Architekturobjekte
Fassaden saniert mit dem Blick für den Artenschutz
41262 Neuss, Wolkerstraße 1-11
Mit freundlicher Unterstützung von Brillux
Mit freundlicher Unterstützung von Brillux
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Wolkerstraße 1-11, 41262 Neuss, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
06.2024
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Fassaden saniert mit dem Blick für den Artenschutz
Nicht nur die Freiflächen waren optisch aus der Zeit gefallen. Die Aufwertung von sechs Gebäuderiegeln war Teil einer Neugestaltung eines Quartiers in Neuss. Eine energetische Sanierung auf Basis des Wärmedämm-Verbundsystems MW Ecotop von Brillux gepaart mit einem Dreiklang verschiedener Oberflächenoptiken brachte eine neue Gebäudeästhetik hervor – mit besonderem Augenmerk auf den Artenschutz.
Tierische Gäste bauen sich schon seit einiger Zeit in den Gebäudefassaden der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft Neuss (GWG) ein eigenes Zuhause. Mauersegler, Spechte, Stare oder Fledermäuse werden auf der Suche nach Nist- oder Brutplätzen in WDV-Systemen sesshaft. An der Wolkerstraße/Wingenderstraße in der Neusser Nordstadt ein anderes Bild: „Bisher sind alle Fassaden der sechs Gebäudekomplexe noch vollständig intakt“, sagt Carsten Elsenbroich, Technischer Leiter der GWG. Besonders eine Detailmaßnahme zahlte sich bei der Fassadengestaltung der Mehrfamilienhäuser aus.
Den Tieren einen Schutzraum entsprechend ihrer natürlichen Verhaltensmuster zu bieten, war bei der Modernisierung ein wichtiges Ziel. In der Region rund um Neuss im Rheinland sind diese für Hauseigentümer/-innen mit WDVS-Fassaden oft ein Ärgernis. Nicht nur der NABU gab während der Planung Tipps zur Berücksichtigung des natürlichen Lebensraums verschiedener beheimateter Vogelarten. Michael Schmitz, Technischer Berater bei Brillux, brachte eine bauliche Detaillösung in die Planung ein: die Nistkästen 3661.
Planung mit dem WDVS Ecotop von Brillux bis ins Detail
Beim Projektteam rannte Schmitz mit dem Vorschlag offene Türen ein. „Diese persönliche fachliche Beratung durch einen vertrauten Ansprechpartner während des gesamten Planungs- und Bauprozesses zu haben, war auch dieses Mal ein echter Vorteil – und das bis in solche Details wie Nistkästen“, sagt der verantwortliche Architekt Johannes Gritzmann vom Neusser Büro Gritzmann Architekten. Schmitz beriet nicht nur bei kritischen WDVS-Anschlüssen, sondern begleitete auch die Umsetzung auf der Baustelle. Von Beginn an galten die Nistkästen als fester Bestandteil der Fassaden auf Basis des Brillux WDVS MW Ecotop.
Funktionalität und Optik gingen bei dem Großprojekt für eine Fassadenfläche von mehr als 11.000 Quadratmetern Hand in Hand. Bis zur Modernisierung ließ der dunkle Klinker die fünfgeschossigen und je 45 Meter langen Mehrfamilienkomplexe wie massive Wände in der Neusser Nordstadt wirken. An dem neuralgischen Punkt zwischen Innenstadt und dem überwiegend denkmalgeschützten Furth-Viertel sollte ein optisch ansprechender Übergang mit Anklängen an die traditionelle Stadtteil-Ästhetik entstehen. Während ein etwa 25-prozentiger Klinkeranteil seitens der Stadt vorgeschrieben war, sollten unterschiedliche Putzflächen die bisher horizontal wahrgenommenen Riegel vertikal strukturieren.
