Architekturobjekt 34 von 134

Architekturobjekte


Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

29303 Bergen, Dorfstraße 42

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

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© Gabriel Kantorek

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© Gabriel Kantorek

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© Gabriel Kantorek

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© Gabriel Kantorek

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© Gabriel Kantorek

Fachwerkhaus "Dorfkrug" Innenansicht - Fachwerkhaus - Lüneburger Heide

© Gabriel Kantorek

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dorfstraße 42, 29303 Bergen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Kröger Architektur

Ilmenaudeich 66

21423 Winsen

Deutschland

Tel. +49 4171 782130

kroeger@kroeger-architektur.de

Bauleistung: Trockenbau

Heide - Aktiv - Trockenbau GmbH & Co. KG

Lentenau 42b

21379 Scharnebeck

Deutschland

Tel. 04136 911951

info@heide-aktiv-trockenbau.de

Architekturfotografie

Gabriel Kantorek – GK-Fotografie

Loki-Schmidt-Platz 5

22297 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 46642273

info@gabrielkantorek.de

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

3.400 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein neu erschaffenes Juwel in der Lüneburger Heide

Rund 160 Feuerwehrleute kämpften in der Nacht zum 22. Februar 2006 gegen die Flammen: Ein verheerendes Feuer zerstörte den leerstehenden „Dorfkrug“ nahezu vollständig. Das 1730 in Hanstedt in der Lüneburger Heide errichtete Gebäude galt bis dahin nicht nur als regionales Traditionslokal, sondern auch als eines der größten Fachwerkhäuser Norddeutschlands. Frühe Wiederaufbauarbeiten kamen in den Folgejahren zum Erliegen. Erst ein neuer Eigentümer fasste sich ein Herz und investierte in den vollständigen Ausbau des heute als Wohn- und Gewerbeimmobilie genutzten Hauses. Die für den Innenausbau verantwortlichen Mitarbeiter der Heide - Aktiv - Trockenbau GmbH & Co. KG überzeugten dabei insbesondere mit ihren brand- und schallschutztechnischen Lösungen die Juroren der 12. Rigips Trophy 2019 I 2020. Die Jury wählte das Trockenbauunternehmen zum Gewinner in der Wettbewerbskategorie Wohnbau.

Mit einer Nutzfläche von fast 3.400 m2 und einer Straßenfront von rund 35 m Länge gehört auch der „neue“ Dorfkrug zu den größten Fachwerkhäusern der Region. „Uns war es wichtig, den historischen Charakter des Gebäudes auf solch traditionsreichem Grund wiederherzustellen, im Innern aber gleichzeitig Wohn- und Geschäftsräume entstehen zu lassen, die höchsten Ansprüchen gerecht werden“, erklärt Eigentümer Günther Killer. „Dazu gehören sowohl sichtbare Balkenlagen und eine moderne Haustechnik als auch durchdachte Grundrisskonzepte und hochwertig ausgeführte Trockenbaukonstruktionen.“

Insgesamt 22 elegant ausgebaute Wohnungen sowie ein modernes, von einer Bäckerei genutztes Ladenlokal im Erdgeschoss haben im Dorfkrug ihren Platz gefunden. Für den kompletten Innenausbau fand der Eigentümer mit den Trockenbauprofis der
Heide - Aktiv - Trockenbau GmbH & Co. KG kompetente Partner. „Zu Baubeginn lag noch kein Leistungsverzeichnis vor und wir haben uns gemeinsam mit dem Eigentümer und dem verantwortlichen Planer die Ausgestaltung der Innenräume Stück für Stück erarbeitet“, erinnert sich Martin Lübbert, Geschäftsführer von Heide - Aktiv - Trockenbau. „Gerade unter brand- und schallschutztechnischen Gesichtspunkten gab es zahlreiche Herausforderungen, für die wir gemeinsam überzeugende Lösungen entwickeln konnten. Insgesamt waren wir rund eineinhalb Jahre im Dorfkrug tätig.“

Brandschutzdecke plus freitragende Schallschutzdecke
Neben der Bäckerei finden sich im Erdgeschoss neun zwischen 38 und 95 m2 große Wohnungen. Die Größe der Wohnungen im Obergeschoss variiert zwischen 51 und 280 m2. Die größte Wohnung, Wohnung Nr. 14, nutzt den weiträumigen Spitzboden des Gebäudes und wurde als großzügige Maisonette-Wohnungen konzipiert. Eine der wichtigsten Fragestellungen ergab sich gleich im Erdgeschoss. Es galt zu überlegen, ob die vorhandene Balkenlage in Kombination mit der vorhandenen Betondecke alle geplanten statischen Lasten abfangen kann oder ob eine komplett neue Stahlbetondecke eingezogen werden sollte. Letzteres hätte zu einer Baukostensteigerung im siebenstelligen Bereich geführt. Deshalb entschied man sich für eine Brandschutzdecke und eine freitragende Schallschutzdecke mit zusätzlicher Sichtdecke in Trockenbauweise.

