Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Factory Lisbon
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Julian Breinersdorfer Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
1950-406 Lisboa, Portugal
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
06.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
42.200 m³
Bruttogrundfläche
12.400 m²
Nutzfläche
8.357 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
20.000.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das für die Unterbringung von Nudelmaschinen konzipierte Gebäude ist 200 m lang und nur 11 m breit. Der längliche Grundriss würde normalerweise die Einführung mehrerer Treppenkerne für die Entfluchtung erfordern. Um diesen starken Eingriff zu vermeiden, wurde die gesamte Erschließung nach außen verlegt. In Form von leichten Stahlstegen und einläufigen Treppen schlängelt sie sich an den Fassaden entlang und verbindet alle Einheiten mit der Dachterrasse und dem Straßenland.
Im Zentrum umwebt sie die historischen Silos und einen Aufzugsschacht in der Mitte des Gebäudes. Hier formt sich das Band zu einer heligonalen Treppe, die wegen des schwachen Bestandstragwerks in diesem Bereich, von der neu betonierten Decke abgehängt wurde. Der neue Aufzugsschacht ist mit Spiegeln verkleidet, so dass er mit den historischen Farben und Elementen verschmilzt. Die perforierte Zementsteinfassade wurde kleinteilig verglast, die Silos werden mit Pflanzen gefüllt. Das Lichtspiel in diesem kaleidoskopischen, sehr dreidimensionalen Raum ist aus der Bewegung am besten zu erfahren und wird in Fotos eher schlecht vermittelt.
Diese Silo Lobby verbindet die einzigartige Mischung der diversen Programme der Factory: Büroflächen für große Unternehmen und Start-ups werden mit Veranstaltungsräumen, lokalen Restaurants und einer 2.000 m² großen, öffentlich zugänglichen Dachterrasse kombiniert. Hier werden im Restaurant genutzte Kräuter angebaut, und es finden Veranstaltungen mit dem wunderbaren Blick über die Mündung des Teja statt.
Die Factory Lisbon hat das Ziel, einen vielschichtigen und nuancierten Einfluss auf die lokale Gemeinschaft von Beato auszuüben. Der Ort wird für ein vielfältiges lokales und internationales Publikum zugänglich gemacht: Die aktuellen Veranstaltungen befassen sich mit Technologie, Essen, Gender, Skateboarding, Mode, Architektur und Kunst, sowohl auf kommerzieller als auch auf gemeinnütziger Basis.
Die Büroflächen sind als Open Spaces angelegt, werden aber durch eingeschobene Meeting- und Infrastrukturboxen so gegliedert, dass angenehme Gruppenzonen entstehen.
Architektur und Konzept wurden in einer interdisziplinären Zusammenarbeit entwickelt. Die Architektur entschlossen, aber respektvoll im gegebenen Kontext zu platzieren ist das gemeinsame Leitmotiv von Factory-Gründer Simon Schaefer und den Architekten Julian Breinersdorfer, José Baganha und Angela Maurice.
Diesem Gestaltungsprinzip folgend, sind alle größeren Eingriffe klar als weiße Stahllinien gezeichnet. Sie ergänzen oder reparieren, was notwendig ist, und lassen dabei den historischen Baukörper lesbar und intakt.
Alte Materialien und Oberflächen werden, wo möglich, erhalten und mit modernen Elementen aus Beton, Stahl, Glas und Holz kontrastiert.
Zusätzlich zu den Stegen wurden Andreaskreuze angebracht, um das Gebäude erdbebensicher zu machen. Ausgemauerte Fassadenelemente wurden als weiß gerahmte Verglasungen geöffnet, um Licht hereinzulassen oder die Erschließung zu ermöglichen; Mezzaninebenen wurden eingeschoben, um hohe Räume effizienter zu nutzen.
Die notwendigen technischen Installationen werden wie Adern gehandelt, die ohne Scham ihren Platz im Körper des Gebäudes einnehmen. Sie sind als technologische Transformationen sichtbar, die die Funktionalität einer alten Lebensmittelproduktionsstätte an zeitgemäße Büro- und Veranstaltungsnutzungen anpassen. Elektroverkabelung und andere Installationen werden grundsätzlich Aufputz installiert und zu den Arbeitsplätzen geführt. Die Lüftungsleitungen entwickelt in der Silo Lobby und an den straßenseitigen Auslässen eine skulpturale Qualität.
Pflanzen und hölzerne Ausstattungselemente sorgen für eine nicht-industrielle Weichheit, ohne die Palette der 1970er Jahre zu verlassen. Historische Details, wie zwei Keksmaschinen, die gelben Lochziegelwände oder beschädigte Marmortreppen, wurden liebevoll restauriert und integriert. Alle Materialentscheidungen wurden gegen das immer magische Atlantiklicht bemustert.
Auszeichnungen
BIG SEE Grand Prix Award 2024
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
700
Das Objekt im Internet
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