Architekturobjekte
Firmenzentrale BarthHaas
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
90408 Nürnberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
08.2018
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Admiral, Herkules, Hallertauer Taurus, Magnum – was für Nicht-Eingeweihte zunächst einige Fragen aufwerfen könnte, sorgt bei Bier-Sommeliers für Begeisterung. Denn hinter den klangvollen Namen verbergen sich teils jahrhundertealte Hopfensorten, die heute von Brauereien auf der ganzen Welt eingesetzt werden, um ihren Kreationen ein unverwechselbares Aroma zu verleihen. Als führender Anbieter von Hopfenprodukten gilt die BarthHaas GmbH & Co. KG aus Nürnberg. In über 225 Jahren hat sich das Unternehmen vom fränkischen Hopfenhandelshaus zum weltweit agierenden Geschmacksexperten für beste Biere entwickelt. Seit 1996 findet sich die Firmenzentrale in einem zweigeschossigen Bürogebäude im Osten Nürnbergs. Gestiegene Anforderungen unter anderem an die technische Gebäudeausrüstung erforderten einen teilweisen Umbau und die Modernisierung des Gebäudes. Entstanden ist eine neue „Bürowelt“, die höchsten Anforderungen entspricht.
Fuhr Firmengründer Georg Barth im Jahr 1794 – bis heute befindet sich das Unternehmen in Familienbesitz – seinen Hopfen noch per Planwagen an Kleinstbrauereien rund um Nürnberg aus, so beliefern seine Nachfahren heute mehr als 400 Brauereien auf der ganzen Welt. Dreh- und Angelpunkt ist hierbei nach wie vor der Firmensitz in der fränkischen Metropole. Bei der Modernisierung des Bürogebäudes mit rund 2.200 m2 Nutzfläche hatte es das Team der für den Innenausbau verantwortlichen INCOTEC GmbH & Co. KG insbesondere mit einer zentralen Herausforderung zu tun: „Der Geschäftsbetrieb musste möglichst uneingeschränkt weiterlaufen, deshalb haben wir den kompletten Ausbau in fünf zeitlich versetzten Bauabschnitten durchgeführt“, erklärt INCOTEC-Geschäftsführer Christian Meier. „Mitarbeiter aus dem jeweils betroffenen Bereich zogen während der Arbeiten in andere Gebäudeteile um beziehungsweise waren in extra angemieteten Ersatz-Räumlichkeiten untergebracht. Für uns ergaben sich daraus einige logistische Überlegungen, um die Lagerflächen vor Ort optimal zu nutzen und den Büroalltag der Mitarbeiter so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.“
Heiz-/Kühldecke an Weitspannträgern
Am Anfang aller Bauabschnitte stand zunächst die vollständige Entkernung der Räume. Dann folgte die Montage eines innovativen Klimadeckensystems: „Das Gebäude verfügte bis dahin lediglich über fest installierte Klima-/Kälteanlagen in einigen wenigen Büros sowie mobil eingesetzte Klimaanlagen. Der Wunsch nach einem einheitlich behaglichen Raumklima führte zu der Entscheidung, in allen Räumen eine abgehängte Heiz- und Kühldecke zu montieren. Ein weiterer Vorteil dieser Art der Klimatisierung: Durch das Wegfallen der Heizkörper konnten die Büroflächen noch flexibler genutzt werden. Gleichzeitig sollten ein Großteil der Verkabelungen sowie die neu eingeberachten TGA-Bauteile im nur 33 cm hohen Deckenhohlraum ,verschwinden‘, was wir unter anderem mittels Weitspannträger-Konstruktionen realisieren konnten“, so Christian Meier.
Als Unterkonstruktion dienen CD 60 und UD 30 Profile, in die die wasserführenden Klimadeckenregister eingelegt wurden. Da mit der montierten Decke gleichzeitig auch die Raumakustik verbessert werden sollte, erfolgte die Beplankung der Deckenflächen größtenteils mit gelochten Rigitone Climafit Platten von RIGIPS (Lochung 8/18). Diese speziell für Klimadeckensysteme entwickelten, graphithaltigen Deckenplatten weisen eine deutlich höhere Wärmeleitfähigkeit als herkömmliche Gipsplatten auf. Dadurch kann die Effizienz von Heiz- und Kühldeckensystemen um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Die verbesserte Wärmeabgabe an die Raumluft ermöglicht es, die Wasserdurchlauftemperatur dauerhaft abzusenken beziehungsweise die Kühlmäanderrohre mit größeren Abständen zu verlegen und so die Belegungsfläche zu reduzieren. Das führt zu entsprechenden Material- und Energiekosteneinsparungen.
