Architekturobjekt 1.527 von 1.544

Architekturobjekte


Feuerwache mit Passivhausstandard

69124 Heidelberg

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

69124 Heidelberg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2008

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

GGH Gesellschaft für Grund- u. Hausbesitz mbH Heidelberg

Bluntschlistr. 14

69115 Heidelberg

Deutschland

Tel. +49 6221 5305-0

info@ggh-heidelberg.de

Architekt/Planer

Peter Kulka Architektur

Neusser Str. 27-29

50670 Köln

Deutschland

Tel. +49 221 9730400

atelier@peterkulka.de

Generalbauunternehmen

Bilfinger Berger AG

Goldsteinstr. 114

60528 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 668800

Architekt/Planer

ahw Ingenieure GmbH

Gildenstr. 2h

48157 Münster

Deutschland

Tel. +49 251 14134-0

muenster@ahw-ing.com

Beschreibung

Objektbeschreibung

Leben und Arbeiten an einem Ort sind die zentralen Themen des neuen skulpturalen Gebäudes der Feuerwache Heidelberg. Schließlich leisten die Feuerwehrleute hier rund um die Uhr ihren Dienst. Dementsprechend gab es spezielle technische und räumliche Vorgaben. Neben den üblichen Ruheräumen und Aufenthaltszonen sollte genügend Platz für die Ausbildung und das Training der Feuerwehrleute vorhanden sein, von den technischen Möglichkeiten ganz zu schweigen. Gleichzeitig sollten die verschiedenen Funktionsbereiche so aufeinander abgestimmt sein, dass im Falle eines Einsatzes alle schnell zu den Fahrzeugen gelangen können. Die Form musste sich aus der Funktion entwickeln.

Die Architekten Professor Peter Kulka und Henryk Urbanietz lösten diese Aufgabe durch horizontale Trennung und funktionale Vernetzung. Von außen betrachtet, fällt sofort der 34 Meter hohe Schlauchturm ins Auge, der sich grau in den Himmel reckt, während sich der Verwaltungstrakt mit Leitzentrale als aufgeständerter Riegel weit in die Horizontale ausdehnt und so zwischen den V-Stützen überdachten Raum für Sportaktivitäten im Freien bietet. Im Erdgeschoss schufen die Architekten Räume für alle aktiven Bereiche: die Fahrzeughalle, die Werkstätten sowie die Umkleidekabinen. Aber auch ein nun bequem mit dem Gabelstapler zu erreichendes Nachschublager und die Trainingsräume für Atemschutzübungen finden hier ausreichend Platz. Ganz oben, im dritten Stock sitzt die Verwaltung mit ausreichend Schulungs- und Konferenzräumen, inklusive Labor. An der äußersten Spitze des Betonquaders ist als Verbindung der Feuerwache zur Stadt die Leitzentrale untergebracht. An drei hochmodern ausgerüsteten höhenverstellbaren Arbeitsplätzen sind hier mindestens zwei Menschen rund um die Uhr im Einsatz. Sie nehmen nicht nur die Anrufe unter 112 entgegen, sondern überwachen rund 340 Brandmeldeanlagen in der Stadt und in Firmengebäuden, die städtischen Tunnel sowie die Ampelanlagen. Für Katastrophenfälle verfügt die Feuerwehr nun auch über einen Stabsraum, in dem Bürgermeister, Polizei und Feuerwehr Lagebesprechungen mit modernsten Mitteln halten können.

Wegweisend ist das Gebäude auch hinsichtlich seines Energiekonzepts: Es ist die bisher erste Feuerwache weltweit im Passivhausstandard. Ausgenommen wurden hierbei das Erd- und das Untergeschoss, denn bei einem Einsatz können energetische Maßnahmen wie eine thermisch geschlossene Hülle nicht eingehalten werden. Alle anderen Geschosse sind mit dreifach verglasten Fenstern, Wärmeverbundsystem für die Fassade und das Flachdach sowie thermisch entkoppelter Tragwerkskonstruktion ausgestattet. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Vorkonditionierung der Zuluft reduziert zusätzlich den Energiebedarf. Für die sinnvolle Beleuchtung der Räume sorgt ein tageslichtabhängiges Beleuchtungssystem. Hochreflektierende Sonnenschutz- und Lichtlenklamellen, die das Tageslicht an die Decke lenken, unterstützen die gleichmäßige Ausleuchtung der Räume. Geheizt wird das Gebäude über Fernwärme, die auch für warmes Brauchwasser sorgt.

Ökologisch punktet die Feuerwache zudem mit Photovoltaikanlagen auf der Dachfläche und fassadenintegriert auf der Südseite des Schlauchturms. Die insgesamt gewonnene Energie reicht aus, um den Jahresstrombedarf von 14 Dreipersonenhaushalten zu decken. Des Weiteren sind die Dachflächen extensiv begrünt und das Niederschlagswasser der Dächer sowie sämtlicher befestigter Flächen wird der Rigole zur Versickerung auf dem Grundstück zugeführt.

Für die Heidelberger Betonelemente GmbH & Co. KG war die Feuerwache aus ganz anderen Gründen ein interessantes Objekt: Da sich für den Bau Betonfertigteile anboten, konnte sie 9.100 Quadratmeter Beton-Elementdecken in der Stärke 5-6 Zentimeter liefern sowie 1.020 Quadratmeter Doppelwände.

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Passivhaus

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