Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Randers Tegl Laumans
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Homberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2019
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Sanierung mit historischem Anspruch
Homberg (Efze) wurde im Jahr 1526 erstmals urkundlich erwähnt. Die mittelalterliche Altstadt ist geprägt von Fachwerkhäusern, die sich mit ihrer Eindeckung aus roten Tonziegeln um die Reformationskirche St. Marien gruppieren. Bei dem zu sanierenden Gebäude, das im Jahr 1820 errichtet wurde, stammte die Eindeckung aus den 1960er Jahren und war mit Standardfalzziegeln ausgeführt. Nach den etwas mehr als 50 Jahren hatte das Dach allerdings deutliche Mängel. Es war an den Zwerchhausanschlüssen und Erkern sowie in Kehlen und Dachluken undicht, die Dachrinnen waren defekt, eine wasserdichte Unterkonstruktion fehlte komplett. Die notwendige Sanierung musste jedoch nicht nur die Funktion des Daches in puncto Regensicherheit und Witterungsschutz wiederherstellen, sondern auch die Vorgaben des städtischen Gesamtbildes einhalten. Für die Materialwahl war daher eine enge Absprache mit dem Kreisausschuss Schwalm-Eder-Kreis der unteren Denkmalschutzbehörde notwendig. Der Tondachziegel MULDENVARIABEL von Laumans in der Farbe rot engobiert konnte die Vorgaben schließlich am besten erfüllen.
Funktionssicherheit eines modernen Daches
Das Dachziegelmodell MULDENVARIABEL hat sich schon oft in der Denkmalpflege bewährt. Es hat eine geometrische Form mit doppelten Mulden. Die Ziegel können sowohl in Reihe, als auch im Verband verlegt werden und passen sich gut an den vorhandenen Lattenabstand auf einem Dach an. Diese Flexibilität half auch bei der Sanierung des Daches in Homberg (Efze) mit dessen Vielzahl an Graten, Erkern und Kehlen.
Die Dachdecker entfernten die alte Eindeckung und die bestehende Lattung. Die Dachflächen mussten ausgeglichen werden, da der Dachstuhl aufgrund des Gebäudealters in verschiedenen Bereichen sehr unterschiedlich aufgebaut war. Eine durchgehende Schicht aus diffusionsoffenen Wand- und Dachplatten (DWD Platten) diente als Untergrund für die Konter- und Traglattung. Trotz der Vorbereitung blieben die Dachflächen unsymmetrisch. Die Decklänge war bei der Eindeckung daher sehr variabel. Die Dachdecker verlegten den MULDENVARIABEL im Verband, wobei sich die Ziegelgröße mit einem Bedarf von etwa 14 Stück pro Quadratmeter als ideal erwies. Der Verschnitt konnte damit trotz hohem Schneideaufwand geringgehalten werden. Durch ihre hohe Qualität bei der Passförmigkeit erleichterten die Dachziegel die Verarbeitung und ermöglichten einen schnellen Baufortschritt. Gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes führten die Dachdecker die Ortgänge der Dachflächen mit einem Schieferband aus. Die Wandflächen der Gauben erhielten eine Bekleidung aus Schiefer, die Traufen und Ortgänge in diesem Bereich wurden zudem mit Eichenholz realisiert.
Energetisches Gesamtkonzept
Um die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern, wurde die Dachfläche mit einer Einblasdämmung aus Zellulose versehen. Die per Einblasmaschine eingebrachten Zelluloseflocken füllen nun alle Hohlräume zwischen den Sparren aus. Die somit vollflächig gedämmte Dachfläche ist Teil eines energetischen Gesamtkonzeptes und spielt mit weiteren baulichen Maßnahmen wie einer Fassadendämmung und dem Austausch der alten Fenster zusammen. So entstand bei der Sanierung ein Gebäude, das hohen energetischen Standards entspricht und zugleich in seiner historischen Optik erhalten blieb.
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