Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
Erweiterung einer Gemeinschaftsschule in Berlin-Wedding
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Institut für Architektur, Greta Wörmann
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Neuer Schulbau geht heute nicht mehr nur von konventionellem Lernen im Klassenverband und -raum aus. Neues Lernen bewegt sich weg vom Bild des Frontalunterrichts im traditionellen Klassenzimmer hin zu individuellen und informellen Lernlandschaften, um in verschiedenen Szenarien den Schulalltag gestalten zu können. Auch das Mitdenken des Außenraums als ständig nutzbare Lernzone muss verstärkt werden.
Die Entscheidung, durch Asbest beschädigte Gebäude zurückzubauen und das Schulgebäude aus den 1970er Jahren zu erhalten, liegt der Faszination zugrunde, dass dieses in seinen Grundzügen bereits Ideen von flexiblen Lernzonen und lebendigen Freiräumen beinhaltet. Es ist daher Ideen- und Formgeber für die neuen Lernbereiche der Schule.
Das Bestandsgebäude besteht grundlegend aus zwei Riegel-Paaren, die jeweils einen zentralen Bereich umspannen. Dieses System aus den Hof-umfassenden Spangen soll auch zur Bebauungsstrategie für den Neubau werden. Verschieden charakterisierte Innenhöfe strukturieren den Campus. Eine klare Orientierung erfolgt durch horizontale Verbindungen dieser inneren und äußeren Lernwelten. Sie weiten sich zu Foren und großzügigen, gemeinschaftlichen Bereichen auf. Die Verbindungen werden zu einer durchgängigen Lernzone, in der informell und frei gelernt werden kann. Wie ein Netz hält die Lernzone alle Häuser der Schule zusammen, bietet Sammlungspunkte und wird zu einem Begegnungsraum aller Schüler:innengenerationen.
Im Erdgeschoss des nördlichen Baus bilden Mensa und Foyer den Auftakt in die dahinter liegenden Lernwelten. Hier ist das Gebäude zurückgerückt und dient der klaren Adressbildung mit einer einladenden Schnittstelle zwischen Stadt und Schule. Gemeinschaftliche und administrative Bereiche ordnen sich entlang der Pankstraße und im Norden der Schule an. Dieser Rücken zur Nachbarschaft schafft Eingänge und eine klare Zone der Anknüpfung zur Stadt. Räume wie die Sporthalle, Werkstätten udn Forum stehen somit der Stadt zur Verfügung.
Im formgebenden Bestandsgebäude wird der aufgeweitete, vorgelagerte Flurbereich von zwei Klassenraum-Etagen gemeinsam über einzelne Treppen genutzt, die wie eigene Eingänge hinauf und herunter zu den Klassenräumen führen. In dieser Art Cluster gibt es spannende Orte der Begegnung und der Durchwegung. Dem Flur wird ein barrierefreier Layer hinzugefügt. Er wird aufgeweitet, sodass eine gut belichtete und belüftete Forumszone entsteht und mit dem Außenraum verknüpft, der geöffnet, begrünt und selbst als Unterrichtsort genutzt wird.
Die Inspiration und das Konzept der Freiluftschulen aus dem frühen 20. Jahrhundert zeigt, wie ein ausgeglichenes Verhältnis von innen- und außenräumlichen Lernorten verschiedene und naturbezogene Lern-Szenarien ermöglicht.
Auch die neuen Lernbereiche finden im Cluster statt, die die gleiche Schichtung wie der Bestand aufweisen: Drei in der Größe reduzierte Klassenräume werden ergänzt um großzügige, freie Lernbereiche im vorgelagerten Forum entstehen zu lassen. Gelernt werden kann im Klassenverband, im Clusterverband - im Klassenraum oder im Forum. Teilungsräume lassen sich einzeln oder zugeschaltet zum Forum nutzen. Um den Hof herum und zusammen mit der gegenüberliegenden Spange sind die Foren als Ringstruktur ausgebildet.
Der Entwurf bricht durch einen Wechsel aus Kleinteiligkeit und klaren Wiederholungen die Größe und Weite des Schulgebäudes und stärkt die Identifikation mit dem Ort: Der Schulbau ist ein zusammenhängendes Gebäude und zeichnet doch klar seine einzelnen, differenzierten Lernhäuser. Dem eher intimen, grünen Hof zur Panke stellt sich der befestigte öffentlichere Hof gegenüber. Die Facetten der grünen Holz-Fassade entwickeln sich aus einem einheitlichen Muster sowie im Zusammenspiel mit der Nutzung im Innenraum, was ein facettenreiches und aufgelockertes Bild ergibt.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
66
Anzahl Schüler
1.650
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