Architekturobjekt 123 von 1.463

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Fahrradparkhaus Mainz Hbf

55122 Mainz, Binger Schlag 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Ansicht Binger Schlag - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

© SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Fassade West - Drehtor - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Fassade West - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Fassade West - Notausgang - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Fassade Ost - Hauptbahnhof - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Fassade Ost - kostenfreier Bereich - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Fassade Ost - Innenansicht - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Innenbereich - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Innenbereich - Fahrradboxen - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

© SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Innenbereich - Doppelstockparker, roter Bereich - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

© SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Innenbereich - roter Bereich - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Innenbereich - blauer Bereich - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Innenbereich - Notausgang - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

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Unort vor der Baumaßnahme - Fahrradparkhaus Mainz Hbf

© SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Binger Schlag 1, 55122 Mainz, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Hauptstr. 17-19

55120 Mainz

Deutschland

Tel. +49 6131 9301 600

architekten@schoyerer.de

Bauherr

Gebäudewirtschaft Mainz

Zitadelle Gebäude E

55131 Mainz

Deutschland

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Brinkmann Stahl- und Metallbau GmbH & Co. KG

Grasweg 37

32657 Lemgo-Brake

Deutschland

Bauleistung: Rohbau

Bauunternehmung Karl Gemünden GmbH & Co. KG

Rheinstr. 194b

55218 Ingelheim

Deutschland

Tel. +49 61 329955-0

info@gemuenden-bau.de

Verwendete Produkte

dormakaba

Drehtore

Fahrraddrehtor

ORION Bausysteme

Fahrradparksysteme

Doppelstockparker; Fahrradboxen; Anlehnbügel für Sonderräder

Rau Streckgitter

Streckmetall

feuerverzinkte Stahl-Fassadenelemente

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

9.175 m³

 

Bruttogrundfläche

2.239 m²

 

Nutzfläche

2.012 m²

 

Verkehrsfläche

288 m²

 

Grundstücksgröße

11.863 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

525.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.600.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

FAHRRADPARKHAUS AM MAINZER HBF

Ausgangslage:
Das Projekt Fahrradparkhaus am Mainzer Hauptbahnhof geht zurück auf eine Projektidee von SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA aus dem Jahre 2004. Damals berichtete die Lokalpresse über verschiedene Vorschläge anderer Planer, für ein Fahrradparkhaus vor und neben dem Mainzer Hauptbahnhof. Jedes dieser Projekte beanspruchte auf unterschiedlichen Grundflächen gewisse Raum- und Platzbedarfe, für jeweils eigenständige Gebäude, mit mehreren Parkdecks, Wänden und Dächern, um Räumlichkeiten für etwa 800 Fahrräder unterzubringen.


2004 - Konzeption SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA :
Die Besonderheit des Vorschlags von SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA lag darin, die vorhandenen baulichen Gegebenheiten auf der Hauptbahnhof-Rückseite als geeignete Ressourcen zu erkennen, einfach umzunutzen und der Stadt Mainz auf diesem deutlich wirtschaftlicheren und städtebaulich sinnvolleren Wege, ein Fahrradparkhaus zu ermöglichen.

SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA erkannten das Umnutzungspotential der ca. 2.000 m2 großen Brachfläche unter der Hochstraße am Binger Schlag. Seit Erstellung der Hochstraße 1969 diente diese stadträumliche Brache oftmals als Lagerfläche für Müll und Unrat. Auch nach der Gleisüberbauung (1999 – 2003) zur Einkaufspassage mit Zugang zur PKW-Vorfahrt und Anbindung an ein PKW-Parkhaus und die westlich angrenzenden Gewerbe und Wohnquartieren gab es kein Konzept, wie mit diesem Unort umzugehen sei.

SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA verstanden bereits 2004, dass diese täglich von tausenden Passanten wahrgenommene 2.000 m2 große Brachfläche nur mit der dringlich erforderlichen Fahrradparkhausnutzung sinnvoll belegt werden kann, und der ohnehin im Bereich des Hauptbahnhofs eng bemessene Stadtraum nicht zusätzlich noch mit einem Fahrradparkhaus zu belegen sei. Darüber hinaus erkannten SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA bereits 2004, dass das vorhandene Brückenbauwerk bzw. die Hochstraße schon die Dachfläche für ein potentielles Fahrradparkhaus darstellen könnte - lediglich leichte Seitenwände fehlten noch zur sicheren Unterbringung von ca. 1000 Fahrrädern. Somit wiesen SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA bereits 2004 darauf hin, dass die ca. 2.000 m2 große Restfläche als Baugrundstück und das Brückenbauwerk als ebenso große Dachfläche schon zum Nulltarif vorlagen und, dass durch die von SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA vorgestellte Konzeption mit vergleichsweise geringen Mitteln eine Jahrzehnte alte, stadträumlich vollkommen ungeklärte Situation, idealtypisch aufgewertet und funktional verwertet werden könne.

Über 13 Jahre lang stellten SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA das Projekt den verschiedenen Entscheidungsträgern der Stadt vor, bis das Projekt im Jahre 2017 beschlossen wurde und SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA den Planungsauftrag erhielten.


