Architekturobjekte
Fraunhofer Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau
95448 Bayreuth, Gottlieb-Keim-Str. 62
Mit freundlicher Unterstützung von Ege Carpets
Mit freundlicher Unterstützung von Ege Carpets
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gottlieb-Keim-Str. 62, 95448 Bayreuth, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2015
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Es handelt sich um das neue Zuhause eines renommierten Forschungsinstituts, dem Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau, HTL, das nun in exponierter Lage den Technologiepark Wolfsbach erweitert. Aus der Nähe wird deutlich: Die prägnante Fassade präsentiert sich in einem ungewöhnlichen Material, in Keramik mit Craquelé-Effekt. Und das aus gutem Grund. Das Kölner Architekturbüro kister scheithauer gross (ksg) wollte so die Forschungsschwerpunkte des Instituts – dazu gehören die Keramik-Faserentwicklung für Hochtemperatur-Isolationen– nach außen sichtbar machen.
„Schon während der Jurysitzung war ich überzeugt, dass der Entwurf von ksg exakt unserem Wunsch nach einem funktionalen und zugleich ausdrucksstarken Forschungsgebäude gerecht werden kann“, erinnert sich Dr. Friedrich Raether, Leiter des Fraunhofer-Zentrums HTL.
Der neue Gebäudekomplex des Instituts mit einer Bruttogesamtfläche von 5.800 qm wurde im Sommer 2015 fertig gestellt. Vorausgegangen war ein im Jahr 2012 bundesweit ausgelobter Wettbewerb, in dessen zweiter Phase kister scheithauer gross aus insgesamt fünf Architekturbüros als Gewinner für die Gesamtplanung hervorging.
„Zwei Aspekte haben den Entwurf bestimmt: Ein Maximum an städtebaulicher Wirkung und die Optimierung der funktionalen Struktur des Gebäudes“, erklärt Architekt Johannes Kister.
Eine Vielzahl unterschiedlichster Funktionen – Laborräume, Werkstätten, Ofenhallen, Produktentwicklung, Chemikalienlager sowie Büro- und Besprechungsräume – mussten auf einer Fläche von 2600 m² funktionsorientiert untergebracht werden. Eine komplexe Aufgabe, die nur über Gespräche mit Mitarbeitern im Institut zu lösen war, wie Kister beschreibt: „Teil unserer Methodik ist es, Arbeitsabläufe ganz genau unter die Lupe zu nehmen und mit den künftigen Nutzern des Gebäudes zu besprechen.“ Mit den so gewonnenen Erkenntnissen konnte das Architekturbüro eine klare und kompakte architektonische Ordnung entwickeln.
Blickfang mit Weitblick
Einem quadratischen, eingeschossigen Technik- und Laborbereich schließt sich ein schmaler, zwei- bis dreigeschossiger Büroriegel an. An der Schnittstelle zwischen den beiden Funktionsbereichen sind Sanitärräume und Umkleiden sowie der Aufenthaltsbereich angeordnet.
Der Bürotrakt ragt über das abschüssige Gelände hinaus und bietet den rund 80 Mitarbeitern dank großzügiger Fensterfronten ein weitläufiges Panorama über ganz Bayreuth. Und umgekehrt. Dieses Architekturkonzept, das schon aus der Ferne Blickfang ist, gewährt auch aus nächster Nähe spannende Einblicke: in die Arbeit der Forscher, die etwa Materialien und Komponenten sowie Mess- und Simulationsverfahren für den Einsatz bei hohen Temperaturen für wichtige Anwendungen in der Energie-, Antriebs- und Wärmetechnik entwickeln.
Schöne Forschungsbürowelten
Die Idee der klaren visuellen Ordnung setzt sich konsequent im Interieur fort. Während in den Labors und Werkstätten funktional sinnvolle Materialien und Farben eingesetzt werden, haben Foyer, Besprechungsräume und Büros einen anderen Look: warme Materialien, frische Farben dominieren.
Die gesamte Innenarchitektur sollte auf das Institut zugeschneidert werden. „Das ist außergewöhnlich. Derartige Entscheidungen hängen sehr vom Kunden ab. Die Bauherren des Fraunhofer-Instituts wollten mehr. Ihnen war klar, dass ihr Haus eine Botschaft ist, eine Visitenkarte von außen und von innen. “, erklärt Kister. Für die Büros wünschte das Fraunhofer-Zentrum eine atmosphärische Qualität, die weit über die einer nüchternen Denkzelle für forschende Nerds hinausgehen sollte. Boden, Decken, Wände, Einbauten – alles sollte aus einem Guss kommen.
Und so hat ksg den Forschungsanspruch in eine räumliche Qualität transportiert, die nun für die Kunden des Instituts deutlich sichtbar ist. Drei Besprechungsräume mit Wänden aus mittelbraunem, edlen Holz sind direkt vom Foyer aus zugänglich. Alle „ Holzschachteln“ – so nennt Kister sie – sind miteinander verbunden und lassen sich so flexibel auf unterschiedliche Meetingsituationen adaptieren. Überall ist Parkett ausgelegt, selbst auf den Treppen, die in die erste und zweite Etage führen. Hier markiert der andere Boden – der Teppich ECO SYN von Carpet Concept in hellem Grau – eindeutig einen neuen Bereich des Instituts, die Büroetagen. Ein Layout-Mix aus offenen Bereichen mit loungigen Sitzelementen, Teeküchen und Büroräumen. Die Wände präsentieren sich mit eigens für das Institut entworfenen Einbauten.
„Wenn man mehr als nur Nadelfilz in einem Büro haben möchte, dann bietet Carpet Concept die Qualität, die wirklich überzeugt.“ sagt Kister. Der mehrfach mit Designpreisen ausgezeichnete Teppich ECO SYN gewinnt seinen Charme durch die plastischen Effekte der exzellenten, gewebten Garne, die dynamische Oberflächen erzeugen. – Hier, im Institut, liegt der innovative und hochwertige Teppich an der richtigen Stelle.
Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, scheint überzeugt von dem Gesamtkonzept der Architekten: „Mit diesem Neubau verfügt das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau über eine moderne Forschungsinfrastruktur, die in Kombination mit dem Know-how der Forscherinnen und Forscher des HTL eine solide Grundlage für innovative Lösungen im Bereich der Hochtemperaturmaterialien und -prozesse bietet."
Mit der ungewöhnlichen Architektur seines Instituts setzt die Fraunhofer Gesellschaft Zeichen. Allein die keramische Fassade ist eine Innovation. Johannes Kister: “So etwas ist noch nie zuvor produziert worden. Diese großformatige geometrische Struktur setzt sich aus lauter Unikaten zusammen. Wir haben hier eine Ornamentik generiert, die in einer spielerischen Art und Weise wirtschaftlich umsetzbar ist“. Die Keramik-Idee kam dem Institut auch aus weiteren Gründen entgegen: Keramik ist nämlich ein äußerst strapazierfähiges und nachhaltiges Produkt!
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