Herausforderungen bei der Deckenmontage ergaben sich unter anderem durch die erforderlichen Anschlüsse an mehrere gerundete Trockenbauwände – hierfür verwendete das Ausbauteam segmentierte UD 30 Profile – sowie an die Fassade mit der Vorbereitung für eine umlaufende Vorhangschiene. Darüber hinaus wurden zahlreiche Lichtvouten und werkseitig vorgefertigte, runde Formteile in die Decke integriert.
In den Pillen herrscht Ruhe
„Besonderes Augenmerk haben wir auf die sogenannten ,Pillen‘ gelegt, mehrere oval geformte, klimatisierte und belüftete Raum-in-Raum-Lösungen, die unter anderem als Besprechungsräume und konzentrationsfördernde Rückzugsorte genutzt werden können. Bereits die Einmessung der gerundeten Wände auf die vorhandenen Bezugsachsen gestaltete sich komplex“, berichtet Christian Meier. Nicht minder herausfordernd war die Ausführung der gebogenen Wandkonstruktionen in unterschiedlichen Radien zwischen 1 und 1,5 Metern.
Als Unterkonstruktion dienten hierfür vorgestanzte RigiProfile Multitec UW 50 als Boden- und Deckenanschluss sowie RigiProfile CW 50 inklusive der Rigips Filz-Anschlussdichtung. Zwischen die Ständer verlegten die Trockenbauprofis zunächst eine 40 mm starke Lage nichtbrennbarer und hoch schalldämmender Steinwolle (ISOVER Protect BSP 30). „Die Wände der Besprechungsboxen sollten erhöhte Schallschutzanforderungen von bis zu 65 dB erfüllen. Entsprechend haben wir uns dazu entschieden, diese innen und außen dreilagig mit der speziellen Schallschutzplatte Rigips Die Blaue zu beplanken. Das Problem: Aufgrund der Schallschutzanforderungen kam ein sonst übliches Schlitzen oder Fräsen der Platten, zur Realisierung der runden Formen, nicht infrage. Daher haben wir die Platten mit einem speziellen Vakuumverfahren exakt auf die erforderlichen Radien vorgebogen. Die einzelnen Plattensegmente blieben dann bis zur Verarbeitung in den Formpresslingen“, so der INCOTEC-Geschäftsführer. Abschließend wurden die Wände noch mit einem rückläufigen Sockelschnitt versehen und mit der Fertigspachtelmasse Rigips ProMix Plus in Q3 verspachtelt.
Schalldämmmaße bis zu 71 dB
Hohe optische wie schallschutztechnische Anforderungen waren jedoch nicht auf die Besprechungsräume beschränkt. Überall im Gebäude sollten die beidseitig zweilagig mit Rigips Die Blaue beplankten Doppelständerwände (inkl. 2 x 40 mm starker Glaswolle-Dämmung mit ISOVER Akustic TP1) hohe Schalldämmmaße von bis zu 71 dB erzielen und gleichzeitig zahlreiche Gestaltungs-Highlights umgesetzt werden. So wurde beispielsweise eine Vielzahl von Viertelkreiswänden realisiert und mit trocken biegsamen Rigips Glasroc 6 Platten beplankt. Detailreich gestalteten sich auch zahlreiche Brandschutzlösungen zum Beispiel in Schachtwänden und bei der Integration von Brandabschnittstüren, die gemeinsam mit den betreuenden Rigips Fachberatern projektspezifisch entwickelt wurden.
Entstanden ist auf diese Weise eine moderne Bürowelt, die den Mitarbeitern von BarthHaas ein klimatisch wie raumakustisch höchst komfortables Arbeitsumfeld bietet. Unter anderem das von INCOTEC entwickelte und umgesetzte Klimadeckensystem hat zudem die erfolgreiche Zertifizierung als nachhaltiges Gebäude durch die DGNB ermöglicht.
Beschreibung der Besonderheiten
Bauherr: BarthHaas GmbH & Co. KG aus Nürnberg
Planung: Loebermann + Bandlow Architekten Gesellschaft mbH, Nürnberg
Ausbaubetrieb: INCOTEC GmbH & Co. KG, Altdorf
Fachberater Trockenbausysteme: Martin Heinz, Saint-Gobain Rigips GmbH
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