An der Betondecke wurde zunächst die Unterkonstruktion für eine selbstständige F90-Decke aus Grund- und Tragprofilen erstellt. Für die Beplankung mit einem nichtbrennbaren (A1) Material wählte das Ausbauteam die Brandschutzplatte Rigips Glasroc F: in der ersten Lage mit einer Stärke von 15 mm, in der zweiten Lage mit 20 mm. Stahl und Holzbauteile im Beplankungsbereich, die nicht der geforderten Feuerwiderstandklasse entsprachen, wurden ebenfalls mit Glasroc F bekleidet. Der Anschluss an die großen Holzbalken war problemlos möglich, da deren Abbrenndauer auf F90 min. festgelegt wurde. Insgesamt wurden im Bereich des Ladenlokals auf diese Weise 400 m2 Deckenfläche brandschutztechnisch ertüchtigt.

Höhere angenommene Zusatzlast sorgte für Spielräume
Um die Rohdecke nicht mit weiteren Gewichten zu belasten, wurde die nachfolgende Schallschutzdecke als freitragende Konstruktion gemäß dem Rigips System FD22RB mit einer Spannweite bis 3.700 mm ausgeführt. Zusätzlich wurden noch Einzelprofile eingestellt, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. „Zwischen den Profilen haben wir eine 120 mm starke nichtbrennbare Mineralwolle-Dämmung aus ISOVER ULTIMATE eingebracht. Die Beplankung erfolgte zweilagig mit der Schallschutzplatte Die Blaue von RIGIPS. Da unterhalb der freitragenden Decke eine Metallraster-Sichtdecke beziehungsweise ein Gipsdeckensegel montiert werden sollte, haben die Techniker bei RIGIPS ergänzende Berechnungen zur Tragfähigkeit durchgeführt. Die Zusatzlast für die Rasterdecke belief sich auf 12,3 kg/m2. Um genügend Spielraum etwa für die Anbringung von Deckenleuchten zu haben, wurden die Berechnung mit einer angenommenen Zusatzlast von 20 kg/m2 vorgenommen“, erklärt Martin Lübbert.

Da die Bäckereifiliale neben einem Verkaufsraum auch über einen größeren Café- und Aufenthaltsbereich verfügen sollte, realisierten die Trockenbauprofis eine Reihe weiterer Ausbauideen. So erhielten die späteren Sitzbereiche beispielsweise eine optische Trennung durch eine nichtraumhohe Trennwand. Zur Verstärkung dieser Wände wurde ein Rahmen aus UA-Profilen montiert und die gesamte Unterkonstruktion anschließend mit einer Lage Rigips Bauplatten RB und einer zweiten Lage mit Rigips Die Weiße beplankt. „Diese ,Q3-Platte‘ – wie sie von uns auch schlicht genannt wird – verfügt unter anderem über einen sehr hellen Oberflächenkarton sowie über abgeflachte Kanten an allen vier Seiten. Sie erleichtert damit die Erstellung besonders glatter Oberflächen. Deshalb kamen die Platten zum Beispiel auch bei der Erstellung des großen Deckensegels zum Einsatz, welches formfolgend über dem runden Verkaufstresen an der freitragenden Schallschutzdecke montiert wurde.“

Feuchteschutz von innen
Wie jede Fachwerkfassade sind auch die aufwändig und mit viel Liebe zum Detail ausgeführten Außenwände des neuen Dorfkruges nicht zu einhundert Prozent schlagregendicht. Um für einen zusätzlichen Feuchteschutz zu sorgen, entschieden sich Martin Lübbert und sein Team dazu, die innenseitige Bekleidung der Außenwände auf der Schlagregenseite mit der speziellen, schimmelresistenten Feuchtraumplatte Rigips Glasroc X auszuführen. Dafür wurden die Platten mit Rifix Ansetzbinder auf Zementbasis gemäß Rigips System WB01GX im Punkt-Wulst-Verfahren verklebt. An allen Außenwänden, die sich nicht auf der Schlagregenseite befinden, wurde eine direktbefestigte Vorsatzschale mit Holzunterkonstruktion, Klimamembran und einer Beplankung aus Rigips Bauplatten RB montiert.

Sämtliche Trennwände sowohl zwischen der Bäckerei und den angrenzenden Wohnungen als auch zwischen allen anderen Wohnungen wurden als hochschalldämmende Doppeltständerwände in F90 (Rigips System MW22BF) mit einer 2 x 80 mm starken Mineralwolleinlage (ISOVER Akustic TP 1) ausgeführt. Die Beplankung erfolgte hierbei beidseitig zweilagig mit 2 x 12,5 mm Rigips Die Blaue RF. Auf diese Weise wird ein Schalldämmmaß von Rw 71 dB erreicht.

