Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2016
Familiengerechtes Wohnen an den Donauauen
85055 Ingolstadt, Gerhart-Hauptmann-Straße 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Therese Strohe Michael Ullrich Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Therese Strohe Michael Ullrich Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gerhart-Hauptmann-Straße 1, 85055 Ingolstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
22.085 m³
Bruttogrundfläche
7.147 m²
Nutzfläche
5.835 m²
Verkehrsfläche
386 m²
Wohnfläche
2.977 m²
Grundstücksgröße
9.750 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
997.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wohnen in der Landschaft
Hinter der kurz zuvor angelegten weit gebogenen Bebauung an der Regensburger Straße, die den Verkehrslärm abschirmt, wurden drei Punkthäuser geplant. Durch die offene Anordnung der Gebäude fließt der Landschaftsraum der Donauniederungen bis hin zur straßenbegrenzenden Bebauung. Die Häuser liegen auf grünen Inseln, die zum Gebäude hin angehoben sind, um private von halböffentlichen Bereichen abzugrenzen. Durch die modellierte Topographie wird der Außenraum natürlich zoniert. Es entstehen Platzsituationen an Wegekreuzungen, Sitzecken und Spielplätze, Orte um zu beobachten und um sich zurückzuziehen. Über das Gelände verteilt führen Baumgruppen den Charakter des Landschaftsparks zwischen den Häusern weiter. Durch den Rückbau der südlich des Grundstücks gelegenen Gerhart-Hauptmann-Straße zu einem Geh- und Radweg sind für die größeren Kinder die Spiel- und Sportanlagen in den angrenzenden Donauauen gefahrlos erreichbar.
Beschreibung der Besonderheiten
Die identitätsstiftende Zonierung der Zwischenräume setzt sich im Inneren des Hauses fort: die kompakte Bauweise als Vierspänner ergibt ein großzügiges Treppenhaus mit Oberlicht, welches mehr als nur Verkehrsfläche ist und zur kalten Jahreszeit die Spielflächen der Kinder erweitern kann. Dafür sind die Decken schallabsorbierend ausgebildet worden. Im Eingangsbereich gibt es eine überdachte Bank, die es leicht macht nachbarschaftliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Jede Wohnung besetzt eine Gebäudeecke des Baukörpers und ist damit nach zwei Himmelsrichtungen orientiert. Über die Eingangsdielen, die zusammen mit den Bädern eine Schicht um das Treppenhaus bilden, gelangt man in die offen angelegten Wohnräume. Allen vorgelagert ist eine umlaufende Veranda, die einen privaten Außenraum und eine schützende Zwischenzone bildet. Gleichzeitig ist sie ein wohnungsinterner Weg im Freien mit Ausblicken in die Landschaft.
Von den geförderten insgesamt 37 Wohnungen sind alle barrierefrei, sieben sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Alle Erschließungsflächen, Freibereiche und Tiefgaragenzugänge sind ebenfalls rollstuhlgerecht ausgeführt. Zwei Drittel der Wohnungen wurden als große Wohnungen für Familien mit Kindern geplant.
Im Erdgeschoss jeden Hauses gibt es einen Abstellraum für Kinderwägen und Rollstühle, sowie einen Müllraum.
Die drei Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage sind als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die umlaufenden Balkone und die auskragende Attika aus Sichtbeton lagern punktuell auf den Außenwänden und werden zusätzlich durch außenliegende Stahlstützen abgestützt. Auf den Außenwänden wurde ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht. Der durchgefärbte Oberputz wurde handwerklich mit einem Besen vertikal abgezogen und strukturiert.
Das Fassadenspalier
Eine feuerverzinkte Stahlkonstruktion aus Quadratrohrprofilen legt sich um die Balkone und das gesamte Haus. Sie bildet eine Filterschicht zwischen Privat und Öffentlich, einen Zwischenraum zwischen Innen und Außen und ist gleichzeitig die notwendige Absturzsicherung. Der Balkon vor den bodentiefen Fenstern wird so zu einer Veranda und zum Teil der Zimmer und der Wohnung. In die Trenngitter zwischen den Wohnungen sind Türen eingebaut, die man je nach nachbarschaftlichem Verhältnis offen oder verschlossen halten kann.
Die Öffnungen im Spalier erhalten Blumenkästen aus pulverbeschichtetem gekanteten Aluminiumblech als Brüstung. Zusammen mit diesen ergibt das Fassadenspalier eine filigrane Haut, die den Balkon als Privatraum schützt und gleichzeitig die Wohnung in die Landschaft rückt.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
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