Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011
Erweiterung Deutsches Bergbau-Museum Bochum
44791 Bochum, Am Bergbaumuseum 28
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: CROSS Architecture
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: CROSS Architecture
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
12.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
8.987 m³
Bruttogrundfläche
1.795 m²
Nutzfläche
1.072 m²
Verkehrsfläche
335 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.270.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
3.400.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Entwurf nimmt unmittelbare Bezüge zum Thema Bergbau auf – ein massives Volumen, das von Gängen, Stollen und Rampen durchzogen ist. Das Museum wirkt wie ein großes Schnittmodell des Bergbaus. Das "Stollensystem" verbindet die großen, aus dem Volumen herausgearbeiteten Ausstellungsräume. Auf seinem Vordringen durch dieses System befindet sich der Besucher auf einer Art Schatzsuche: er entdeckt die Schätze der Sonderausstellung. Das Thema Bergbau wird sinnlich erfahrbar.
Städtebau:
Der Kubus des Neubaus bildet klare Raumkanten zur Schillerstraße und orientiert sich in seiner Höhe am Bestandsgebäude. Er ist soweit wie möglich an die nordwestlich Grundstücksgrenze gerückt und über zwei Brücken auf den Geschossen +1 und +2 an das Bestandsgebäude angebunden. Die südliche Begrenzung des Grundstücks wird durch den Bahndamm gebildet.
Über die prägnante Fassade, die sich als Schnitt durch ein Stollensystem darstellt, wird die Funktion des Gebäudes in den Stadtraum vermittelt. Dieses Spiel bildet sich auch in der Dachfläche ab, die durch den Blick vom Fördergerüst als fünfte Fassade eine wesentliche Ansicht des neuen Museums darstellt.
Nutzungsverteilung:
Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich das Foyer mit Empfangstresen und Garderobe sowie der Raum für die Dauerausstellung der "Heiligen Barbara". In einer seitlichen Spange sind das Fluchttreppenhaus, die Besuchertoiletten sowie die Nebenräume (Anlieferung, Lager, Elektrozentrale) und der Lastenaufzug untergebracht.
Im Zwischengeschoss, über den Besuchertoiletten und den Nebenräumen, zugänglich über das Fluchttreppenhaus, liegt die Technikzentrale.
In den beiden Obergeschossen befinden sich die jeweils ca. 400 m² großen Ausstellungsräume mit einer lichten Höhe von ca. 6 m im ersten Obergeschoss und ca. 4 m im zweiten Obergeschoss. Beide Räume sind über einen Deckenausschnitt miteinander verbunden. Aufgrund der gewünschten Nutzungsflexibilität sind beide Ausstellungsräume stützenfrei ausgeführt und damit sehr flexibel nutzbar. Im ersten Obergeschoss ist die Möglichkeit des Einbaus einer temporären Trennwand berücksichtigt, so dass ein temporärer Veranstaltungsbereich für bis zu 180 Sitzplätze abgetrennt werden kann.
Beschreibung der Besonderheiten
Im alltäglichen Gebrauch wird der Neubau über den Altbau erschlossen. Er ist auf beiden Ausstellungsebenen über Brücken in die Wegeführung im Bestand eingebunden. Es gibt keine Sachgassen: Wege müssen nicht wieder zurückgegangen werden. Für den Besucher des Museums ist die Wegeführung intuitiv verständlich. Er tritt immer aus dem Ausstellungsraum in den nach außen verglasten "Stollen", der in die nächste Ausstellungsebene führt. Im Falle von Sonderveranstaltungen oder der Nutzung des Bauwerks außerhalb der Museumsöffnungszeiten, wird der Neubau über den "temporären Eingang" und das Foyer auf Ebene 0 erschlossen.
Gestaltungs- und Materialkonzept:
Das klare und prägnante räumliche Konzept findet im Gebrauch von Materialien und Oberflächen seine Entsprechung.
Fassade:
Der geschlossene Anteil der Fassade besteht aus einer fugenlosen rauen Putzoberfläche in schwarzer Farbgebung mit eingeblasenen glitzernden Siliciumcarbid-Splittern. Dies wird durch eine vorgehängte, hinterlüftete Putzfassade mit Trägerplatten aus Blähglasgranulat und entsprechender Armierung möglich. Die Dachfläche wird durch farblich an die Putzfassade angeglichene aufgeständerte Betonsteine gebildet. Im Bereich der Stollen und des Foyers gibt es eine Glasfassade als Pfosten-Riegelfassade, in den oberen Bereichen mit absturzsichernder Verglasung.
Innenräume:
Die Oberflächen der Innenräume sind weitestgehend Sichtbetonflächen. Die Wand-, Decken- und Bodenflächen der Erschließungsräume (Stollen, Brücken und Foyer) sind farblich (melonengelb) von den Oberflächen der Ausstellungsräume abgesetzt. Die melonengelben Böden werden durch eine PU-Beschichtung des Betons gebildet, in den übrigen Bereichen bestehen diese aus anthrazitfarbenem Magnesitestrich. Auf abgehängte Decken und Innenwandverkleidungen wird in den Ausstellungsräumen verzichtet. Durch ein System von Stromschienen können die Leuchten der Ausstellungsbeleuchtung frei positioniert werden.
Auszeichnungen
"Auszeichnung guter Bauten 2010" des BDA Bochum
"Ecola Award 2010", 1. Preis in der Kategorie Neubau
Auszeichnung zum "Architekturpreis NRW" 2011
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
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