Holzbalkendecke und Dachschrägen in F60
Alle Wohnungen wurden nach modernsten Maßstäben ausgebaut. Exemplarisch erläutert Martin Lübbert die Arbeiten anhand von Wohnung 14, die sich auf 280 m2 über das Obergeschoss und den Spitzboden erstreckt. „Auch dort stand zunächst der Brandschutz im Fokus. Alle statisch relevanten Stahlbauteile, die die Holzbalkendecke über dem Obergeschoss stützen, haben wir mit Glasroc F in F90 eingehaust. An die eigentliche Holzbalkendecke, die Dachschrägen, die Decke im Spitzboden sowie an die Holzfußböden bestand eine F60-Brandschutzanforderung.“ Aufgrund einer vorhandenen oberseitigen Holzverschalung der Zwischenbalkendecke sowie einer verschalten Dachschrägenfläche (Harzer Dach) konnten die F60-Decke und F60-Dachschrägenbeplankung mit 2 x 12,5 mm Rigips Feuerschutzplatten RF ausgeführt werden. Die Zwischenbalkendecke wurde vor Montage der Brandschutzbeplankung in kompletter Balkenstärke mit nichtbrennbarer Mineralwolle (ISOVER ULTIMATE) gefüllt. Die Verspachtelung erfolgte mit der Fertigspachtelmasse Rigips ProMix Plus in Q3.

„In den Bereichen des Treppenaufgangs zum Spitzboden konnte die Deckenbeplankung problemlos an die Holzbalken angeschlossen werden, da diese – wie im Erdgeschoss – mit einer Abbrenndauer von 90 Minuten klassifiziert wurden. Auch die Wohnungstrennwände konnten daher einfach an die Balken angeschlossen beziehungsweise von oben auf die Balken gestellt werden“, erklärt Martin Lübbert. Für die zweite Beplankungslage der Dachschrägen im Spitzboden wählte das Ausbauteam Rigips Die Weiße in der Ausführung als Feuerschutzplatte. „Dort gab es viele kleinere und recht verwinkelte Flächen, die wir mit dieser Platte wesentlich schneller und einfacher in Q3 ausführen konnten.“

Eine Mischkonstruktion findet sich im Badezimmer: Um eine Ganzglasdusche sicher befestigen zu können, wurde an der Dachschräge eine zusätzliche Holzwerkstoffplatte montiert. Ebenfalls im Duschbereich errichtete das Team eine Holztragkonstruktion, die später einen großen, fast raumhohen Spiegel tragen sollte, der gleichzeitig als Heizung dient. Die Beplankung aller weiteren Dachschrägen in diesem Bereich wurde gemäß Rigips System DA41RF mit einer Lage Rigips Feuerschutzplatten RF und in der zweiten Lage mit Rigips Feuerschutzplatten imprägniert RFI ausgeführt.

Rigidur Estrichelemente sorgen für besseren Trittschallschutz
„Die Holzfußböden haben wir mit 20 mm starken Rigidur Estrichelementen und einer zusätzlichen Lage aus 10 mm starken Rigidur H Gipsfaserplatten zur besseren Lastverteilung belegt. Aufgrund der so eingebrachten Masse konnte zum einen der Trittschall vermindert und gleichzeitig die Feuerwiderstandsklasse F 60 von oben erreicht werden. Teilbereiche, in denen Rohrleitungen verliefen, wurden zusätzlich mit Rigidur Ausgleichsschüttung versehen. Infolge des Bauablaufs mussten die Wände bereits vor dem Trockenestrich auf den Holzfußboden gestellt werden. Sie wurden deshalb mit einem Randstreifen aus nichtbrennbarer Mineralwolle versehen.“ Die Auslaibungen aller Deckendurchführungen für Leitungs- und Lüftungsanlagen wurden mit 2 x 20 mm Rigips Glasroc F ausgebildet. Kabelleitungen, die an den äußeren Massivwänden durch die Geschosse geführt werden, wurden in Form eines Gipsriegelkanals ebenfalls mit Glasroc F realisiert. 

Bei allen brand- und schallschutztechnischen Herausforderungen verlor das Team um Martin Lübbert nie das Ziel aus den Augen, Wohnräume zu schaffen, die auch unter optischen Gesichtspunkten zu überzeugen wissen. Viele attraktive Ausbauideen wie abgerundete Wandbereiche, die gelungene Integration der massiven Holztragwerke oder die elegant gestalteten Treppenhäuser, über die alle Wohnungen erschlossen werden, sorgen im Dorfkrug für ein angenehmes Wohnambiente.

Vom Endergebnis ist insbesondere Bauherr Günther Killer mehr als überzeugt: „Unser Ziel war es, an dieser historischen Stelle in Hanstedt ein architektonisches Kleinod zu schaffen. Gemeinsam mit dem verantwortlichen Architekten Jörg Kröger und dem engagierten Team der Heide - Aktiv - Trockenbau haben wir dieses Ziel eindeutig erreicht. Sowohl die Hausbewohner als auch die Gäste der Bäckerei spüren die einzigartige Kombination aus modernem Aufenthaltskomfort und rustikalem Fachwerkcharme“, lautet das positive Fazit des Bauherrn. Ganz ähnlich sahen es auch die Juroren der 12. Rigips Trophy, die den Dorfkrug als architektonisches „Schmuckstück“ erachteten und Martin Lübbert und sein Trockenbauteam zu den Siegern in der Wettbewerbskategorie Wohnbau wählten. 
 

Auszeichnungen

Sieger der 12. Rigips Trophy in der Wettbewerbskategorie Wohnbau

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

22

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