Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Fünfgiebelhaus, Kiel
24105 Kiel, Waitzstraße 75
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: rimpf Architektur & Generalplanung
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: rimpf Architektur & Generalplanung
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Waitzstraße 75, 24105 Kiel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
7.350 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Bau des Wohn- und Geschäftsgebäudes in der Waitzstraße zwischen Knooper Weg und Droysenstraße löst eine bisher undefinierte städtebauliche Situation. Die städtebauliche Lücke der Bebauung wird durch den Neubau und die Wiederherstellung der Baufluchten durch eine Baumreihe korrigiert. Vergleichbar mit einer ähnlichen Situation im Bereich der Reventlouschule wurde das Gebäude leicht von der Straßenflucht zurückversetzt platziert und bildet gemeinsam mit der Baumflucht eine Art Arkadensituation zur Straße hin, die sich zur Kreuzung hin öffnet und Belebung im Bereich der Gewerbefläche im Erdgeschoss bringt.
Das Gebäudevolumen ist aus der Umgebung abgeleitet, ebenso die Ziegelfassaden. Wohnbauten der Nachkriegszeit, mit einfach gegliederten Fassaden wechseln sich hier ab mit Bauten der Gründerzeit. Die Gebäude stehen im Wesentlichen traufseitig am Blockrand. Der Blockrand wird durch eine neue und strukturierte Baumreihe weitergeführt. Zurückversetzt wurde nun die Ziegelfassade mit um 90° verdrehten Satteldächern, die spielerisch mit asymmetrisch verlaufenden Giebeln das Dachthema der Umgebung aufnehmen. Die klar gegliederte Fassade mit wenigen, scheinbar zufällig arrangierten Panoramakuben als Interpretation der traditionellen Vorbauten und Erker des Kieler Stadtbildes bildet den Wohnungsmix ab und ist nur im Erdgeschoss für die Gewerbenutzung aufgebrochen.
Fassade als Spiegel der Vielfalt
Die Südfassade verspringt an den Traufpunkten der fünf Giebel und macht die Baukörperstruktur auch in der Fassade deutlich. Durch die unterschiedlich großen Balkone und die versetzten Fenster entsteht ein Bild der Vielfalt und spiegelt die dahinterliegende Wohnnutzung von Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft wider.
Die Wohnungseingänge befinden sich an der Südseite. Hauseingänge sind räumlich großzügig und mit Paketstationen ausgestattet. Große Personenaufzüge ermöglichen den barrierefreien Zugang innerhalb des Gebäudes zwischen allen Geschossen. Die Straße zur südlichen Bebauung wird als Spielstraße ausgebildet und für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Begrünung und Sitzplätze im Außenbereich lassen nahezu jede Art der Nutzung und Kommunikation zu.
Gebäudestruktur mit qualitätvollen Wohnungen für jede Konstellation
Die Gebäudestruktur ermöglicht das gewählte Wohnungsgemenge mit dem Angebot von qualitätvollen Wohnungen zwischen 21m² und 89m² und bietet somit Möglichkeiten für nahezu jede Konstellation sozialen Zusammenlebens. Single-Studenten, Familien und Wohngemeinschaften, durchmischte Altersgruppen sowie Menschen mit Behinderungen stellen die breite Zielgruppe des Angebotes dar. Die Vielfalt der Stadt wird im Haus abgebildet.
In den oberen Geschossen befinden sich 40 Wohnungen, während der Parterrebereich teilweise gewerblich genutzt wird. Rückwärtig zum Gebäude liegt eine ebenerdig erschlossene Tiefgarage.
