Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2010: Teilnehmer
f r e i o - d o r f : Nachbarschaftliches Wohnen und Arbeiten in Berringhausen
51399 Burscheid, Berringhausen 10,19,20,2
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: satyam dervisha art&architectur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: satyam dervisha art&architectur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Berringhausen 10,19,20,2, 51399 Burscheid, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
11.2007
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
850 m²
Wohnfläche
750 m²
Grundstücksgröße
2.100 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.170.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im idyllischen Dorf Berringhausen im Bergischen Land entwickelten wir, inspiriert durch die "Reale Architektur" von Prof. Erich Schneider - Wessling, dieses dörfliche Wohnprojekt als Baulückenschließung, als einfühlsame, ökologische Dorfarrondierung.
Ökologie betrachtet auch die Wechselwirkung von Haus mit Land und Dorf, das Wohl der Bewohner auch bzgl. sozialer Bedürfnisse.
Flächensparendes Bauen (Grundstücke 180-400qm), ökologische Baustoffe (Holzbauten binden Kohlendioxyd, Dämmung mit Recycling-Zellulose, Holzfassaden), natürliche Oberflächen, (Holz- und Ziegelböden, Sisal- und Ziegenhaarteppich, Holzwände, z.T. Lehmputz, ökologische Farben), Regenwassernutzung, zentrale Holzpelletheizung, Solarthermie, Photovoltaik (demnächst), z.T. NEH, Passive Solarnutzung durch große Süd- und West-Verglasung. Dach- und Fassadenbegrünung, Erhalt von vorhandenem Baumbestand, offene Verbindung zu umliegender Naturlandschaft.
Trotz Kleinst-Grundstücken entstehen durch entsprechende Ausrichtung sehr private Gartenbereiche. Die allmähliche Ergänzung der Splittersiedlung zu einem "gewachsenen" Dorf um einen neu entstandenen Dorfplatz nimmt Rücksicht auf die Alteingesessenen. So ist bereits jetzt eine neue Identifikation, ein Wir-Gefühl zwischen den früheren und neuen Dorfbewohnern entstanden, was sich bei Dorffesten Ausdruck verleiht: Jung und Alt, Familien und Alleinstehende, Wohnen und Arbeiten, Kultur und Natur - alles fließt hier sehr harmonisch zusammen.
Gegen anfänglichen, jahrelangen starken Widerstand aus der lokalen Politik und Verwaltung (trotz Unterstützung von Kreis und Bezirksregierung, die dem Konzept sehr aufgeschlossen gegenüberstanden) ist so in 10 Jahren ein lebendiges Dorf entstanden, das in der Dichtigkeit, Lebendigkeit und im Dialog der einzelnen Häuser miteinander und durch die dazwischen entstehenden dörflichen Außenräume auf moderne Weise den besonderen Charme und Charakter, den man üblicherweise nur in über Jahrhunderte gewachsenen Dorfschaften findet, ausstrahlt. Die Architektur verknüpft oberbergische dörfliche Bauweise (Scheunenfassade, schmale 45Grad- Tonziegeldächer) mit der modernen Architektur: Skelettbau (Flexibilität) der die z.T. farbigen Riegel der Individual-Räume trägt. Die offene Verbindung zwischen Wohn- und Gartenlandschaft ist grenzüberschreitend gestaltet, was kleinen Grundstücken Weite gibt. Zwischen Dorfplatz und diesen Wohngärten, zwischen den offenen Erdgeschossen und den Individualräumen in den Obergeschossen: ein wesentliches Thema bei diesem Lebensraum ist es zahlreiche Angebote für Rückzug und Gemeinschaft zu schaffen, die Bewohner und Besucher je nach Stimmung, Tages- und Jahreszeit das Haus, das Dorf und die Landschaft aus immer neuer Perspektive erleben lassen.
Zur Durchführung dieses Dorfprojekts wurde die googooplex GmbH gegründet, die mit langem Atem Grundstückskäufe und die Projektentwicklung und Vermarktung durchgeführt hat und - obwohl dies für ein solch kleines Projekts unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten bei einem solch kleinen Projekt kaum darstellbar ist - für das Verständnis der mit planenden Bauherren mit privater Finanzierung aus dem Familienkreis ein Musterhaus realisierte. Die Durchführung der weiteren Häuser wurde in Zusammenarbeit mit einem dichten Netz lokaler Handwerker und Baustoffhändler und mit angestellten und freien Mitarbeitern sowie unter Beteiligung der jeweiligen Bauherren/Käufer durch Eigenleistung und Bewirtung der Baustelle (!) realisiert, eine Phase an die sich alle sehr gerne zurückerinnern: als Happening im Sinne von "der Weg ist das Ziel" das bereits wesentlich zur angestrebten nachbarschaftlichen Vertrautheit beigetragen hat.
Für die gewachsene, natürliche Lebendigkeit des Neubauprojekts war es förderlich, dass im Rahmen von dorfbaulichen Vorentscheidungen jedes Haus individuell auf die sehr engagierten Käufer, die sich von diesem nachbarschaftlichen Wohnkonzept angezogen gefühlt haben, zugeschnitten wurde: das "Fertighaus vom Architekten" - als Teil einer sozialen Skulptur, aus informellen nachbarschaftlichen Netzen und bewusster Dorfraumgestaltung, eine Oase in einer kühler werdenden Zeit, ein Beispiel, wie Wohnen und Arbeiten, wie Zukunft in Deutschland sein kann.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Sonstige Biomasse
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
7
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