Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Hydro Building Systems Germany (WICONA)
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2010
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
17.640 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
55.000.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Transparenter Erweiterungsneubau des Museum Folkwang Essen mit Aluminium-Sonderkonstruktionen für Fassaden, Fenster und Dächer
Das 1902 gegründete Museum Folkwang in Essen, eines der ersten Museen für zeitgenössische Kunst in Europa, lockt seine Besucher nicht nur mit eindrucksvollen Exponaten der Klassischen Moderne, sondern seit einigen Monaten auch mit einem schmucken Erweiterungsneubau. 2010 als Eröffnungsdatum ist kein Zufall - schließlich sind Essen und das Ruhrgebiet derzeit Kulturhauptstadt Europas. Große Teile der Gebäudehülle des Neubaus sind mit Aluminium-Sonderkonstruktionen von Hydro Building Systems / WICONA gestaltet.
Das Museum Folkwang verdankt seinen Ruf den herausragenden Sammlungen zur deutschen und französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der Kunst nach 1945. Bedeutend sind auch die Bestände der Grafischen Sammlung sowie die 1978 gegründete Fotografische Sammlung, die heute zu den angesehensten ihrer Art in Europa zählt. Dem Museum Folkwang organisatorisch angegliedert ist das Deutsche Plakat Museum, das mit über 350.000 Plakaten zu den größten Sammlungen in Europa gehört.
Der Neubau wurde von David Chipperfield Architects entworfen, von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanziert und durch die Neubau Museum Folkwang Essen GmbH, ein Unternehmen der Wolff Gruppe, realisiert. In intensiven Abstimmungsprozessen zwischen der Pazdera AG (Coburg), als ausführendem Fassadenbau-Unternehmen, und den Architekten von PLAN FORWARD wurde eine überzeugende Fassaden-Lösung geplant, gebaut und montiert. Funktional, technisch und ästhetisch galt es, den höchsten Anforderungen zu entsprechen, denn der Neubau soll den Standort zu einem herausragenden künstlerischen, urbanen und gesellschaftlichen Anziehungspunkt der Stadt Essen machen.
Im Januar 2010 öffnete der Neubau des Museums Folkwang erstmals seine Tore für das Publikum. Seither strömt das Publikum über die große Freitreppe, den lichten Innenhof und das große Eingangsfoyer hinein in dieses Haus, das "ein für alle offener Ort der Kunst und kulturellen Bildung" sein will. Der Neubau ist aus sechs kubischen Baukörpern gebildet, die durch vier verglaste Innenhöfe, Gärten und Wandelhallen miteinander verbunden sind. Den Besucher erwartet eine abwechslungsreiche Raumfolge mit viel Tageslicht in den bis zu sechs Meter hohen Ausstellungsbereichen sowie Bibliothek mit Lesesaal, Multifunktionssaal und Veranstaltungsbereich. Außerdem fanden Depots und Restaurierungswerkstätten im Neubau ihren Platz.
Das ganze Ensemble steht auf einer Fläche von rund 146 mal 101 Metern. Die Gebäude haben zwei Geschosse und sind 11,25 Meter hoch. Es ergibt sich ein umbauter Raum von rd. 165.110 Kubikmetern.
Sorgfältig geplant, lassen sich die Stimmungen natürlichen Lichts im Wandel der Tages- und Jahreszeiten und in Wechselwirkung mit den Kunstwerken in den Räumen entdecken. Lichtdecken und Seitenfenster leiten das Licht wohldosiert in die Ausstellungsräume. So ergeben sich während eines Museumsrundgangs für den Besucher immer wieder Möglichkeiten zum Ausblick und zur Orientierung. Eine rund 1.400 m² große, stützenfreie Halle, in der Wechselausstellungen gezeigt werden, erhielt eine Sheddach-Konstruktion, welche das Tageslicht gleichmäßig in den Ausstellungsraum einfallen lässt.
Das Museumsgebäude wird von Fassaden umschlossen, deren Oberflächen von Glaskeramikelementen geprägt sind. Diese wirken durchscheinend und erinnern an Alabasteroberflächen. Ihr Erscheinungsbild ändert sich mit den Lichtverhältnissen ringsum. Integrierte Fensteröffnungen schließen bündig mit den Fassaden ab.
Fenster, Fassaden, Türen, Lichtdächer und Sheddächer des neuen Museumsgebäudes bestehen aus Sonderkonstruktionen, die auf den Aluminiumfassaden WICTEC, den Aluminiumfenstern WICLINE bzw. den Türen WICSTYLE des Ulmer Systemhauses WICONA aufgebaut sind.
Dort wo Wandverkleidungen aus Glaskeramikelementen hergestellt sind, werden sie von einer hinterlüfteten Pfostensonderun-erkonstruktion WICTEC 60 getragen. Auch die senkrechten Profildeckleisten haben eine Glaskeramik-Oberfläche, so dass kein Materialwechsel das opake Erscheinungsbild der Oberflächen unterbricht.
Es gibt Doppelfassaden, deren Primärkonstruktion aus Elementen des Fenstersystems WICLINE 65 besteht. Als Sekundärkonstruktion dienen wiederum Elemente WICTEC 60 mit Glaskeramikplatten. Teilweise wurden die Fassadenelemente einbruchhemmend und beschusshemmend ausgeführt.
Stahl-Aluminium-Glasfassaden aus Profilstahl erhielten eine Sonderaufsatzkonstruktion auf der Grundlage des Systems WICLINE 65 und Einsatztürelemente aus dem WICONA-System WICSTYLE 65.
Licht dringt durch Lichtdächer ins Museum ein. Hier wurden Elemente des Systems WICTEC 50 mit Stahleinschieblingen und RWA-Dachlüftungsflügeln ausgestattet.
Und auch die Lichtbänder in den Sheddächern in der großen frei überspannten Wechselausstellung sind eine Sonderkonstruktion in WICTEC 60.
Die Pazdera AG aus Coburg plante, fertigte und montierte alle genannten Konstruktionen zwischen Mai 2008 und Oktober 2009.
Daten und Fakten:
Bauherr: Neubau Museum Folkwang Essen GmbH, ein Unternehmen der Wolff-Gruppe, im Auftrag der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Architekten: David Chipperfield Architects, London
Ausführungsplanung: Plan Forward GmbH
Fassadenelemente: Hydro Building Systems GmbH /WICONA, Ulm
Fassadenplanung und -ausführung: Pazdera AG, Coburg
Projektsteuerung: W+P Gesellschaft für Projektabwicklung mbH
Bauleitung: W+P Gesellschaft für Projektabwicklung mbH
Bauvolumen gesamt: 55 Mill. Euro
Wettbewerb: 2007
Fertigstellung: 2009
Eröffnung: Januar 2010
Bruttogrundfläche Gesamt 30.182m²
Nutzfläche Gesamt 17.640m²
Ausstellungsfläche Gesamt 7.000 m²
Restaurant ca. 225 m²
Depots, Werkstätten, Lager ca. 6.500 m²
Cafeteria 150m²
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