Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Ernst-Zimmer-Haus für an Demenz erkrankte Menschen
75223 Niefern-Öschelbronn, Am Eichhof 20
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bo We Pa Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Eichhof 20, 75223 Niefern-Öschelbronn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2013
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ziel des Konzepts ist es, Wohn- und Versorgungsmöglichkeiten für Demenzkranke in allen Stadien der Erkrankung anzubieten. In seiner Struktur spiegelt das Gebäude den Verlauf der Demenz-Erkrankung und gliedert sich entsprechend der stadienbedingten Bedürfnisse der Bewohner in 3 Lebensbereiche. Der Bereich für Bewohner mit leichter Demenz wurde ebenerdig angeordnet und gruppiert sich schneckenförmig um einen Innenhof. Spiegelbildlich dazu liegt der Lebensbereich 2 ein Geschoss höher. Aufgrund der Topographie besitzen beide Lebensbereiche direkten Zugang zu einem beschützten Garten. Für Bewohner mit schwerer Demenz, die aufgrund ihrer Erkrankung kaum noch mobil sind, wurde im Lebensbereich 3 eine großzügige Dachterrasse angelegt, die auch mit Pflegebetten befahren werden kann.
Das Ernst-Zimmer-Haus soll den Bewohnern, die aufgrund des Krankheitsverlaufes ein Höchstmaß an Geborgenheit benötigen, Schutz und Hülle sein. Mit dieser Bauaufgabe wurde das Sinnbild der Schnecke verknüpft. Das Schneckenhaus ist Rückzugsort und Schutz gegenüber der Umwelt, lässt aber trotzdem die Orientierung nach außen zu. Jeder Bewohner kann die schützende Hülle so weit verlassen, wie es sein Krankheitsbild erlaubt. Zusätzlich zu den Gartenbereichen und den natürlich belichteten Flurerweiterungen, liegen im Zentrum der Schnecke begehbarere Innenhöfe. Diese sind als „Zimmer im Freien“ nutzbar und ermöglichen auch sehr schutzbedürftigen und orientierungslosen Bewohnern den Aufenthalt im Freien.
Man betritt das Ernst-Zimmer-Haus über eine 2-geschossige Eingangshalle, von der der Lebensbereich 1 für Bewohner mit leichter Demenz erreichbar ist. Über den Aufzug oder die Treppenanlage gelangt man in das Erdgeschoss, in dem rechts und links die beschützten Wohngruppen der Lebensbereiche 2 und 3 liegen.
In den Lebensbereichen 1 und 2 gruppieren sich die 18 bzw. 21 Zimmer um jeweils zwei Gemeinschaftsbereiche. Die Flure beschreiben einen Rundweg, der dem Bewegungsdrang der an Demenz erkrankten Menschen entgegenkommt. Am Rundweg liegen Innenhöfe, Sitzecken für Erholungspausen und die Aufenthaltsflächen. Die offene Wohnküche mit dem großen Aufenthaltsbereich stellt den Mittelpunkt des Lebensbereichs dar. Im Lebensbereich 3 sind Bewohner untergebracht, die zusätzlich zur Demenz auch noch schwerst-pflegebedürftig sind. Hier wurden die drei Zimmer, die direkt am Aufenthaltsbereich liegen, mit Doppelflügel-Türen ausgestattet. Wenn diese geöffnet sind, können die Bewohner dieser Zimmer vom Bett aus am Gemeinschaftsleben teilnehmen.
Allen Lebensbereichen steht ein Mehrzweck- und Therapieraum zur Verfügung. Dieser kann von den Bewohnern und ihren Familien für Geburtstagsfeste oder ähnliches genutzt werden. Außerdem werden hier Gruppentherapien und andere interessante Angebote für die Bewohner angeboten.
Schlagworte
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