Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Evangelisches Zentrum Haus am Weißen Stein Frankfurt
60431 Frankfurt am Main, Eschersheimer Landstrasse 567
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: EISELE STANIEK+ architekten + Ingenieure
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: EISELE STANIEK+ architekten + Ingenieure
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Eschersheimer Landstrasse 567, 60431 Frankfurt am Main, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
09.2019
Nachhaltigkeit
Energieausweis für Nichtwohngebäude
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
2.870 m²
Nutzfläche
1.920 m²
Verkehrsfläche
740 m²
Grundstücksgröße
774 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
2.550.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.300.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die alte Bandfassade mit vorgehängten Steinplatten wurde durch eine perforierte weiße Matallfassade mit fünf Erkern ersetzt, die das Bild »Die Erschaffung Adams« zitiert.
Die Fassade ist nur partiell mit Öffnungen versehen, der Rest läuft vor den Fenstern durch. So entsteht abends ein transparenteres Bild als tagsüber und in den Räumen erzeugen die Kreuzöffnungen ein besonderes Interieur.
Im Inneren wurde ein neues Flucht-Treppenhaus inklusive zweitem Aufzug eingebaut, um den Brandschutzanforderungen zu genügen. Im Erdgeschoss ist ein Eltern-Kind-Café untergebracht. In den Beratungsgeschossen sind die Wartebereiche in der Mittelzone angeordnet und verschieden ausgestaltet.
Das Gebäude wurde ursprünglich als Bankgebäude konzipiert und wurde über die Jahre stark sanierungsbedürftig. Die alte Bandfassade mit vorgehängten Steinplatten wurde durch eine perforierte weiße Matallfassade mit fünf Erkern ersetzt, die das Bild »Die Erschaffung Adams« zitiert. Die Fassade ist nur parziell mit Öffnungen versehen, der Rest läuft vor den Fenstern durch. So entsteht abends ein transparenteres Bild als tagsüber und in den Räumen erzeugen die Kreuzöffnungen ein besonderes Interieur.
Für die Wirkung des weissen »Pixelbildes« war ein schwarzer Hintergrund unabdingbar. In Zusammenarbeit mit der Bauphysik (ebök) wurde ein schwarzes Trapezblechprofil vor die Steinwolle befestigt. Die Hinterlüftung findet folglich nicht hinter den weissen, perforierten Glattblechtafeln statt, sondern hinter der schwarzen Trapezblechfassade.
Das Foto wurde mit einem speziellen Computerprogramm in Pixel umgewandelt, die dann wiederum in unterschiedliche Kreuzausschnitte in unterschiedlicher Größe und Dichte übersetzt wurden.
Beschreibung der Besonderheiten
Durch den Erhalt der Altbausubstanz konnte sehr viel graue Energie erhalten werden. Eine Umsetzung diese Volumens mit der dargestellten Nutzungsfläche wäre heute nicht mehr zulässig gewesen. Mit dem Rückgriff auf den Bestandsschutz konnten hier Flächen für die Bevölkerung erhalten bleiben, die sonst nur durch Verteilung in der Stadt möglich gewesen wären. Diese Bündelung an Funktionen spart Energie und reduziert Emissionen. Die Rohbaukosten konnten um 70% gegenüber eines Neubaus in vergleichbarer Größe reduziert werden. Die Abrechnung des Projekt (Gesamtbaukosten) liegt
1,5% unter den Kosten der Kostenberechnung.
Nachhaltigkeitsaspekte:
Durch den Verzicht auf erdölbasiertes WDVS ist der Rückbau der Fassade einfacher zu gestalten. In den Innenräumen wurde weitestgehend auf natürliche Materialien gesetzt, Parkettböden in allen Räumen, so dass auch hier eine vereinfachte Entsorgung möglich ist. Die innenliegenden Systemtrennwände sind so kleinteilig elementiert, dass eine spätere Zweitverwertung nicht ausgeschlossen ist.
Energieeffizienz:
Durch die konsequente Umsetzung eines energetischen Bauteilkatalogs konnte der EnEV-Anforderungswert für modernisierten Altbau deutlich unterschritten werden.
Der Primärenergiebedarf des Gebäudes liegt nach Sanierung bei 144 kWh/(m2*a), wobei die Nutzenergie um ca. 80 kWh/(m2*a) liegt.
