Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
86732 Oettingen in Bayern, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Von der Quelle bis zur Mündung in Donauwörth fließt die Wörnitz gut 130 Kilometer; Oettingen liegt auf etwa halber Strecke des idyllischen Flusslaufes. Hier teilt sich das Flüsschen in zwei Arme und bildet eine Insel mit seinem natürlichen Flussbad. Die Wörnitzinsel „Mühlespan“ hat sich mit der Zeit zum Naherholungsgebiet und Ausflugsziel für Jung und Alt entwickelt: Es gibt heute Liegewiesen und umfangreiche Sport- und Spielanlagen. Mittlerweise war das beliebte Freizeitbad mit seinen Anlagen in die Jahre gekommen: Die Brücke über die Wörnitz war marode, die Sanitäranlagen sanierungsbedürftig und das alte Kassenhäuschen nicht mehr zeitgemäß. Die Stadtverwaltung fasste den Entschluss, das Bürgerbad umfassend zu sanieren und deutlich aufzuwerten. Für den Umbau und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen schrieb die Stadt einen Wettbewerb aus, in dem das Dresdner Büro Jordan Balzer Schubert mit dem besten Konzept als Sieger hervorging. Dies sah eine behutsame Umsetzung unter Berücksichtigung des natürlichen Umfeldes vor.
Natürliche Baustoffe
Um dem Schwimmbad eine angemessene Eingangssituation zu geben, ließ der Bauherr als Ersatz für ein baufälliges Kassenhäuschen einen Neubau gemäß der Architekturplanung errichten. Das in Holzbauweise errichtete Eingangsgebäude ist 35 Meter lang, etwa fünf Meter breit und verbindet mit einem großzügigen Durchgang den Erschließungsbereich mit der Liegewiese. An den Seiten des schlichten Baukörpers sind Umkleiden, Schließfächer und Sanitärräume untergebracht. Der Neubau aus unbehandelten Holzwerkstoffen mit seiner Deckung aus vorbewittertem natürlichem Titanzink fügt sich behutsam in den vorhandenen Baumbestand ein. Die wesentlichen Teile der Außenwände bestehen aus fünflagigen Lärche-Brettsperrholzplatten. Die Eingangssituation wird durch einen markanten Einschnitt gebildet und durch den Hochpunkt des Daches markiert. Die dynamische, langgestreckte Walmdachform soll den stetig fließenden Strom der Wörnitz widerspiegeln. Für die teilweise sehr flachgeneigten Dachbereiche kamen zwei unterschiedliche Metalldeckungssysteme zum Einsatz, das Doppelstehfalz- und Klick-Leistensystem aus RHEINZINK prePATINA blaugrau.
Beschreibung der Besonderheiten
Der sogenannte Leistenfalz dient als Längsverbindung der Zinkschare. Zur Verlegung wird zwischen den einzelnen Scharen ein RHEINZINK-Klick-Leistenhalter montiert und dann mit einer entsprechenden durchlaufenden Kappe vom First bis zur Traufe regendicht abgedeckt.
Das System zeichnet sich mit den zugehörigen Komponenten, der Traufabschlusskappe und der Firstkappe, als problemlos und zeitsparend verlegbare Deckung aus. Durch die konturierenden Längsverbindungen ergeben sich zudem je nach Lichteinfall abwechslungsreiche optische Effekte. Ein bauphysikalischer Vorteil des Systems ist im sd-Wert zu sehen. Aufgrund der luftdurchlässigen Leistenkappe ergibt sich bei einem Regel-Achsmaß von 515 mm ein sd-Wert von etwa 12 Metern. Damit ist das Klick-Leistensystem in Bezug auf andere Verlegetechniken, insbesondere bei unbelüfteten Dachkonstruktionen, ein Gewinn.
Die Profilierung von Scharen erfolgt mittels mobiler Rollformer vor Ort. In diesem Falle stellt RHEINZINK die Maschine leihweise zur Verfügung. Auf diese Weise werden heute Scharlängen bis zu 25 Metern realisiert. Somit können Dächer wirtschaftlich und für viele Jahrzehnte vor Wind und Wetter geschützt werden – ob Neubau oder Sanierung.
Klicken schon ab drei Grad
Das Klick-Leistensystem kann bereits bei einer Dachneigung von drei Grad verlegt werden. Mit dem speziell entwickelten RHEINZINK-Klick-Leistenhalter aus verzinktem Stahl werden die Schare sturmsicher fixiert und die Leistenkappe anschließend einfach aufgeklickt. Ein handwerkliches oder maschinelles Falzschließen ist bei dem RHEINZINK-Klick-Leistensystem nicht notwendig. Die Breite der Leistenkappe beträgt 6,0 Zentimeter. Ab einer konvexen Wölbung mit einem Radius von etwa 65 m können Klick-Leistenschare ohne Vorrunden (zwangsbombiert) verlegt werden. Bei Pultdächern mit Dachüberständen ist mit erhöhten Windlasten zu rechnen. Um die erforderliche Standsicherheit der Deckung zu erzielen, sollten die Bandbreiten auf maximal 600 mm begrenzt werden. Mit der Verringerung des Achsmaßes auf hiermit 515 mm ergibt sich eine Erhöhung des Leistenanteils und damit der Befestigungsmöglichkeiten. Damit und aufgrund der stärkeren Profilierung der Dachdeckung weist das Klick-Leistensystem eine erhöhte Eigenstatik auf.
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte