Architekturobjekt 23 von 55
Heinze ArchitektenAWARD 2019: 3. Platz Publikumspreis

Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2019: 3. Platz Publikumspreis


Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

75175 Pforzheim, Kanzlerstraße 105

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fritz Planung GmbH

Blick zum Hofeingang - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Eingangsansicht - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Blick zum Eingang - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Ensemble Alt- u. Neu - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Einheit mit Denkmalschutz - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Innenraumansicht - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Innenraumansicht - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Filteranlagen - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Filteranlagen - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Nikolay Kazakov

Städtebauliche Situation - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Erweiterung Landschaftssockel - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Architektonische Skulptur - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Einschnitt Landschaftssockel - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Einfassung Landschaftssockel - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Skulptur in der Landschaft - Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim

© Fritz Planung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fritz Planung GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Kanzlerstraße 105, 75175 Pforzheim, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Fritz Planung GmbH

Am Schönblick 1

72574 Bad Urach

Deutschland

Tel. +49 7125 1500-0

service@fritz-planung.de

Bauherr

Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG

Sandweg 22

75179 Pforzheim

Deutschland

Tel. 07231 39713971

Bauleistung: Fassade

Dach+Wandsysteme Montage GmbH

Im Gewerbegebiet 21

77839 Lichtenau

Deutschland

Verwendete Produkte

egeplast

Schacht

Huber Technolgy

Sicherheitstüren

Mall umweltsysteme

Einzel- und Doppelpumpstationen

LevaFlow

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Stadt Pforzheim wird mit Eigenwasser aus dem Grösseltal, der Enzaue und Fernwasser der Bodenseewasserversorgung (BWV) mit Trinkwasser versorgt. Durch den nun anlaufenden Ausbau der Enzquerung der A8 besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung des Grundwassers in der Enzaue. Um die Wasserqualität der bislang 8 Versorgungszonen in Pforzheim zu vereinheitlichen und zur Energieeinsparung den Anteil an BWV Wasser zu verringern, wurde weicheres als das harte Enzauenwasser benötigt.

Beide Herausforderungen wurden durch die neue Trinkwasseraufbereitung mit einer Verfahrenskombination Ultrafiltration und Umkehrosmose bewältigt. Die hierfür notwendige Hochtechnologieanlage, die die Trinkwasserversorgung der gesamten Stadt verändert, bildet mit dem neu errichteten Gebäude neben dem historischen Wasserwerk Friedrichsberg eine Einheit als TWA Friedrichsberg 2018.

Lage und städtebauliche Situation

Wasser spielt in Pforzheim – auch als Drei-Flüsse-Stadt bezeichnet – schon immer eine wichtige Rolle. Das langgestreckte Grundstück liegt südlich der Enzauenlandschaft im hochwassersicheren Bereich. Zwischen Wasserwerk und Enz befindet sich der im
Zuge der Landesgartenschau 1992 angelegte Enzauenpark. Die Erschließung erfolgt über die Kanzlerstraße.

Das Wasserwerk Friedrichsberg stammt aus dem Jahre 1899. Der dreigliedrige Komplex wurde ursprünglich an den Hang oberhalb der Enzaue über zwei der
Wassergewinnung dienende Brunnenschächte gebaut. Direkt im Anschluss befindet sich der Hochbehälter Friedrichsberg, über den die Verteilung des
Wassers in der Stadt erfolgt. Ebenfalls zur Anlage gehört das hangseitig liegende mehrgeschossige Betriebswohngebäude. Gemeinsam mit dem ebenfalls
aus der Errichtungszeit stammenden Einfahrtstor bilden die Gebäude ein denkmalgeschütztes Ensemble

Die Erschließung aller Bauten erfolgt über einen länglichen Betriebshof - ein Straßenraum mit Potential:
Nach dem Rückbau der dem Wasserwerk gegenüberliegenden Lagerflächen und Garagen wurde das neue Gebäude deutlich in den Hang geschoben, so dass sich eine platzartige Aufweitung ergab. Über das erdangeschüttete Eingangsgeschoss ragt ein zweites Geschoss, das über dem Gelände zu schweben scheint. Vom Platz her wird das Aufbereitungsgebäude von Nordosten erschlossen. Markiert wird der
Eingang durch eine Unterbrechung der durch eine Betonwand gehaltenen Böschung.
Durch den Rücksprung wird der Blick auf das Wohngebäude, das mit dem dahinterliegenden Grün einen Raumabschluss bildet, ermöglicht, sodass es trotz des Neubaus zur Geltung kommt.

