Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
"Erbse" Volksschule Bruckneudorf
2460 Bruckneudorf, Gärtnergasse 1, Österreich
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Pesendorfer I Machalek I Dolmanits Architekten ZT
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Pesendorfer I Machalek I Dolmanits Architekten ZT
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gärtnergasse 1, 2460 Bruckneudorf, Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
07.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
20.740 m³
Bruttogrundfläche
5.430 m²
Nutzfläche
3.290 m²
Grundstücksgröße
9.392 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
10.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
BAUHERREN
Oberwarter gemeinn. Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft reg. GenmbH
OSG-Platz 1
7400 Oberwart
und
Gemeinde Bruckneudorf
Bahnhofsplatz 5
2460 Bruckneudorf
ARCHITEKTUR
Pesendorfer I Machalek I Dolmanits Architekten ZT
Amalienstraße 68/5
1130 Wien
FREIRAUMPLANUNG
dieLandschaftsplaner.at Ziviltechnikergesellschaft m.b.H.
Harzhausergasse 16
2460 Bruck an der Leitha
PLANUNG TGA
Woschitz Engineering ZT GmbH
Molkereistraße 2
7400 Oberwart
STATIK, BAUPHYSIK
DI Thomas Gottschlich ZT
Schubertstraße 5 + 7
2460 Bruck/Leitha
BRANDSCHUTZPLANUNG
FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH
Bahnhofstraße 1
3125 Statzendorf
2. Projektgrundlagen
Eine ehemalige, denkmalgeschützte Erbsenschälfabrik wurde zu einer Volksschule, einem Gastrobetrieb mit Veranstaltungssaal sowie einer Musikschule umgebaut. Die Volksschule beherbergt 8 Klassen sowie 4 Lernräume für die Nachmittagsbetreuung.
Bei dem Fabriksgebäude der ehemaligen Erbsenschälerei handelt es sich um eines von insgesamt drei Elementen eines Baukörpers; des Weiteren befinden sich eine ehemalige Kaffeerösterei sowie eine Konservenfabrik auf dem Areal.
Im Rahmen der Errichtung eines Truppenlagers für die k. u. k.-Armee im damaligen Bruck-Ujfalu, dem heutigen Bruckneudorf, wurde zwischen der österreichisch-ungarischen Heeresverwaltung und dem Fabrikanten Carl Littmann ein Vertrag zum Bau einer Konservenfabrik abgeschlossen. Als geeignetes Baugebiet wurde im Zuge dessen ein militär-ärarisches Grundstück ausgewählt, welches heute vom Leitha-Hochwasserentlastungskanal (Neue Leitha), vom Areal des alten Militär-Verpflegungsmagazins (heute Wohngebäude Lagerstraße Nr. 4) und von der Gärtnergasse begrenzt wird.
Im Jahr 1899 wurde die Fleisch- und Gemüsefabrik in der Lagerstraße 6-10 um eine Erbsenschälerei erweitert. (Architekt Rudolf Breuer) [Quelle BDA]
Mittlerweile wurden andere Teile der alten Fabriksanlage umgenutzt (Supermarkt), abgerissen oder ergänzt. Am Areal wurden bereits neue Wohnhäuser errichtet. Des Weiteren errichtet die OSG Geschäftslokale und hunderte Wohnungen am ehemaligen Fabriksareal.
3. Architektonisches Konzept
Das Gebäude eignete sich aufgrund seiner Größe und Situierung sehr gut für den Zweck einer Schule. Die erforderlichen Eingriffe erfolgten nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und aktuellen Anforderungen an einen modernen Schulbau. Das Gebäude soll den darin unterrichteten Kindern und heranwachsenden Generationen den sorgsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe vermitteln.
Der Mehrzwecksaal mit Nebenräumen im Erdgeschoss wurde ertüchtigt und zu einem Gastronomiebetrieb mit Nutzung für Veranstaltungen umgebaut.
Wichtige Elemente der Gestaltung sind:
-) Beibehaltung der historischen Fassade mit geringen Eingriffen im notwendigen Ausmaß
-) Hofzugang und Vorfahrt mit Kiss & Ride Bereich
-) nordöstlicher Hofbereich als getrennt nutzbare Außenanlagen (Nachmittagsbetreuung, Sportplatz, etc.)
-) Zentraler Eingang in die Schule vom Hof (Hoftrakt)
-) zweigeschossiger Turnsaal im Hoftrakt mit möglichem, getrenntem Zugang (Nutzung selbst bei geschlossener Schule)
-) Nachmittagsbetreuung mit Speisesaal und Aufwärmküche
-) Adaptierung des Direktionsgebäudes im Erdgeschoss mit eigenem Zugang für die Musikschule
-) Erhalt der verbliebenen technischen Einrichtungen der Erbsenfabrik im Dachgeschoss
4. Raumprogramm
Die geplante Volksschule weist folgende Hauptnutzungsräume samt erforderlichen Nebenräumen nach modernen didaktischen Grundsätzen auf:
-) Eingang mit zentraler Aula, Stiegenhaus und angeschlossener Garderobe
-) hofseitige Erschließungsbereiche / offene Lernzonen
-) Lernräume (für 8 klassigen Betrieb sowie 4 Klassen für die Nachmittagsbetreuung)
-) 2 Kreativräume
-) Turnsaal
-) Lehrerbereich, Schularzt
-) Ganztagsbetreuung (samt Speisesaal und Aufwärmküche, Zugang zum Schulgarten)
Sämtliche Räume wurden nach bestem Wissen in das historische Gebäude integriert, wobei Zubauten (bis auf den Eingang und die Garderobe) ausgeschlossen wurden um das Erscheinungsbild ganzheitlich zu erhalten.
