Architekturobjekt 306 von 13.833
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024 - Nachwuchsarbeiten


Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Lara Marquardt

Faltplatte - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Bestand - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Vision - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Bestand Hof - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Vision Hof - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Vision Wohnraumerweiterung - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Bestand Fassade - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Dachnutzung - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Gesamtüberblick - Faltplatte - Umbau Whh Gt 18/21

© Ida Duge, Lara Marquardt

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Lara Marquardt

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

04.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbau

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

mehr als 20 Geschosse

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

35.000 m²

 

Wohnfläche

22.623 m²

 

Grundstücksgröße

16.400 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

MOTIVATION
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der sozial- und klimagerechte Umbau des DDR-Wohnhochhauses GT18/21 in Berlin Fennpfuhl. Wir möchten zeigen, dass es möglich ist, die bestehende bauliche Substanz der 60er und 70er Jahre zu schützen und in ein zeitgemäßes Wohnkonzept zu überführen. Wir haben uns dafür entschieden, da in der Vergangenheit zahlreiche DDR Wohngebäude aufgrund mangelnder Pflege und unzureichender Instandhaltung abgerissen wurden. Gerade die Wohnhochhäuser stehen wegen ihrer Größe und der vermeintlich damit einhergehenden Anonymität in der Kritik. Wir möchten mit unserem Entwurf ein positives Beispiel formulieren, wie man diese Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit und des sozialen Zusammenhalts weiterentwickeln kann.
ERDGESCHOSS
Die Außenraumflächen des Gebäudes sind komplett versiegelt, vereinzelt parken Autos, für deren Besitzer das Parkhaus auf der anderen Straßenseite zu weit ist. Die Räume im Erdgeschoss werden als Lager- und Müllflächen genutzt, an der Ecke gibt es einen Friseur und ein Döner-Bistro. An der Fassade hängt ein Schild „Spielen verboten“. In dem Wohnhochhaus leben etwa 900 Menschen, die hier täglich ein und aus gehen. Wir stellten uns die Frage, wie man diesen Außenraum für die Bewohner und Bewohnerinnen nutzbar machen kann.
„Partizipation spart Zeit und Geld“ sagt Susanne Hoffmann von den Baupiloten. Im Rahmen unserer Arbeit haben wir uns intensiv mit den Bedürfnissen und Anforderungen der Bewohner und Bewohnerinnen auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit mit ihnen haben wir Probleme und Bedarfe ermittelt. So entwickelten wir den Außenraum und das Erdgeschoss, um das Gebäude durch einen aktivierten Hof wieder mit der Umgebung zu verbinden. Um das Gebäude haben wir drei Pavillons platziert. Dadurch entstehen Höfe und somit ein definierter, erlebbarer Außenraum. Der östliche geschützte Hof wird mit einer Kantine, Spiel-, Sport-, und Grünflächen bespielt. Der westliche Hof auf Straßenseite wird durch Werkstätten aktiviert. Dem Markt, der zuvor an der südlichen Straße stattfand, erhält in unserem Entwurf einen gefassten Raum.
WOHNUNGEN
Pro Etage gibt es 16 Wohneinheiten, nur 4 davon haben eine eigene Loggia. Eine der Qualitäten eines Wohnhochhauses ist jedoch der weite Blick. Wir wollen in unserem Entwurf den Außenraum erfahrbar machen und schlagen ein Regal aus Stahl vor. So erhält jede Wohnung einen Wintergarten, der wie ein Klimapuffer wirkt. Im Winter sinken dadurch die Heizkosten. Man kann sogar Zitronen dort wachsen lassen.
GEMEINSCHAFT DACH + ETAGENWEISE
Die Treppenhäuser haben eine zentrale Mittelgangerschließung, wir erfassen jeweils vier Wohneinheiten pro Seite als eine nachbarschaftliche Einheit. Derzeit gibt es hier kein Tageslicht. Wir schlagen vor, den 14 m² kleinen Raum der Stirnseite als flexiblen Gemeinschaftsraum zu nutzen. Eine Trennwand aus Glas sorgt für Tageslicht im Treppenhaus. Dieser kleine Gemeinschaftsraum kann zum Beispiel als HomeOffice Büro oder als Kinderspielzimmer angeeignet werden.
Auf dem Dach des 18. Obergeschosses entwickelten wir themenbezogene Räume, in denen man durch Gemeinsamkeiten Vertrauen schaffen, in AGs Sport machen, gemeinsam kochen oder babysitten kann. Das neu angebrachte Regal funktioniert hier als Erschließung der beiden Gebäudeteile, die nur in diesem Geschoss miteinander verbunden sind.
KONSTRUKTION
Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung war die Berücksichtigung der Demontage und Wiederverwendung der Konstruktion. Das Wintergartenregal besteht aus Stahlträgern und Stahlbetondeckenplatten. Da im seriellen Wohnungsbau der DDR seit Beginn mit einem Achsraster von 3,60 m gearbeitet wurde, können hier Elemente von demontierten Deckenplatten anderer serieller Produktionen ein zweites Leben bekommen.

Beschreibung der Besonderheiten

Mit dem Entwurfsvorschlag begegnen wir den Bedarfen, die wir zu Beginn der Arbeit durch Gespräche mit den Bewohnenden ermittelt haben.
Die Wohnungen haben eine Wintergarten-Erweiterung erhalten. So schaffen wir Großzügigkeit in den rationalen und nüchternen Bestandswohnungen. Außerdem ermöglichen diese den den Zusammenschluss mit Nachbarwohnungen. So können die Wohnungen für unterschiedliche Nutzerkonstellationen erweitert werden.

Um Gemeinschaftsräume zu entwickeln, die der Größe des Gebäudes gerecht werden, haben wir uns ein besonderes Konzept überlegt. Es entstehen Räume für AG‘s. Durch die Gespräche vor Ort haben wir erfahren, dass die Interessen der Bewohner und Bewohnerinnen divers sind; und das Vertrauen nicht in alle Nachbarn hoch ist. Durch die AG Räume können Gemeinsamkeiten gefördert, und so das Vertrauen in die Nachbarschaft gestärkt werden.
Die Bestandsgebäude werden unabhängig voneinander jeweils mit einem Treppenhaus und zwei Aufzügen erschlossen. Durch unseren Entwurf werden die beiden Gebäude auf dem Gemeinschaftsdach des 18. Obergeschoss verbunden. So ist ein gleichberechtigter Zugang zu den Gemeinschaftsräumen möglich.

 

Nachhaltigkeit

Es wurde eine Konstruktionsmethode gewählt, die wiederverwendbar ist. Auch die Fügungstechniken wurden so entwickelt, dass der Gebäudeanbau rückbaubar ist. Außerdem können Deckenelemente aus DDR Wohngebäuden für den Entwurf wiederverwendet werden.
 

Auszeichnungen

Bauwerke Exzellenzpreis 2023

Schlagworte

Umbau, Klimapuffer, wohnen, zirkuläres bauen, Stahlbau, Plattenbau, Hochhaus

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

30

 

Anzahl Wohneinheiten

276

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