ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum, Garching
85748 Garching bei München, Karl-Schwarzschild-Str. 2
Mit freundlicher Unterstützung von Gira
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Karl-Schwarzschild-Str. 2, 85748 Garching bei München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2018
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Klaus Tschira Stiftung – sie fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik – ermöglichte den Bau in Garching durch eine Schenkung. Mit der Architektur wurde das Büro Bernhardt + Partner aus Darmstadt beauftragt, das bereits das Haus der Astronomie in Heidelberg entworfen hat. Das Planetarium mit 109 Plätzen und einer 2.200 m² großen interaktiven Ausstellung auf drei Ebenen soll der Öffentlichkeit Faszination und Bedeutung von Astronomie und Astrophysik vermitteln.
Bei der Gestaltung des Neubaus für die ESO bezog man sich auf ein Phänomen der Astrophysik: die Supernova. Normalerweise ist damit das kurze Aufleuchten eines massereichen Sterns am Ende seiner Lebenszeit gemeint. Sie markiert eine gewaltige Explosion, die den Stern zerreißt und dabei kurzzeitig so hell strahlt wie das Licht aller Sterne in einer Galaxie zusammen. Es gibt jedoch eine Sonderform, bei der in einem Doppelsternsystem die Masse von einem Stern zum anderen übertragen wird, was schließlich zur Supernovaexplosion führt.
Das Gebäude der ESO Supernova spielt mit dieser Analogie: Die Form des Baus steht für ein verschmelzendes Doppelsternsystem kurz vor dem finalen Knall. Und von ihm soll eine ähnliche Strahlkraft ausgehen.
Aufgrund der hohen geometrischen Komplexität des Gebäudes wurde der Rohbau komplett anhand eines 3D Modells entwickelt – von der ersten digitalen Skizze bis hin zur Schalungsplanung. Die Oberfläche besteht aus 1.400 unterschiedlichen, 4 mm starken Aluminiumpaneelen. Die Gebäudeteile sind so gestaltet, dass sie sich wie zwei Sterne gegenseitig anziehen und dennoch Abstand halten. Dies zeigt sich auch in der gekrümmten Fassade, in deren Ausstülpungen sich die Öffnungen für die schmalen Fenster befinden.
Im Inneren des Gebäudes setzt sich die Anziehungskraft der Gegensätze fort. Der helle, tageslichtdurchflutete Luftkern mit einer Glaskuppel als Sternendach steht im Kontrast zum „dunklen“ Kern mit einem modernen digitalen Planetarium. Es ist eines von zehn digitalen Fulldome-Planetarien im deutschsprachigen Raum – mit der größten geneigten 360 Grad Planetariumskuppel Deutschlands.
Im Inneren des Gebäudes sind 13 Themenbereiche der Astronomie aufwendig inszeniert. Der Rundgang erfolgt über spiralförmig angelegte Rampen, eine im Durchmesser 16 Meter große Glaskuppel rundet die Ausstellungshalle mit einem offenen Blick in den Himmelsraum ab. Die Symbiose aus Architektur und Szenografie erforderte bei der Innenraumgestaltung eine behutsame Farbwahl. Das Architekturbüro entschied sich für zurückhaltende Farbtöne im Innenraum. Dazu passend wählten die Architekten das Schalterprogramm Gira E2. Das dezente Design und die Geradlinigkeit fügen sich in die Innenraumgestaltung stilvoll ein.
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