Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Erweiterungsneubau LVR Kurt-Schwitters-Schule Düsseldorf
40625 Düsseldorf, Gräulinger Straße 110
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gräulinger Straße 110, 40625 Düsseldorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
10.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.950 m³
Bruttogrundfläche
3.400 m²
Nutzfläche
2.450 m²
Verkehrsfläche
423 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
11.700.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der bestehende Schulcampus wird in 2 Bauabschnitten grundlegend zu einem authentischen und modernen Lern- und Lehrort für SchülerInnen und LehrerInnen umstrukturiert. Der Neubau und die Sanierung erfolgen im laufenden Schulbetrieb.
Der im Herbst 2021 fertiggestellte Erweiterungsneubau ergänzt als 1. Bauabschnitt das bestehende Schulgebäude aus den 1960er Jahren um zusätzliche Unterrichtsräume für den Schulbetrieb und den offenen Ganztag, eine Einfeld-Turnhalle, sowie ein großzügiges Foyer als Aula und Mehrzweckraum.
In einem 2. Bauabschnitt erfährt das im Laufe der Zeit mehrfach erweiterte Bestandsgebäude eine energetische Sanierung, sowie eine Neuordnung mit Ausrichtung auf einen zeitgemäßen Schulunterricht.
Für beide Bauteile ist eine einheitliche und reduzierte Material- und Farbwahl bildprägend:
In der Fassade der Obergeschosse dienen horizontal angeordnete Lamellen aus Lärchenholz als verbindendes Element zwischen Alt und Neu, das Erdgeschoss kontrastiert mit einer durchgängigen neue Ziegelbekleidung als Vorsatzschale.
An der Schnittstelle zwischen Neubau und Bestandsgebäude prägen Sichtbeton und eine Pfosten-Riegelfassade als Holz-Aluminium-Konstruktion das Erscheinungsbild.
Ergänzt durch Materialien wie Gussasphalt und Kautschuk als Bodenbelag, sowie weißer Putz als Wandbekleidung, wird der Materialkanon aus warmen Holz und kühlem Beton im Inneren fortgeführt.
Beschreibung der Besonderheiten
Foyer und Mensa, Räume für den offenen Ganztag sowie der Schulhof bilden im Erdgeschoss einen räumlichen Zusammenhang.
Das zentrale Foyer ist das Herzstück des Erweiterungsneubaus: Ein großzügiger, offener Raum, der das Bindeglied zwischen Bestandsgebäude und Neubau darstellt. Zeitgleich bildet es das Entrée des Schulkomplexes. Diese neue Mitte fungiert als eine Art Marktplatz, ein Möglichkeitsraum für die verschiedensten Zwecke: Treffpunkt und Pausenhalle, Raum für Veranstaltungen und Unterricht.
In der oberen Ebene verbindet eine an der Ostseite gelegene Brücke zusätzlich den Neubau mit dem Bestand. Gleichzeitig bietet sie Ausblicke sowie Blickbezüge, und ermöglicht ein permanentes Wechselspiel zwischen sehen und gesehen werden. Das Foyer ist ein lebendiger und aktiver Ort.
Die als Holzkonstruktion errichtete Dachebene der doppelgeschossigen Versammlungsstätte liegt in mehr als 6m Höhe und spannt sich über diesen Raum. Vier große, in die Dachfläche integrierte Skylights, sowie die durchgängige Pfosten-Riegelfassade an den Stirnseiten des Foyers, sorgen für einen offenen Tageslichteinfall. Über das einfallende Licht der Oberlichter entsteht im Tages- und Jahresverlauf ein sich ständig veränderndes, dynamisches Licht- und Schattenspiel im Raum. Hierdurch erhält die Halle einen angenehmen Außenraum-ähnlichen Charakter.
Mit der Durchgängigkeit der Holzlamellenfassade von außen nach innen wird diese Atmosphäre zusätzlich verstärkt.
Sämtliche Erschließungsflächen des Neubaus verlaufen parallel zur Achse des Foyers. Durch die säumenden zweigeschossigen Pfosten-Riegelfassaden entstehen vielfältige Blickbeziehungen zwischen Neubau und Bestand, Vorplatz und Innenraum. Verglasungen an den Köpfen der Flure bieten zusätzliche Ein- und Ausblicke.
Die neuen Unterrichtsräume sind nach Süden ausgerichtet und weisen einen unmittelbaren Zugang zum Außenbereich auf. Im Obergeschoss wird dieser Außenraum von einem großzügigen Laubengang gebildet, der über eine Treppe Anbindung an das Außengelände der Schule erfährt. Große Fensterflächen mit Raffstoren sorgen für eine ideale Belichtung der Klassen- und Gruppenräume.
Die aufgrund des Förderschwerpunkts notwendigen schallabsorbierende Maßnahmen sind bewusst als gestalterisches Element der Unterrichtsräume eingesetzt: Baffeldecken akzentuieren die Sichtbetonoberflächen im Erdgeschoss, Echtholz-Akustiksegel prägen die Atmosphäre des Obergeschosses. Die akustisch wirksamen Schrankfronten der Einbauschränke ergänzen das Gesamtkonzept.
Unmittelbar an der Gräulinger Straße gelegen, bildet die neue Einfeld-Turnhalle einen städtebaulichen Akzent. Für SchülerInnen und LehrerInnen besteht eine direkte, erdgeschossige Anbindung der Turnhalle und ihrer Nebenräume an den Unterrichtsbereich.
Ein zusätzlicher, und vom Schulbetrieb unabhängiger Eingangsbereich ermöglicht darüber hinaus Vereinssport in den Abendstunden. Ebenfalls ist eine Nutzung als Versammlungsstätte für schulische Veranstaltungen vorgesehen.
Nachhaltigkeit
Die kompakte Bauweise, der Einsatz von nachwachsenden und recyclebaren Rohstoffen, sowie die extensive Begrünung der Flachdachflächen unterstützen den nachhaltigen Architekturansatz.
Die größtmögliche Verwendung von Leichtbauwänden bietet Raum für zukünftige Entwicklungen. Zusätzlich wurden bei der Errichtung des Neubaus Lastreserven vorgesehen, die zur Erweiterung des Gebäudes durch eine Aufstockung herangezogen werden können.
Das Dachtragwerk sowohl der neuen Turnalle als auch der Untterichtsräume und der großzügigen Pausenhalle/ Aula sind als Holzkonstruktion ausgeführt.
Sämtliche Flachdächer sind mit einer extensiven Begrünung ausgestattet.
Sowohl die Turnhalle als auch das eigentiche Schulgebäude ist mit einer zentralen Lüftungsnalage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Wärmeversorgung erfolgt über das BHKW im Bestandsgebäude.
Auszeichnungen
Iconic Awards 2022 Innovative Architecture Winner
Nominee German Design Award 2023
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
57,12 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
47,15 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
7,60 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
51 %
Warmwasser
17 %
Beleuchtung
24 %
Lüftung
8 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
10
Anzahl Stellplätze
17
Das Objekt im Internet
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