Architekturobjekt 30 von 531
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Factory Lisbon

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Julian Breinersdorfer Architekten

Verbindung der Dachterrasse mit dem Straßenraum - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Blick auf den gesamten Baukörper und die Umgebung - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Silo-Lobby im Zentrum des Gebäudes - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Silo-Lobby mit verspiegeltem Aufzugschacht - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Zusammenspiel von alten und neuen Elementen - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Abgehängte Erschließung im Zentrum des Gebäudes - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Lichtspiel durch Öffnungen und Materialien - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Perforation der Mauerwerksausfachungen - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Die Erschließung lastet auf die bestehende Fassade - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Ein Teil des Innovationsviertels Hub Criativo de Beato - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Das schlanke Volumen sitzt direkt an der Hafenfront - Factory Lisbon

© Francisco Nogueira

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Julian Breinersdorfer Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

1950-406 Lisboa, Portugal

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

06.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

José Baganha Arquitectos

Rua Vigia 301

2775-298 Parede

Portugal

Architekt/Planer

Angela Maurice Arquitectos

Patio do Paiol 12

1250-175 Lisboa

Portugal

Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

Engavac

R. Poe. Bocage 15f

1600-581 Lisboa

Portugal

Bauleistung: Elektroinstallation

Iberinstal

Cabeço da Rosa -

2670-662 Bucelas

Portugal

Bauleistung: Gas, Wasser, Abwasser

Ariagás

Rua do Pinhal Cordeiro Armazém A

2420-473 Leiria

Portugal

Bauleistung: Beleuchtung

Lledo

Rua do Entreposto Industrial 3 - 1 Dto - Alfragide

2160-135 Amadora

Portugal

Bauleistung: Beleuchtung

Ohm Light Design

Av. de França 1297

4760-104 Vila Nova de Famalicão

Portugal

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Inside Building

Avenida do Forte 3

2790-073 Carnaxide

Portugal

Bauleitung (LPH 8)

afaplan

Cais do Lugan 224

4400-492 Vila Nova de Gaia

Portugal

Sonstige

Tâmega

Cabeço da Rosa -

2670-662 Bucelas

Portugal

Sonstige

Socireis

Av. dos Estados Unidos da América 104

1700-180 Lisboa

Portugal

Sonstige

F&J Lotra

Quinta de São João 13

2630 - 179 Arruda dos Vinhos

Portugal

Fachplanung: Küchen, Gastronomie

Marta Fea (Foodriders)

Av. Infante Dom Henrique 151

1959-012 Lisboa

Portugal

Bauherr

Simon Schaefer - Factory International S.a.r.l.

Avenue de la Faiencerie 121

L-1511 Luxembourg

Deutschland

Verwendete Produkte

Doorflow

Zugangskontrolle

France Air

Heizungsanlagen

JNF

Beschläge

Lindner Group

Hohlboden

Line Systems

Trennwände

MBF

Holzelemente

MOSO Bamboo

Terrassendielen

X-treme

Roca

Sanitärobjekte

Studio Scandi

Vintage Designmöbel

Technal

Fassade/Außenelemente

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

42.200 m³

 

Bruttogrundfläche

12.400 m²

 

