Architekturobjekte


Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

39126 Magdeburg, Stegelitzer Str. 3

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Verschmutzungsarme glatte Flächen am Boden und an den Wänden prägen die Produktionsräume. Mit ihrer bioziden Ausrüstung ist auch die Decke Teil des Hygienekonzeptes für maximale Qualität und Reinheit der Erzeugnisse. - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

© OWA

Die Versorgungs- und Steuerungsleitungen werden über die Decke zu den Anlagen geführt. Neue oder veränderte Installationen bei Produktionsumstellungen lassen sich durch die einzeln herausnehmbaren Akustikplatten einfach verwirklichen. - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

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Das gleiche Deckensystem mit gleicher Optik findet sich auch in der Kantine, die Platten wurden hier jedoch im Hinblick auf den ausgewogenen akustischen Komfort ausgewählt. - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

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Die Decke in den Laborräumen der Entwicklungsabteilung zeigt die durch das ganze Gebäude gehende homogene Gestaltung, hier aber wiederum mit anderer Funktionalität. - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

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Von außen eher unspektakulär, aber mit versteckten inneren Werten: die Produktionsstätte in Magdeburg- Rothensee. Ganz rechts der 2014 eingeweihte Erweiterungsbau. - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

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Außenansicht - Erweiterung eines Produktionsgebäudes in Magdeburg-Rothensee

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Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Stegelitzer Str. 3, 39126 Magdeburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

07.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Trockenbau

MJ Trocken- Aus- & Akustikbau Michael Jäckel

Weizengrund 28

39167 Irxleben

Deutschland

Bauherr

Human Gesellschaft für Biochemica und Diagnostica mbH

Max-Planck-Ring 21

65205 Wiesbaden

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Anspruchsvolle Hygiene bis in die Decke

Sehr differenzierte Anforderungen musste die Akustikdecke im Erweiterungsbau einer Produktionsstätte für Labordiagnostik erfüllen: Sie trägt mit ihrer speziellen bioziden Ausstattung zur Sauberkeit und Hygiene bei und ermöglicht mit ihren einzeln herausnehmbaren Platten jederzeit flexible Umbauten in der Produktion.

Rein äußerlich kommt die 2014 eingeweihte Erweiterung der Produktionsstätte von HUMAN Gesellschaft für Biochemica und Diagnostica mbH in Magdeburg-Rothensee eher unspektakulär daher. Tatsächlich entwickelt und produziert hier jedoch ein Global Player rund 4.000 Reagenzien für labortechnische Diagnostik, die in über 160 Ländern der Erde ausgeführt werden. Mit einem Ausfuhranteil von rund 98 % ist das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden ein klassischer Hidden Champion der deutschen Exportindustrie. „Hidden“, also versteckt, sind auch viele Werte im Inneren des neuen Erweiterungsbaus in Magdeburg. Die rein funktionale Formensprache der äußeren Hülle setzt sich hier in großen Räumen mit glatten, weitgehend ungegliederten Wand- und Bodenflächen fort. Diese wenig verschmutzungsanfällige und leicht zu reinigende Innenraumgestaltung ist Voraussetzung für die Herstellung der Reagenzien in hoher Qualität und Reinheit.

Was nicht auf den ersten Blick zu sehen ist: Auch die Decke wurde als Teil dieses Sauberkeitskonzeptes geplant. Die verwendeten mineralischen Deckenplatten OWAcoustic® Sinfonia biocide besitzen eine spezielle mikrobiozide Ausstattung und wirken dadurch der Ansiedlung von Bakterien, Pilzen und Hefen entgegen. In Krankenhäusern, Labors, Praxen oder eben in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie können damit anspruchsvolle hygienische Bedingungen und eine Reduzierung der Lebensmöglichkeiten von Mikroorganismen erreicht werden.

