Architekturobjekte


Feuerwehrhaus, Wannweil

72827 Wannweil, Robert-Bosch-Straße 24

Mit freundlicher Unterstützung von Linzmeier Bauelemente

Außenansicht - Feuerwehrhaus, Wannweil

© presse für profis, Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Außenansicht - Feuerwehrhaus, Wannweil

© presse für profis, Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Außenansicht - Feuerwehrhaus, Wannweil

© presse für profis, Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Außenansicht - Feuerwehrhaus, Wannweil

© presse für profis, Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Außenansicht - Feuerwehrhaus, Wannweil

© presse für profis, Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Mit freundlicher Unterstützung von Linzmeier Bauelemente

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Robert-Bosch-Straße 24, 72827 Wannweil, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

dasch zürn + partner

Böheimstr. 43

70199 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 459999-0

mail@dzpa.de

Fachplanung: Bauphysik

GN-Bauphysik FINKENBERGER + KOLLEGEN Ingenieurges. mbH

Bahnhofstr. 27

70372 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 954880-0

kontakt@gn-bauphysik.com

Beschreibung

Objektbeschreibung

Zu den Bauherrenvorgaben des Feuerwehrhauses in Wannweil gehörte eine Unterschreitung der ENEV um mindestens 30 Prozent. Erreicht wurde diese Vorgabe trotz einer großen Glasfassade durch eine moderne Haustechnik und einen effizienten baulichen Wärmeschutz.

Dass die schwäbische Gemeinde Wannweil knapp fünf Jahrzehnte nach dem Bau ihres alten Feuerwehrhauses einen Neubau ins Auge fasste, hatte vor allem drei Gründe: Zum einen war das bestehende Feuerwehrhaus baulich in schlechtem Zustand, zweitens hätten Unfallverhütungs- und arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen eine Sanierung in die Region von Neubaukosten getrieben. Drittens überflutete die benachbarte Echaz bei Hochwasser als erstes das Feuerwehrhaus, was Hochwassereinsatze nicht gerade erleichterte.

Schließlich gab es auch städtebauliche Gründe für einen Neubau, will doch die Stadt das zentral gelegene alte Feuerwehrgelände für ein generationengerechtes Wohnbauprojekt nutzen. Deshalb brachte der Gemeinderat 2011 ein mehrstufiges Verfahren mit Wettbewerb auf den Weg, um den Bau eines neuen Feuerwehrhauses zu vergeben.

Den Zuschlag für das Projekt erhielt das Architekturbüro dasch zürn architekten in Stuttgart. Es konzipierte den Neubau als leicht angewinkelten Baukörper, dessen Funktionsbereiche außen an der Fassade ablesbar sind: Eine zentrale, großflächige Verglasung mit fünf Toren für die Feuerwehrfahrzeuge, bildet einen reizvollen Kontrast Fassadenplatten in Holzoptik, hinter denen sich beheizte Bereiche wie die Umkleideräume und die Kommandozentrale mit freier Sicht auf Parkplatzzufahrt und Fahrzeughalle befinden.

Energetische Vorgabe aus den Wettbewerbsunterlagen war eine Unterschreitung der EnEV um 30 Prozent. Deshalb kam im neuen Feuerwehrhaus eine effiziente Haustechnik zum Einsatz. Ein Pelletkessel mit Erdtank zur Pelletlagerung übernimmt die Wärmeerzeugung, ein Gas-Brennwertkessel dient als Unterstützung bei Bedarfsspitzen.

In die Umkleidebereiche wurde eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut, die Erwärmung der Fahrzeughallen erfolgt über Umluftwärmeerzeuger, die ebenfalls aus der gemeinsamen Zentrale versorgt werden.

Die Warmwassererzeugung wird durch eine Solaranlage unterstützt, die Dachflächen des Feuerwehrhauses werden zur Regenwassernutzung herangezogen.

Baulicher Wärmeschutz
Voraussetzung für das Unterschreiten der EnEV-Vorgaben ist außerdem ein effizienter baulicher Wärmeschutz, der durch eine Dämmung hinter der Vorhangfassade und auf dem Dach realisiert wurde. Dabei wurde das Dach, das über den Fahrzeugboxen als einfeldrige, über dem zweigeschossigen Funktionsteil als mehrfeldrige Stahlbetonkonstruktion angelegt ist, mit einer Gefälledämmung versehen. Der Schichtaufbau: auf der Stahlbetondecke verlegte Bitumenbahn mit Alueinlage als Dampfbremse, darüber eine LINITHERM Gefälledämmung, schließlich eine zweilagige Abdichtung aus Elastomerbitumen-Schweißbahnen.

Die Dachoberfläche wird teilweise von einer Kiesschüttung, teilweise von einer extensiven Dachbegrünung gebildet. Für beide Oberflächenvarianten boten die LINITHERM Dämmelemente dank ihrer hohen Druckfestigkeit eine ideale Basis.

Die Außendämmung bildet eine homogene, wärmebrückenfreie Schicht über der Stahlbetondecke, die komplett im warmen Bereich liegt. Dass sie aus PUR/PIR besteht, ermöglicht wegen ihrer niedrigen WLS schlanke Konstruktionen bei hoher Dämmeffizienz. Ein Zahlenvergleich verdeutlicht den Unterschied: Um die Dämmwirkung eines 120 mm starken LINITHERM-Dämmelements zu erreichen, braucht man mit einer Dämmung der WLS 040 eine Dämmstärke von ca. 220 mm.