Nutzfläche

8.357 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

20.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die denkmalgeschütze Keks- und Nudelfabrik des portugiesischen Militärs aus dem Jahr 1973 befindet sich an der Hafenfront Lissabons in einem historischen Armeekomplex, der derzeit in das Innovationsviertel Hub Criativo de Beato umgewandelt wird.
Das für die Unterbringung von Nudelmaschinen konzipierte Gebäude ist 200 m lang und nur 11 m breit. Der längliche Grundriss würde normalerweise die Einführung mehrerer Treppenkerne für die Entfluchtung erfordern. Um diesen starken Eingriff zu vermeiden, wurde die gesamte Erschließung nach außen verlegt. In Form von leichten Stahlstegen und einläufigen Treppen schlängelt sie sich an den Fassaden entlang und verbindet alle Einheiten mit der Dachterrasse und dem Straßenland.
Im Zentrum umwebt sie die historischen Silos und einen Aufzugsschacht in der Mitte des Gebäudes. Hier formt sich das Band zu einer heligonalen Treppe, die wegen des schwachen Bestandstragwerks in diesem Bereich, von der neu betonierten Decke abgehängt wurde. Der neue Aufzugsschacht ist mit Spiegeln verkleidet, so dass er mit den historischen Farben und Elementen verschmilzt. Die perforierte Zementsteinfassade wurde kleinteilig verglast, die Silos werden mit Pflanzen gefüllt. Das Lichtspiel in diesem kaleidoskopischen, sehr dreidimensionalen Raum ist aus der Bewegung am besten zu erfahren und wird in Fotos eher schlecht vermittelt.
Diese Silo Lobby verbindet die einzigartige Mischung der diversen Programme der Factory: Büroflächen für große Unternehmen und Start-ups werden mit Veranstaltungsräumen, lokalen Restaurants und einer 2.000 m² großen, öffentlich zugänglichen Dachterrasse kombiniert. Hier werden im Restaurant genutzte Kräuter angebaut, und es finden Veranstaltungen mit dem wunderbaren Blick über die Mündung des Teja statt.
Die Factory Lisbon hat das Ziel, einen vielschichtigen und nuancierten Einfluss auf die lokale Gemeinschaft von Beato auszuüben. Der Ort wird für ein vielfältiges lokales und internationales Publikum zugänglich gemacht: Die aktuellen Veranstaltungen befassen sich mit Technologie, Essen, Gender, Skateboarding, Mode, Architektur und Kunst, sowohl auf kommerzieller als auch auf gemeinnütziger Basis.
Die Büroflächen sind als Open Spaces angelegt, werden aber durch eingeschobene Meeting- und Infrastrukturboxen so gegliedert, dass angenehme Gruppenzonen entstehen.

Architektur und Konzept wurden in einer interdisziplinären Zusammenarbeit entwickelt. Die Architektur entschlossen, aber respektvoll im gegebenen Kontext zu platzieren ist das gemeinsame Leitmotiv von Factory-Gründer Simon Schaefer und den Architekten Julian Breinersdorfer, José Baganha und Angela Maurice.
Diesem Gestaltungsprinzip folgend, sind alle größeren Eingriffe klar als weiße Stahllinien gezeichnet. Sie ergänzen oder reparieren, was notwendig ist, und lassen dabei den historischen Baukörper lesbar und intakt.
Alte Materialien und Oberflächen werden, wo möglich, erhalten und mit modernen Elementen aus Beton, Stahl, Glas und Holz kontrastiert.
Zusätzlich zu den Stegen wurden Andreaskreuze angebracht, um das Gebäude erdbebensicher zu machen. Ausgemauerte Fassadenelemente wurden als weiß gerahmte Verglasungen geöffnet, um Licht hereinzulassen oder die Erschließung zu ermöglichen; Mezzaninebenen wurden eingeschoben, um hohe Räume effizienter zu nutzen.
Die notwendigen technischen Installationen werden wie Adern gehandelt, die ohne Scham ihren Platz im Körper des Gebäudes einnehmen. Sie sind als technologische Transformationen sichtbar, die die Funktionalität einer alten Lebensmittelproduktionsstätte an zeitgemäße Büro- und Veranstaltungsnutzungen anpassen. Elektroverkabelung und andere Installationen werden grundsätzlich Aufputz installiert und zu den Arbeitsplätzen geführt. Die Lüftungsleitungen entwickelt in der Silo Lobby und an den straßenseitigen Auslässen eine skulpturale Qualität.

Pflanzen und hölzerne Ausstattungselemente sorgen für eine nicht-industrielle Weichheit, ohne die Palette der 1970er Jahre zu verlassen. Historische Details, wie zwei Keksmaschinen, die gelben Lochziegelwände oder beschädigte Marmortreppen, wurden liebevoll restauriert und integriert. Alle Materialentscheidungen wurden gegen das immer magische Atlantiklicht bemustert.

Auszeichnungen

BIG SEE Grand Prix Award 2024

Schlagworte

Adaptive Reuse, Umnutzung, Startup, Office, Erschließung, Gewerbe, Büro, Mischnutzung, Bauen im Bestand, Open Spaces

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

700

Das Objekt im Internet

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