5. Bauliche Umsetzung
Im Sinne der Erhaltung und Erlebbarkeit der historischen Substanz wurde das Bauwerk nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erhalten und für eine zeitgemäße Nutzung durch eine Volkschule adaptiert.
Laut statischem Konzept und brandschutztechnischen Gesichtspunkten wurden die bestehenden Holzdecken in der Untersicht erhalten und auf der Oberseite mit einer Betonverbunddecke und einem entsprechenden Bodenaufbau versehen. Stützen und Steher blieben möglichst erhalten, die Dachkonstruktion wurde entsprechend der erforderlichen Lasten und dem teilweise sehr schlechten baulichen Zustand fast zur Gänze erneuert. Die flacheren Dächer wurden mit einer Wärmedämmung und einem Foliendach versehen, das Steildach blieb als Rohdachboden erhalten.
Der zweigeschossige Turnsaal wurde mittels einer neuen Stahlkonstruktion ertüchtigt. Die für den Gastrobetrieb und den Veranstaltungssaal notwendige Haustechnik wurde in einem neu geschaffenen Raum über den WC-Anlagen sowie im Turm untergebracht.
Um für ausreichende Belichtung der Lernräume zu sorgen wurden folgende Eingriffe vorgenommen: Einschneiden neuer „Lisenen“ in die bestehende Außenwand entsprechend dem historischen Fassadenraster, Oberlichten zu den Gängen und Lichtkuppeln im Obergeschoss.
Im Sinne des Denkmalschutzes wurde von einer Vollwärmeschutzfassade abgesehen und neue Holzkastenfenster eingebaut.
Die Bodenbeläge bestehen in den Klassen und Lernzonen und durchwegs aus Holz (Industrieparkett), in den Sanitärräumen Fliesen bzw. Feinsteinzeug, im Foyer aus Terrazzo.
6. Außenanlagen
Die dem Gebäude vorliegenden Freiflächen teilen sich gemäß ihrer zukünftigen Funktion in drei wesentliche Bereiche:
-) Schulgarten
Diese Fläche kommt im Nordosten des Hoftraktes zu liegen und ist gänzlich dem Schulbetrieb zugeordnet.
Großzügig gepflasterte und mit wassergebundener Schotterdecke befestigte Flächen bilden den Pausenhof für die Volksschüler und Bewegungsflächen für die Nachmittagsbetreuung. Ergänzende Pflanzbeete strukturieren diese Flächen und schaffen Nischen für temporäre Unterrichtseinheiten im Freien. Baumgruppen sollen als Schattenspender eine sinnvolle Nutzung auch in der heißen Jahreszeit ermöglichen.
Im Norden des Schulgartens verbleiben offene Rasenflächen, die eine spätere Integration von Klettergeräten oder einer Sandmulde erlauben.
-) Hofbereich / Hauptplatz
Die dem ehemaligen Fabriksgebäude südlich vorgelagerte Freifläche bildet den Hauptplatz des neuen Dorfzentrums der Gemeinde. Eine detaillierte Gestaltung der gegenständlichen Fläche wurde in Abstimmung mit dem noch festzulegenden städtebaulichen Konzept für die südwestlich anschließenden Bereiche erstellt.
Die Vorliegeflächen wurden befestigt und in die Platzgestaltung integriert.
Im südlichen Bereich des künftigen Hauptplatzes wurde eine „Kiss and Ride Zone“ vorgesehen. Hier wird Eltern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kinder sicher und zeitsparend zur Schule bringen zu können. Ein Fuß- und Radweg ergänzt dieses Angebot im Bereich der bestehenbleibenden / in die Neugestaltung integrierte Gleisanlage in Anbindung an die Lagerstraße.
Beschreibung der Besonderheiten
-) Beibehaltung der historischen Fassade mit geringen Eingriffen im notwendigen Ausmaß
-) Erhalt der verbliebenen technischen Einrichtungen der Erbsenfabrik im Dachgeschoss (Museum)
-) nordöstlicher Hofbereich als getrennt nutzbare Außenanlagen (Nachmittagsbetreuung, Sportplatz, etc.)
-) zweigeschossiger Turnsaal im Hoftrakt mit möglichem, getrenntem Zugang (Nutzung selbst bei geschlossener Schule)
-) Nachmittagsbetreuung mit Speisesaal und Aufwärmküche
-) Adaptierung des Direktionsgebäudes im Erdgeschoss mit eigenem Zugang für die Musikschule
Nachhaltigkeit
Laut statischem Konzept und brandschutztechnischen Gesichtspunkten wurden die bestehenden Holzdecken in der Untersicht erhalten und auf der Oberseite mit einer Betonverbunddecke und einem entsprechenden Bodenaufbau versehen. Stützen und Steher blieben möglichst erhalten.
Auszeichnungen
ERDREICH-Preis, Flächenrecycling | Revitalisierung von Brachflächen
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
12
Anzahl Schüler
200
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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