Gestaltung:
Metamorphose vom hässlichen, abweisenden Entlein mit unterirdischer energetischer Bilanz und belasteten Baumaterialien zum lichtdurchfluteten energetisch optimierten Blickfang und Zentrum für Menschen. Die mit Bildmotiv gestaltete, perforierte Metallfassade erzeugt nicht nur nach außen ein Alleinstellungsmerkmal und eine Adresse, sondern lässt im Innenraum durch wandernde Schattenbilder eine ungewöhnliche Atmosphäre aufkommen. Die Erscheinung in Anlehnung an Fenstersituationen in heißen Ländern (»Marokkoeffekt«) soll auch dem Großteil der Nutzer/Kunden ein Stück Heimat simulieren.
Innovation:
Die Abkehr von in unserer Zeit so üblichen Investorenfassaden mit WDVS zu einer mit Dekor geplanten Metallfassade hat mehrere Vorteile. Die hinterlüftetete Fassade, mit Mineralwolle gedämmt, ist an der stark befahrenen Straße nachhaltig, langlebig. Die Umsetzung des Bildes aus der sixtinischen Kapelle von Michelangelo stellte Planer und Ausführende vor Herausforderungen.
Das Foto wurde mit einem speziellen Computerprogramm in Pixel umgewandelt, die dann wiederum in unterschiedliche Kreuzausschnitte in unterschiedlicher Größe und Dichte übersetzt wurden. Die Überlagerung von Produktionsgrößen, Fensterfreihaltungen und deren Unterkonstruktionen, sowie Integration von beleuchteten Schriftzügen nahm mehrere Monate in Anspruch.
Baukultur:
An dieser stark befahrenen und stark beachteten Stelle in der Stadt Frankfurt wurde eine aufwändige »Umwandlung« vom Saulus zum Paulus betrieben. Das neue freundliche und »merk-würdige« Erscheinungsbild prägt sich bei Tag und Nacht ein, die Nutzung ist für den interessierten Flaneur erkennbar, ohne mit dem Holzhammer zu schwingen. Hier ist versucht worden mit einem schon ganz in Vergessenheit geratenen Instrument der Gestaltung – mit Dekoration – wieder vergangene Baukultur aufleben zu lassen.
Nachhaltigkeit
Durch die konsequente Umsetzung eines energetischen Bauteilkatalogs konnte der EnEV-Anforderungswert für modernisierten Altbau deutlich unterschritten werden.
Der Primärenergiebedarf des Gebäudes liegt nach Sanierung bei 144 kWh/(m2*a), wobei die Nutzenergie um ca. 80 kWh/(m2*a) liegt.
Anforderung laut EnEV 2014 Bestand: Qpmax = 178 kWh/(m2*a).
Nachhaltigkeitsaspekte:
Durch den Verzicht auf erdölbasiertes WDVS ist der Rückbau der Fassade einfacher zu gestalten. In den Innenräumen wurde weitestgehend auf natürliche Materialien gesetzt, Parkettböden in allen Räumen, so dass auch hier eine vereinfachte Entsorgung möglich ist. Die innenliegenden Systemtrennwände sind so kleinteilig elementiert, dass eine spätere Zweitverwertung nicht ausgeschlossen ist.
Wirtschaftlichkeit:
Durch den Erhalt der Altbausubstanz konnte sehr viel graue Energie erhalten werden. Eine Umsetzung diese Volumens mit der dargestellten Nutzungsfläche wäre heute nicht mehr zulässig gewesen. Mit dem Rückgriff auf den Bestandsschutz konnten hier Flächen für die Bevölkerung erhalten bleiben, die sonst nur durch Verteilung in der Stadt möglich gewesen wären. Diese Bündelung an Funktionen spart Energie und reduziert Emissionen. Die Rohbaukosten konnten um 70% gegenüber eines Neubaus in vergleichbarer Größe reduziert werden. Die Abrechnung des Projekt (Gesamtbaukosten) liegt 1,5% unter den Kosten der Kostenberechnung.
Auszeichnungen
Tag der Architektur Frankfurt am Main 2020
Deutsches Architektenblatt 07/2021
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
144,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
108,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
21,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
75 %
Warmwasser
1 %
Beleuchtung
15 %
Lüftung
9 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
54
Anzahl Stellplätze
13
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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