Mineralischer Aufbau im WDVS-Verbund
Statt den alten Klinker abzutragen, sanierte die Malerbetrieb R. Rexhepi GmbH das zweischalige Mauerwerk und führte eine Verblendsanierverdübelung mit dem WDVS-Verblend-Sanier-Dübel VSD-2G 8U-V 3835 durch. Während die Verarbeitenden in den zurückgesetzten Balkonnischen aufgrund des begrenzten Platzangebots dünnere, aber hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit ebenso leistungsfähige PUR Smart Dämmplatten 3882 verklebten, brachten sie in der Fläche die MW Top Dämmplatten 3857 mit dem WDVS-Pulverkleber 3550 an. Der statisch relevanten Verdübelung folgte die Armierung mit demselben – auf den späteren Putzflächen mit dem WDVS-Glasseidengewebe 3797, auf den Flächen mit Keramikbelag mit dem WDVS-Armierungsgewebe KB 3714.
Unterschiedliche Strukturierungen und Fassadenelemente brachten einen optischen Dreiklang hervor. Neben den rot-braunen Klinkerriemchen entstanden zwei Putzoberflächen, die in unterschiedlicher Abfolge von Gebäude zu Gebäude wechseln. „Die Monotonie ist Vergangenheit, heute bestimmt ein abwechslungsreiches Fassadenbild das Quartier“, sagt Gritzmann. Mit dem Mineral-Leichtputz KR K3 3622 bildete das Rexhepi-Team changierende Putzoptiken aus. Kratzputzoberflächen ergänzte es um eine stilvolle Bossenoptik, unter anderem zur Betonung der Eingangsbereiche und Treppenhäuser. Mit der Schlussbeschichtung Ultrasil HP 1901 in zwei unterschiedlichen Grautönen schlossen die Verarbeitenden den Aufbau konsequent im mineralischen System ab. Die besondere Rezeptur mit integrierter Hybrid-Protect-Qualität gab den Ausschlag für die hochwetterbeständige einkomponentige Sol-Silikat-Fassadenfarbe. Der Effekt: eine langanhaltende Reduzierung des Risikos eines Algen- und Pilzbefalls.
Nistkästen unterscheiden sich nach Himmelsrichtung
Schon beim Kleben der Dämmplatten wurden die Nistkästen in den dafür vorgesehenen Aussparungen angebracht und im Zuge der Flächenarmierung mit dem integrierten Gewebe weiterverarbeitet. In Abhängigkeit vom jeweiligen Flugverhalten der Tiere finden sie sich in verschiedenen Himmelsrichtungen wieder – wegen des Brutverhaltens in Kolonien sogar mehrfach nebeneinander und dazu in drei unterschiedlichen Ausführungen mit wechselnden Öffnungen. Heute fliegen dort die heimischen Vögel ein und aus.
Auch für die Menschen stieg der Wohlfühlfaktor inmitten des modernisierten Quartiers. Nach Fertigstellung der Bauabschnitte haben es die Bewohner/-innen neu entdeckt. Zwischen den Gebäudekomplexen befinden sich Spielflächen für Klein und Groß ebenso wie liebevoll angelegte Hochbeete zum Gärtnern in der Gemeinschaft. Wenn Carsten Elsenbroich durch das Wohngebiet schweift, sieht er jede Menge Lebensqualität. Auch einen benachbarten Neubau geht die GWG mit dem vertrauten Projektteam an – ebenfalls mit demselben WDVS inklusive der Brillux Nistkästen.
Beschreibung der Besonderheiten
- BaseTec 3540
- BaseTec 3541
- Mineral-Leichtputz G 3679
- Mineral-Leichtputz KR K3 3622
- MW Top Dämmplatte 3857
- Nistkästen 3661
- Perimeter-Dämmplatte 3537
- PUR Smart Dämmplatte 3882
- Ultrasil HP 1901
- WDVS Armierungsgewebe KB 3714
- WDVS Dübelteller 3711
- WDVS Gewebe-Anputzleiste 3707
- WDVS Gewebe-Eckschutzschiene 3763
- WDVS Glasseidengewebe 3797
- WDVS Pulverkleber 3550
- WDVS Senkdübel STR U 2G 3811
- WDVS Tropfkantenprofil 3678
- WDVS Verblend-Sanier-Dübel VSD-2G 8U-V 3835
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