Allgemeines:
Das Fahrradparkhaus beherbergt einen kostenpflichtigen Bereich für ca. 400 Fahrräder mit Spinden und Ladestationen für E-Bikes und einen kostenlos nutzbaren Bereich für etwa 600 Fahrräder. Den Auftakt des Fahrradparkhauses bildet die Service-Station mit dem großen Schaufenster direkt neben dem West-Zugang des Hauptbahnhofes.


Zur Konstruktion:
Das Fahrradparkhaus unter der Hochstraße (Brückenanlage Mombacher Str.) ist eine offene Konstruktion aus verzinkten Stahlstützen deren Streckmetall-Bekleidung eine ständige Querlüftung sichert. In der vorderen Hälfte wurde eine Rahmenkonstruktion mit darüber befindlicher Wartungsebene aus feuerverzinkten Gitterrosten ausgeführt. Für das stark befahrene Brückenbauwerk dient dieses Wartungsdeck, in regelmäßigen Abständen, zur gründlichen Überprüfung der Deckenuntersicht und der Parkhausbetrieb bleibt im Prüfungsfall ungestört. In der hinteren Fahrradparkhaushälfte entfällt dieses Deck aufgrund der geringen Höhe und die Stahlstützen dienen nur noch zur Aufnahme der Streckmetallfassade.


Zur Fassade:
Die Fassade aus Rahmenelementen mit Streckmetallfüllung wird zwischen den Schwertblechen der Fassadenstützen montiert. Auch diese Konstruktion ist aus feuerverzinktem Stahl hergestellt. Das verzinkte Streckmetall hat eine Materialdicke von 2 mm mit einem freien Querschnitt von min. 37%. Dieser Querschnitt wird aus brandschutztechnischer Sicht benötigt, um das gesamte Parkhaus als offene Konstruktion mit ausreichend Querlüftung sicherzustellen.
Zur Sicherstellung eines einheitlichen Fassadenbildes ist das vorgelagerte Servicegebäude ebenfalls mit vorgehängten Streckmetallflächen verkleidet.
Das große Schaufenster, sowie die Haupteingangstür, werden von verzinkten Stahlblechen eingerahmt und bilden so einen räumlich gestalteten Abschluss der Fassadenelemente.


Zur Ausstattung:
Aufgrund der Nachfrage an sicheren Abstellplätzen für Fahrräder und Sonderräder in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, wurden - soweit es die lichte Raumhöhe unter der Brücke zulässt - hauptsächlich feuerverzinkte Doppelstockparker, sowie feuerverzinkte Fahrradbügel auch für Sonder- und Lastenräder vorgesehen. Zur Verbesserung der Orientierung wurden die Doppelstockparker bereichsweise farblich unterschiedlich pulverbeschichtet. Zur sicheren Unterbringung von E-Bikes stehen im Zahlbereich des Parkhauses auch abschließbare Fahrradboxen sowie Schließfächer mit Ladefunktion für Akkus zur Verfügung. Aufgrund der Materialbeschaffenheit sind die Boxen und Schließfächer aus sendzimirverzinkten und anschließend pulverbeschichteten Blechen hergestellt.





09.04.2021
Julian Andreas Schoyerer
SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Beschreibung der Besonderheiten

Ein Gebäude braucht Fläche und Raum, auch ein Fahrradparkhaus.

Die Reliquien der autogerechten Stadt der 60-Jahre beanspruchen nach wie vor viel Fläche und Raum. Seit Jahrzehnten werden unsere Städte (und Landschaften) von großen, nur ein-dimensional nutzbaren, Trassen durchquert. Diese Bereiche gingen dem klassischen Stadtraum verloren und speziell unter den Hochstraßen entstanden nicht nutzbare Rest-räume, oftmals in prominenter Lage, wie hier am Hauptbahnhof in Mainz.

Drei Fliegen mit einer Klappe:
Restraumnutzung & Baukosteneinsparung & stadträumliche Lösung

Die Besonderheit der von SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA im Jahr 2004 vorgestellten Projektidee besteht darin…
… den unwirtlichen Restraum unter der Hochstraße einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Im vorliegenden Falle war es die dringend erforderliche Nutzung als Fahrradparkhaus.
… Gleichzeitig konnten mit diesem Vorschlag die Baukosten für das neue Fahrradparkhaus stark reduziert werden, denn der Fußabdruck der Hochstraße wurde als Nutzfläche, sowie das Brückenbauwerk selbst als Dachfläche für das Fahrradparkhaus herangezogen.
… und last but not least wurde mit diesem „Lückenfüller“ ein Jahrzente alter Brachraum unter der Hochstraße gefüllt. Die Passanten am Hauptbahnhofzugang der Landeshauptsadt Mainz müssen nicht mehr den Anblick eines fast 200m tiefen Unorts ertragen, sondern werden von nun an, am attraktiven Schaufenster der Servicestation entlang geführt.

Letztlich sei noch das Durchhaltevermögen der Autoren erwähnt, dass sich SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA seit 2004 - lange Jahre gegen Widerstände und Desinteresse - einsetzten und bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2021 an der Projektidee festhielten.

Auszeichnungen

Tag der Architektur - RLP, 2021

Schlagworte

Fahrradparkhaus, Fahrrad, Fahrradparken, Brücke, Unterraum, Schaufenster, Doppelstockparker, Streckmetall

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

3

 

Anzahl Stellplätze

1.000

Das Objekt im Internet

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