Zusätzliche Bedeutung hatte in den Magdeburger Produktionsräumen, dass die biozide Ausstattung weder die glatte, feine Oberflächenstruktur der Platten noch deren gute Lichtreflexion und Akustik beeinträchtigt. Mit einer Schallabsorption von 0,85 (αW bzw. NRC) sorgt die Decke für eine wohltuende Dämpfung der Maschinengeräusche und kompensiert damit die Nachteile der sehr glatten und schallharten Wand- und Bodenoberflächen.

Flexibel durch herausnehmbare Platten

Im Hohlraum über der Decke verlaufen Lüftungs- und Elektroinstallationen, vor allem aber liegen hier die Versorgungs- und Steuerungsleitungen für die Produktionsanlagen, die von der Decke herunter zu den einzelnen Geräten geführt werden. Die Vielfalt der vorhandenen Erzeugnisse und die veränderliche Nachfrage auf den Weltmärkten verlangt die Möglichkeit, die Produktionsanlagen jederzeit neu konfigurieren zu können. Die Steuerung und Energieversorgung der Geräte muss dadurch immer wieder einmal an eine andere Stelle gelegt, ergänzt und erweitert oder auch vollständig wieder abgebaut werden. Eine Anforderung, für die das Deckensystem OWAcoustic® premium S 3 besonders geeignet ist, weil sich hier jede Platte einzeln und ohne besonderes Werkzeug herausnehmen lässt. Der Deckenhohlraum ist dadurch an jeder beliebigen Stelle für Wartungs- und Reparaturarbeiten, aber eben auch für Neukonfigurationen des Geräteparks zugänglich.

Die Vorteile des flexiblen Deckensystems nutzt der Bauherr im gesamten Gebäude. Neben den Bereichen der Entwicklung und Produktion der diagnostischen Produkte wurden beispielsweise auch die Labore und die Kantine mit OWAcoustic® premium S 3 ausgerüstet. Dadurch treffen die werkseigenen Techniker bei Neu- oder Umverlegungen von Installationen in jedem Raum immer auf die gleiche Decke, mit deren Bauweise sie nach kurzer Zeit vertraut sind.

Verschiedene Funktionen in einheitlicher Optik

Auch gestalterisch bildet die Decke ein zusammenfassendes Element, das sich mit seiner prägnanten Quadratstruktur und den hellen Plattenoberflächen im gesamten Neubau wiederfindet. Trotz der homogenen Optik handelt es sich jedoch um unterschiedliche Plattendessins, die eine auf den jeweiligen Raum abgestimmte Funktionalität aufweisen. In der Kantine etwa wurde das Oberflächendessin Cosmos mit Nadelung eingesetzt, das durch seine feine Mikroperforierung eine Schallabsorption αW bzw. NRC von 0,65 erreicht. Anders als in den Produktionsräumen ging es hier nicht um eine maximale Geräuschdämpfung, sondern um einen ausgewogenen akustischen Komfort: Für Gespräche an den Kantinentischen entsteht eine gute Hörsamkeit, während die allgemeinen Umgebungsgeräusche dezent zurücktreten. In den Decken der Entwicklungsabteilung kam das Dessin Schlicht zum Einsatz, das mit einer Lichtreflexion von ca. 91 (nach ISO 7724) für optimale Sichtbedingungen an den Laborarbeitsplätzen sorgt.

Das in allen Räumen vorhandene Quadratraster mit 625 mm Achsmaß erleichterte die Integration von technischen Zusatzgeräten in die Decke. Neben den Lüftungsauslässen und Klimageräten sind dies vor allem die energiesparenden LED-Leuchten, die Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes für das Gebäude sind. 6 % der Investitionssumme von rund 4,5 Millionen Euro wurden für umweltverträgliche Technologien verwendet. Durch die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie entstand nach Angaben des Bauherren ein energetisch autarkes Gebäude – auch dies einer der versteckten Werte, die man der Produktionserweiterung von HUMAN in Magdeburg auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätte.

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