Architekturobjekt 37 von 54

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer


Evangelisches Gemeindehaus Büchenbronn

75180 Pforzheim, Am Kirchhof 6

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AAg Loebner Schäfer Weber BDA Freie Architekten GmbH

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AAg Loebner Schäfer Weber BDA Freie Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Am Kirchhof 6, 75180 Pforzheim, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2014

Nachhaltigkeit

Passivhaus-Zertifizierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

AAg Loebner Schäfer Weber BDA Freie Architekten GmbH

Eppelheimer Straße 46

69115 Heidelberg

Deutschland

Tel. +49 6221 13240

info@architekten-ag.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Holzbau + Statik Malthaner

Im Mühlsändel 8

76761 Rülzheim

Deutschland

Tel. 072729723956

info@holzman.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

Planungsbüro Haustechnik Peter Sawitzki

Ferdinand-Porsche-Str. 9

76275 Ettlingen

Deutschland

Tel. 07243/373330

1234567

Energieberatung

TU Darmstadt, Fachbereich Architektur, Prof. Pfeifer

El-Lissitzky-Str. 1

64287 Darmstadt

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

knp Bauphysik Ingenieurgesellschaft mbH

Lichtstr. 26-28

50825 Köln

Deutschland

mail@knp-bauphysik.de

Bauleistung: Rohbau

Heinrich Ross GmbH & Co. KG

Maximilianstr. 10

75172 Pforzheim

Deutschland

info@ross-bau.de

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Holzbau Schaible GmbH

Gewerbepark 6

72218 Wildberg-Schönbronn

Deutschland

Bauleistung: Fassade

RS Bauelemente

Junginger Straße 5

72379 Hechingen-Boll

Deutschland

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

510 m²

 

Nutzfläche

429 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

426.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.700.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Bauen ist Entwicklung!
 
Der schlichte Baukörper des neuen Gemeindehauses zeichnet sich durch hohe Funktionalität, zeitgemäße Gestaltung und Materialauswahl und energetische Effizienz aus. Maßgeblich ist dies für die Wahl des Fassadenmaterials Polycarbonat, das mit seiner transluzenten Eigenschaft die dahinterliegende Luftschicht als Wärmedämmung nutzt. Zudem ist diese Luftschicht Bestandteil des Lüftungssystems, dessen Konditionierung im Dachgeschoss geschieht. Das Gemeindehaus wird ausschließlich durch Ausnutzung von Sonnenenergie beheizt und ist somit ein vorbildhaftes Projekt zum Thema Klimaschutz.
 
Die Lage des neuen Gebäudes nutzt die vorhandene Topographie und bietet zwei barrierefreie Zugänge. Der von der Straße zurückgesetzte Baukörper schafft die Sicht- und Wegeverbindung vom Gemeindehaus zur Kirche als städtebaulich wichtige Achse. Somit entstehen sowohl ein Grünbereich als auch Parkmöglichkeiten zwischen Straße und Gebäude. Durch die Wahl des transluzenten Fassadenmaterials erscheint das Gebäude leicht, hell und freundlich. Diese Transparenz soll auch das offene und lebendige Gemeindeleben nach außen widerspiegeln.
 
Das lichtdurchflutete Foyer empfängt den Besucher mit einladender Geste. Durch die Verglasung mit Eingangstür wird eine Einheit zur davorliegenden Terrasse geschaffen. Die Wände der ans Foyer angrenzenden Nebenräume sind mit einem Oberlichtband ausgebildet, was die Großzügigkeit des Foyers unterstützt. Der Saal, mittels Trennwand in zwei verschieden große Raumeinheiten teilbar, ist mit großen Wandschränken als Stuhllager, Abstellzone und zur Lüftungsführung ausgestattet. Eine Akustikdecke zur Schallabsorption sowie Beamer und Leinwand sind als technische Ausrüstung des Raumes vorgesehen.
Die obere Ebene, in der sich Foyer, Saal, Küche und Behinderten-WC befinden, wird als Holzkonstruktion errichtet. Durch die Wahl von Holz auch als Oberflächenmaterial wird eine angenehme und natürliche Atmosphäre im Gebäude geschaffen.
 
