Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011
experimenta Heilbronn
74072 Heilbronn, Kranenstraße 14
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: studioinges Architektur und Städtebau
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: studioinges Architektur und Städtebau
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kranenstraße 14, 74072 Heilbronn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
11.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
34.100 m³
Nutzfläche
5.960 m²
Verkehrsfläche
920 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
12.971.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Als Modell der öffentlich-privaten Partnerschaft wurde der Hochbau überwiegend seitens der Stadt Heilbronn übernommen, während die kompletten Ausstellungseinbauten und Exponate über Sponsoren finanziert wurden.
Ausgangspunkt der Entwurfsgedanken war eine klares Bekenntnis zu dem besonderen Ort und der Ausstrahlung des alten Speichergebäudes.
Die Annäherung an das Thema Science Center führte nicht über die Suche einer äußerlich figurativen und futuristischen Formensprache, wie der vermeintliche architektonische Codex dieses Gebäudetypus meinen lässt, vielmehr stand das Aufspüren und Verstärken der städtebaulichen Qualitäten und der vorgefundenen Situation im Mittelpunkt des Entwurfsprozesses. Das spektakuläre Element der Architektur entfaltet sich im Innenraum, der sich als städtebauliche Geste und mit entsprechenden Stadtbezügen auch nach Außen abzeichnet.
Das Objekt befindet sich auf einer Neckarinsel zwischen Altstadt und Bahnhof. Für Fußgänger ist das Areal zusätzlich von der Altstadt aus über die Adolf-Cluss-Brücke und vom neuen Parkhaus über die Hagenbucherbrücke zu erreichen. Der "Hagenbucher", ein ehemaliger Saatgutspeicher aus den 1930er Jahren, ist das einzig verbliebene Gebäude einer ehemals ausgeprägten industriellen Bebauung dieser Neckarinsel.
Der Entwurf sah vor, das bestehende Lagergebäude nach Norden hin mit einem gleich hohen Riegel zu erweitern, der sich über einen vom Altneckar abzweigenden, ehemaligen Mühlgraben legt. Es entstand ein neuer kompakter Baukörper, der sich in der Gesamtheit seiner Erscheinung, in Volumen und Materialität an die historische Industriearchitektur des Hagenbuchers anlehnt. Die Klinkerhaut des Lagergebäudes wurde um den Neubau herumgezogen, somit entstand eine neue Einheit zwischen Alt- und Neubau.
Der Neubau ist so positioniert, dass sich die Wirkung des Solitärs in den städtischen Raum hinein entscheidend ändert. Allein durch den leichten Versatz zwischen Alt- und Neubau gelingt es, das ehemals versteckt gelegene Gebäude an wichtigen Bezugsachsen der Altstadt wirksam in Erscheinung treten zu lassen.
Mit der grünen Fuge, welche als umgeklapptes Foyer die Haupterschließung des Gebäudes aufnimmt, erhält so ein spektakulärer Innenraum eine städtebauliche Dimension.
An der Schnittstelle von Alt- und Neubau ist eine schmale, gläserne Fuge entstanden, die auch nach Außen etwas vom Innenleben des Gebäudes preisgibt. Entlang dieser Schnittstelle befindet sich eine, teils im Innenraum, teils im Außenraum liegende, vorgehängte Fassade aus Aluminiumtafeln in verschiedenen Grüntönen. In ihr liegt die Haupttreppe, die sich wie von einem Holzwurm geschaffen als Relief in der Wand abzeichnet. Für dieses Spiel zwischen Hülle und Schnitt durch das Innere wurde das Bild einer aufgeschnittenen Frucht zum prägnanten Sinnbild. Die räumliche Fuge zwischen Alt- und Neubau steht symbolisch auch für das wissenschaftliche Entdecken, den Blick tief ins Innere freilegend und so die Neugier weckend, wenn man sich auf das Gebäude zu bewegt.
Am Schnittpunkt der neuen Fußgängerbrücken entstand auf der Nordseite des Gebäudes der neue Vorplatz mit direktem Bezug zum Foyer und dem im Entwurf einbezogenen alten Mühlgraben. Durch die Überbauung des Mühlgrabens erklärt sich auch die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes als Speicher einer nicht mehr existierenden Ölmühle von selbst.
Beschreibung der Besonderheiten
Mit der experimenta ist es gelungen ein Gebäude zu entwickeln, das verschiedene Nutzungen so miteinander vereint, dass zu jeder Tageszeit ein lebendiger Ort mit unterschiedlichen Charakteren entsteht.
So werden am Vormittag vor allem Schulklassen mit unterschiedlichen Angeboten in den 5 Laboren und Ateliers angesprochen. Die Experimentierausstellung ist an 363 Tagen im Jahr geöffnet und lädt gerade am Wochenende zum Familienausflug ein.
Die Gastronomie wandelt sich vom Bistro für Kinder am Tage zu einer gehoben Abendgastronomie, die zusammen mit Veranstaltungen im großen Saal ein ganz besonderes abendliches Ambiente schafft.
Auszeichnungen
DEUBAU-Preis 2012
Hugo-Häring-Auszeichnung 2011
Deutscher Städtebaupreis 2010, Sonderpreis ?Stadt und Bildung?, Belobigung
Beispielhaftes Bauen Landkreis und Stadt Heilbronn 2004-10, Auszeichnung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Gas
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