Soziale und kulturelle Qualität/Denkmalschutz
Ebenbürtiges Gegenüber

Aufgrund des ständig steigenden Wasserbedarfs einer schnell expandierenden Stadt wurde das Wasserwerk Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Die gesamte Anlage am Friedrichsberg ist Kulturdenkmal und Zeitzeuge des damaligen Technikfortschritts in Wasseraufbereitung und -versorgung. Die Konstruktion und Ausformulierung der Gebäude tragen der damaligen Bedeutung auch nach außen hin Rechnung. Wie das bestehende Technikgebäude ist das Betriebswohngebäude ein Klinkerbau, jedoch mit aufwändigeren Details an Fenstern und Giebeln. Es könnte auch in einem Villenviertel
der Stadt stehen Mehr als nur zur Unterstützung des Bestandes soll der Neubau sein, er vervollständigt die Anlage durch modernste Aufbereitungstechnik: das Ergebnis ist sehr weiches Wasser. Durch die Mischung mit härterem Wasser aus dem historischen Gegenüber wird eine sehr hochwertige Trinkwasserqualität erzielt. Historie und Moderne stehen hier im Dialog – das Medium ist in ständigem unterirdischem
Austausch; oberirdisch eigenständig, jedoch ohne sich die Schau zu stehlen, stehen sich das alte Wasserwerk und die neue Aufbereitungsanlage ebenbürtig gegenüber. Von Konkurrenz und Anbiederung ist nichts zu spüren. Der technische Charakter hat seine Berechtigung. Nutzungskonzept Optimale Raumausnutzung wird durch gestapelte Anordnung der Anlagenteile erzielt. Dabei ergibt sich eine Ausnutzung von vorhandenen Druck- und Höhenverhältnisse, um Wasser zwischen Altbau und Neubau hin- und herzuleiten. Dienende Räume liegen ebenerdig erschlossen und haben einen Betondeckel, zweigeschossig und imposant erscheint der Aufbereitungsraum, der als Arbeitsebene nur einen Gitterrost erhält, der über eine Stahltreppe vom Erdgeschoss aus erschlossen wird. So lässt sich das Gebäude in der Zukunft leichter für Anlagen mit anderen Anforderungen umnutzen.

Beschreibung der Besonderheiten

Gestaltung

Zeitgemäß und sachlich wie das Innenleben sollte sich der neue Baukörper nach außen hin zeigen: eine Haut aus rostendem Cortenstahl wurde dem massiven, geradlinigen, mehr als vier Meter aus dem Gelände ragenden Baukörper übergestülpt – dieser scheint wie eine Skulptur über der Landschaft zu schweben.
Der im Schwarzwald anstehende Rote Sandstein ist Farbgeber für den Baukörper:
Die Außenhaut des Neubaus fügt sich durch Verwitterung seiner Oberfläche mehr und mehr ins Gelände ein. Wasser darf hier seine Spuren hinterlassen. Zur Zufahrt hin ist die Hülle mit dem Logo der Stadtwerke Pforzheim versehen.

Die Stützmauer für die Böschung wird in das Gestaltungskonzept mit einbezogen. Wie bei einer Gravur sind der Name sowie das Baujahr des Bauwerks hier in den Sichtbeton eingelassen.

Anlagentechnik

In der Verfahrenskombination Ultrafiltration und Umkehrosmose wird Wasser zunächst mit einer Trennschärfe von 0,1 μm gefiltert und anschließend durch Passage einer semipermeablen Membran von allen Salzen inklusive Kalk gereinigt. Das entstehende keimfreie und nahezu reine Wasser, ist jedoch als Trinkwasser ungeeignet und
korrosiv gegen Rohrleitungen. Das Wasser aus dem Bestandswasserwerk wird unterirdisch übergeleitet, mit dem vollentsalzten Wasser aus der neuen Trinkwasseranlage gemischt, dann gemeinsam dem letzten Verfahrensschritt
physikalische Entsäuerung unterzogen und schließlich in den Hochbehälter übergeleitet. Dadurch lässt sich die Wasserhärte nahezu beliebig variieren und Ressourcennutzung und Energieverbrauch sind minimiert, da jedes Wasser nur mit der auf die individuellen Eigenschaften zugeschnittenen Technologie aufbereitet wird. Daneben steht für den Notfall als drittes Wasser das der BWV zur Verfügung, wodurch maximale Versorgungssicherheit erzielt wird.
Alle Anlagenteile wurden so angeordnet, dass für den Transport des Wassers zwischen den Anlagen möglichst wenig Pumpenergie notwendig wird. Die Ultrafiltration arbeitet mit einer kombinierten Luft-Wasser-Rückspülung aufgrund derer auf die sonst üblichen Säuren, Basen und Chlorpräparate zur Reinigung verzichtet werden kann. Die durch die Umkehrosmose zurückgehaltene Härte muss mit einem Antiscalant stabilisiert und in einem Teilstrom, dem Konzentrat, in die nahegelegene Enz abgeführt werden. In Abstimmung mit dem Umweltamt wurde hierfür ein Präparat auf Phosphonatbasis ausgewählt, das im Gegensatz zu Phosphaten das Wasser in der Vorflut nicht

Schlagworte

Trinkwasseranlage Friedrichsberg Pforzheim, Wasserwerk Pforzheim, Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg, Enzauenpark, Hochbehälter, Corten, Fassade, Sichtbeton, Enz, Wasserbehälter, Cortenstahl, Anlagentechnik, Ultrafiltration, Umkehrosmose, Denkmalschutz, Architektur, Betriebsgebäude, Infrastrukturbau, Wasserbau, Pforzheim, Baden-Würtemberg, Fritz Planung, Trinkwasserversorgung, Stadt Pforzheim, Wasseraufbereitung, Wasserversorgung

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