In der unteren Ebene liegen das Pfarrbüro mit Sekretariat, zwei Mehrzweckräume mit Anbindung an eine Außenterrasse, Garderobe und WC-Anlagen sowie der gesamte Technik- und Archivbereich. Diese Ebene wird in Leichtbeton gebaut. Alle nichttragenden Innenwände werden aus Holz mit Oberlichtern gefertigt. Auch hier sind die Entwurfskriterien Helligkeit, Klarheit und Schlichtheit der Räume bei großer Funktionalität prägend.

Beschreibung der Besonderheiten

Energiekonzept

Das Gebäude ist so geplant, dass die natürlichen Ressourcen optimal genutzt
werden. Deshalb wird im Winter die Energie, die durch Strahlung auf den Außenwänden
und dem Dach auftrifft, in die Beheizung des Gebäudes mit einbezogen. Dazu ist das
Gebäude mit einer transparenten Fassade versehen, die Wärmestrahlung an die
massive Holz- oder Betonwand durchlässt und diese erwärmt. Durch die
Speicherfähigkeit der Massivbauteile wird die Wärmeenergie aufgenommen, mit
zeitlicher Verzögerung an den Raum abgegeben und ein Energieabfluss aus dem
Raum verhindert. Die transparente Hülle ist als Polycarbonat Mehrschichtplatte mit
guter Wärmedämmeigenschaft ausgeführt damit die Wärme im Fassadenzwischenraum
verbleibt. Von dort wird die gefangene Wärme durch eine Lüftungsanlage dem Gebäude zugeführt.
 
Die Volumenströme werden über die Luftqualität geregelt. Damit ist gewährleistet,
dass bei jeder Belegung der Räume die Luftqualität erhalten bleibt ohne unnötig
Elektroenergie für die Ventilatoren und Wärmeenergie zu benötigen.
Die Abluft aus den Räumen mit den Wärmegewinnen durch die Personen wird wieder
in die Wärmerückgewinnung geleitet.
Für die noch notwendige Beheizung an Tagen an denen keine oder nicht
ausreichend Strahlungswärme zu Verfügung steht, wird eine Fußbodenheizung
eingesetzt. Diese wird von einer Wärmepumpe mit der notwendigen Wärmemenge
versorgt. Die Wärmepumpe bezieht ihre Energie aus einem Wasserspeicher, der außerhalb des
Gebäudes im Gelände eingegraben ist. Bei großem Wärmebedarf wird dem Wasser
so viel Energie entzogen, dass es zu Eis gefriert. Diese Kristallisation beinhaltet so
viel Wärme wie eine Temperaturänderung des Wassers von ca. 80°C. Bei voller
Nutzung der Speichermenge ist der Inhalt des Speichers gefroren.
 
Im Dachgeschoss sind hinter der transparenten Hülle Kollektoren als Rohrregister verlegt,
die die Wärme des Dachraumes als Energie zum Abtauen in den Speicher transportieren.
Zusätzlich wird durch die Speicherwand Wärme aus dem Erdreich aufgenommen.
Im Sommer werden im Dachraum Klappen geöffnet, damit die erwärmte Luft des
Fassadenzwischenraumes und des Daches abströmen kann. Die Luft strömt im
Sockel der Fassade über selbsttätige Klappen nach. An besonders heißen Tagen
kann über die Fußbodenheizung auch gekühlt werden. Das Wasser im Speicher ist durch den
Temperaturaustausch mit dem Erdreich kühler. Dieses Temperaturniveau ist ohne zusätzlichen
Energieeinsatz für die Flächenkühlung ausreichend.
Durch eine Thermodynamische Computersimulation wurden die Komponenten
aufeinander abgestimmt, so dass der Heizenergiebedarf bei ca. 15 kWh/m2 liegt. Das
entspricht den Vorgaben eines Passivhauses. Der Primärenergiebedarf und die
Energiekosten sind beim geplanten Gebäude noch deutlich günstiger als die für den
Passivhausstandard geforderten Werte.

Schlagworte

Passivhaus, Polycarbonat, Gemeindehaus, Rodeca, Wasserspeicher, Solarenergie, Luftschicht als Wärmedämmung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Passivhaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Solarthermie

Energetische Kennwerte

Heizenergieverbrauchswert

15,00 kWh/(m²a)

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