Effiziente Gefälledämmung
Die in Wannweil eingesetzte LINITHERM Gefälledämmung hat noch weiteren Vorteil: Dank einem Gefälle von zwei Prozent gewährleistet sie eine sichere Entwässerung des Dachs. So lassen sich Probleme mit stehendem Wasser entschärfen, das beim Flachdach ein erhebliches bauphysikalisches Risiko darstellt.

Das Gefälle wird bei der LINITHERM Gefälledämmung dadurch erreicht, dass die einzelnen Dämmelemente schon im Produktionsprozess angeschrägt werden. Dabei sind ihre jeweiligen Anfangs- und Endmaße aufeinander abgestimmt, so dass man durch ein- oder mehrlagiges Verlegen auch lange Dachflächen mit einer Schräge versehen kann.

Neben ihrer hohen Dämmeffizienz, die eine hohe Dämmwirkung bei schlanken Bauteilquerschnitten verspricht, bieten die PUR/PIR-Dämmelemente ein geringes Eigengewicht, das die Konstruktion wenig belastet. Außerdem lassen die leichten Platten sich schnell und einfach verlegen – dies umso mehr, als man sie wegen ihrer hohen Druckfestigkeit während der Arbeiten auf dem Dach schadensfrei begehen kann.

Das Material ist feuchte- und schimmelresistent, verkraftet also temporäre Beschädigungen der Dachhaut ohne gravierende Schäden und ohne Verlust der Dämmwirkung. Außerdem verrottet PUR/PIR nicht und ist auch bei hohen Temperaturunterschieden form- und dimensionsbeständig sowie frei von Ausgasungen und Bioziden.

Zu seiner positiven Ökobilanz gehört, dass es zu 100 Prozent recycelbar und damit für nachhaltiges Bauen geeignet ist. Der Energieaufwand für die Produktion der Dämmelemente amortisiert sich in der Regel bereits in der ersten Heizperiode.

Zwei Dämmvarianten
Hersteller Linzmeier bietet die LINITERM-Gefälledämmung in zwei Varianten an: Mit beidseitiger Alukaschierung als LINITHERM PAL Gefälle oder, beidseitig mit Mineralvlies kaschiert, als LINITHERM PGV Gefälle. Da LINITHEM PGV Gefälle kurzfristig bis 250 °C heißbitumenbeständig ist, kam diese Dämmvariante beim Kompaktdach in Wannweil zum Einsatz.

Auf dem auf Bauherrenwunsch von Linzmeier mitgelieferten Verlegeplan lässt sich gut erkennen, dass sich die einzelnen Gefällebereiche auf den beiden Teilflächen des Dachs um vier zentrale Gullys gruppieren, von denen aus das Regenwasser über gebäudeinterne Fallrohre abgeführt wird. Gut zu erkennen sind auch die Kehlplatten (Kehle als schwarze Linien) mit 2 Prozent Gefälle nach links und rechts. Kehl- oder Gratplatten für die punktgenaue Gully- oder Rinnenentwässerung werden bei Bedarf mit der Gefälledämmung mitgeliefert. Wie alle Dämmplatten des Systems lassen sie sich – etwa zur Anpassung an Oberlichter – auf der Baustelle problemlos zuschneiden.

Verlegt wird LINITHERM PGV Gefälle mehrlagig in Kombination mit einer LINITHERM Flachdachdämmung. Dadurch lassen sich auch auf großen Dachflächen höchste Anforderungen an den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz erfüllen. In Wannweil wurde bei einer mittleren Dämmstärke von ca. 150 mm ein Dämmstoff-U-Wert von 0,20 W/m2K erreicht.

Angeboten wird LINITHERM PGV Gefälle in Stärken zwischen 5/30 mm und 105/130 mm. Die Flachdachdämmung darunter wird als Stufendämmung verlegt, darüber die Gefälle-Dämmplatten. Durch die Schräge der Elemente wird das Gefälle geglättet.

Bis zu 9,60 m einlagig
Eine solche mehrlagige Verlegung ist auch mit LINITHERM PAL Gefälle möglich, etwa wenn besonders hohe Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt werden müssen.

Allerdings kann hier zusätzlich ein Gefälle von bis zu 9,60 m Länge einlagig verlegt werden, da die Dämmelemente in Stärken von 30/55 mm bis 205/230 mm angeboten werden. Nur bei längeren Dächern werden unter der Gefälledämmung LINITHERM PAL Dämmplatten als Stufenplatte verlegt. So kann auch ein längeres Gefälle hergestellt werden.

Um die Verarbeitung weiter zu erleichtern, werden die Kanten der Elemente mit den jeweiligen Dicken beschriftet. Dies vereinfacht die Zuordnung und Sortierung auf der Baustelle. Unter dem Strich bedeuten diese Produkteigenschaften nicht nur eine Zeit- und Kostenersparnis, sondern auch eine zusätzliche Sicherheitsreserve beim Verlegeprozess.

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