Architekturobjekt 634 von 686

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

26122 Oldenburg, Ritterstraße 17

Dipl.-Ing. Angelis + Partner Architekten BDA , Arup Deutschland GmbH

Eingang Galeria Kaufhof - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Neue Fassade - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Rückseite Galeria Kaufhof - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Neue Fassade - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Eingang Galeria Kaufhof vorher - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Rückseite Galeria Kaufhof vorher - Fassadeneugestaltung Galeria Kaufhof Oldenburg

© Olaf Mahlstedt

Dipl.-Ing. Angelis + Partner Architekten BDA , Arup Deutschland GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ritterstraße 17, 26122 Oldenburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2011

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dipl.-Ing. Angelis + Partner Architekten BDA

Peterstr. 38

26121 Oldenburg

Deutschland

Tel. +49 441 26565-0

mail@angelis-partner.de

Architekt/Planer

Arup Deutschland GmbH

Joachimstaler Str. 41

10623 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 8859100

berlin@arup.com

Fachplanung

JK Lighting Design GbR

Lerchenweg 11

64572 Büttelborn

Deutschland

Tel. +49 6152 9773595

info@jkld.de

Fachplanung

Gruppe Ingenieurbau Büro Jürgen Hellmann

Verwendete Produkte

Thiele Glas

Verglasungen

TG-PROTECTcolor - farbiges Verbundsicherheitsglas

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die berühmte Wabenfassade von Egon Eiermann als eines der bekanntesten Beispiele für Corporate-Identity-Architektur ist seit den 1960er Jahren Markenzeichen für Kaufhof und bestimmt immer noch viele deutsche Innenstädte. Neben den systemimmanenten Problemen der Verschmutzung und des Taubenbefalls hat ein unumkehrbarer Prozess begonnen: die Keramikwaben lösen sich auf und drohen herunter zu fallen.

Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2009 das Büro ANGELIS & PARTNER vom Metrokonzern aufgefordert, am Beispiel Oldenburg Konzepte für eine neue Vorhangfassade für Galeria Kaufhof zu entwickeln. Dabei sollte lediglich die gestaltgebende Haut erneuert werden, die thermische Hülle mit ihrer Lochfassade war genauso wenig Gegenstand des Auftrages wie das Innere des Kaufhauses.

Beschreibung der Besonderheiten

Die Architekten entwarfen eine neue Haut, die dem berühmten Vorgänger in Bezug auf Grundgliederung, Abstraktion und Flächigkeit und damit auch hoher Symbolkraft der Fassade folgt. Und doch war die Grundhaltung gegenüber dem städtischen Umfeld und hier insbesondere der klassizistisch geprägten Oldenburger Altstadt eine vollkommen andere.

Die neue Hülle besteht zum Marktplatz von Oldenburg aus großflächigen horizontal gehaltenen transluzenten vertikalen Glasfeldern in variierenden Breiten von 30, 60 und 90 cm und einer Elementhöhe von 275 cm. Auf der Rückseite wurden anstelle der Glasfelder gekantete weiße Lochblechfelder verwendet. So entsteht in beiden Fällen eine weiß schimmernde Haut, die sich in ihrer Abstraktion und Materialität eindeutig zeitgenössisch und modern präsentiert, jedoch in großer Zurückhaltung einen interessanten Dialog mit der klassizistischen Umgebung eingeht. Das neue gläserne Kleid verändert ständig ihr Erscheinungsbild: mal löst es sich im Grau des Himmels auf oder wird zum Kristall in der Stadt, mal spiegelt es die Fassaden der Umgebung. Nachts wird das Gebäude über eine flächige Hinterleuchtung zum Leuchtkörper in der Stadt.

Zur Stadtseite wurde der Eingang über ein erhöhtes Portal, in das der Schriftzug des Kaufhauses gestalterisch integriert ist, kenntlich gemacht. Im Obergeschoss eröffnet eine geschosshohe Vitrine die Möglichkeit einer zukünftigen Öffnung des Kaufhauses zur Stadt. An der Rückseite greift der Entwurf über ein großes Fensterelement die einzige heute schon bestehende wirkliche Öffnung zur Stadt im Restaurantbereich auf.

Die Fassade bekommt über ihre subtile horizontale Grundgliederung und Kleinteiligkeit der eingestellten vertikalen Elemente einen eigenen Rhythmus. Einzelne opake Felder in der großen transluzenten Fläche und kleine gezielt verteilte Rücksprünge zitieren die Vielschichtigkeit und Struktur der historischen Fassaden, ohne sich dabei anzubiedern und den Charakter der Vorhangfassade zu leugnen.

Gemeinsam mit dem Bauherrn ist es den Architekten gelungen, eine sehr hochwertige Lösung zu entwickeln, die zum einen den Interessen des Bauherrn und des Mieters nach einer nachhaltig zeichenhaften Architektur nachkommt, und andererseits die besondere Verantwortung als wichtiger Baustein an zentraler Stelle der Stadt aufgreift und das Umfeld auf zurückhaltende Art bereichert und neu prägt.

Schlagworte

Egon Eiermann, Galeria Kaufhof, Haut, Fassade, Glasfassade, Oldenburg, Einzelhandel, Fassade, Metallfassade

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