht zusätzlich zu strapazieren.
Leistungsstarke Kombi aus stabilem Grundkörper und Massivstahlzarge
Die in der Queckenbergkurve eingesetzten, ein Meter langen und 250 Zentimeter breiten Elemente aus druckresistentem Hochleistungsbeton verfügen über hohe Belastungsreserven und bringen 80 bis 90 Kilogramm auf die Waage. Mit Tragehilfen und Baggerunterstützung konnte das Team der „Wolf Straßen- und Tiefbau GmbH“ gut mit den Bauteilen umgehen.
Ein geringer Wasser-Zement-Wert garantiert beste Abriebswerte, Frost- und Tausalzbeständigkeit sowie eine geringe Wasser-Eindringtiefe. Zudem ist die Seitenstabilität bis zu dreimal höher als bei herkömmlichen Bauteilen. Die gute Haftfähigkeit der Betonoberfläche ermöglichte die zügige, stabile und sichere Anschlussherstellung an den angrenzenden Asphalt. Durch die Aufschwemmsicherung kann ein Aufschaukeln oder ein Lösen der Rinne aus dem Unterbau nahezu ausgeschlossen werden. „Durch die Kombination aus stabilem Grundkörper und belastungsstabil verbundener Massivstahlzarge erfüllt das Produkt die Anforderungen der Piste“, so Baustellenleiter Albrecht Queck. Das seitlich einfassende Bauteil ist zudem feuerverzinkt. „BIRCOsir® ist ein bewährtes System, das durch seine Stabilität überzeugt und den extremen Horizontal- und Punktbelastungen am Sachsenring standhält“, sagt der Technische Leiter Lutz Niedner.
Achtfach verschraubte Hochleistungsabdeckung
Beim Einfahren in die Queckenbergkurve touchieren die Fahrer in der Regel den Curb und dabei auch die schwarz-tauchlackierte Doppelsteg-Gussabdeckungen der Entwässerungsrinne. Sie komplettiert das leistungsfähige Konzept: „Die Abdeckungselemente können bis zu achtmal pro Meter mit dem Rinnenkörper verschraubt werden, was zusammen mit der Wandstärke der Rinne eine hohe Verkehrssicherheit gewährleistet“, erklärt Uwe Bormann, zuständiger Gebietsverkaufsleiter von BIRCO. 2024 kann kommen. Auch für den Technischen Leiter Lutz Niedner: „Die Vorfreude ist da, und zu tun gibt es auch.“ Dann sollen an einem anderen Streckenabschnitt vor der Queckenbergkurve ebenfalls größere Curbs verbaut werden.
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