Durch den Bau der öffentlich zugänglichen Tiefgarage wurde eine wesentliche Anzahl der vorhandenen Parkplätze wiederhergestellt und verbessert durch die Bereitstellung von Elektro- Ladestationen und Carsharing- Fahrzeugen. Der innerstädtisch zentrale Standort durch den ÖPNV mit fünf Buslinien hervorragend vernetzt. Ein Mobilitätskonzept mit der Bereitstellung von Fahrrad-Stellplätzen in der Tiefgarage und im Außenbereich, der Bereitstellung von Leihfahrrädern und Leih- Lastenfahrrädern ist ein Beitrag zur CO2 Einsparung und ein Schritt zur autoreduzierten Innenstadt.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Fünfgiebelhaus zeigt wie in einem Neubau höchster gestalterischer Anspruch mit wirtschaftlichen Maßgaben, energetischen Anforderungen, modernen Nutzungsansprüchen und städtischen Interessen kombiniert werden kann.
Im Rahmen der Überbauung eines innerstädtischen Parkplatzes wurde ein fünfgeschossiger Solitärbau realisiert, der sich durch die eingesetzte Materialität und gestalterische Detaillierung gut in die Umgebung einpasst und diese gleichzeitig unbestreitbar aufwertet. Für die Fassade wurde ein kohlegebrannter Rotklinker von Petersen Tegl ausgewählt, der in Kombination mit dem stilgebenden Gestaltungselementen im Farbton DB 703 die bauliche Wertigkeit prägt.
Durch die unterschiedlich großen Balkone und versetzte Fenster der Südfassade entsteht ein Bild der Vielfalt und spiegelt die dahinterliegende Wohnnutzung von Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft wider.
Städtebauliche Qualität und Einbindung im Quartier
Der Neubau in der Waitzstraße zwischen Knooper Weg und Droysenstraße schließt die städtebauliche Lücke und korrigiert die Baufluchten mit der neuen Baumreihe.
Das Gebäude mit Ziegelfassaden ist aus der Umgebung abgeleitet, jedoch sind die Satteldächer um 90° verdreht und zurückversetzt. Fünf asymmetrisch verlaufende Giebel nehmen spielerisch das Dachthema der Umgebung auf. Die klar gegliederte Fassade mit wenigen, scheinbar zufällig arrangierten Panoramakuben als Interpretation der traditionellen Vorbauten und Erker des Kieler Stadtbildes ist nur für die Gewerbenutzung aufgebrochen.
Energetisches Konzept
Das Fünfgiebelhaus ist als KfW-55-Haus mit modernsten energetischen Anforderungen gebaut worden. Durch den Einsatz von speziellen Fensterelementen und einer durchgängigen Dreifachverglasung, konnten in allen Bereichen doppelflüglige Fenstertüren realisiert und somit Nutzungsqualität und Energieeffizienz in Einklang gebracht werden. In Kombination mit einer hocheffizienten Dämmung hinter dem Vormauerwerk wurde der Wärmebedarf stark reduziert. Dieser wird potenziell nachhaltig aus dem örtlichen Fernwärmenetz gespeist.
Ein Mobilitätskonzept mit Elektro- Ladestationen, Carsharing- Fahrzeugen sowie Fahrrad-Stellplätzen in der Tiefgarage und im Außenbereich, der Bereitstellung von Leihfahrrädern und Leih- Lastenfahrrädern ist ein Beitrag zur CO2 Einsparung und Beitrag zur autoreduzierten Innenstadt.
Wirtschaftlichkeit
Durch die Entwicklung effizienter Grundrisse und die Erschließung durch zwei voneinander getrennte Treppenhäuser ist das Verhältnis von Nutz- zu Verkehrsfläche ohne qualitative Einbußen erheblich optimiert worden. Mit der jahrzehntelang vorherrschenden Entwicklung zu immer mehr Wohnraum je Bewohner ist beim hier explizit gebrochen worden. Die kompakten Wohnungen sind durch kluge Anordnungen in Kombination mit der Möblierung zu sprichwörtlichen Raumwundern geworden. Beispielweise konnten durch die Schaffung von Alkoven Schlaf- und Wohnraum funktional voneinander getrennt werden, ohne dabei Verkehrsflächen zu benötigen.
Innovationsgehalt
Dem Entwurfskonzept folgend wurde ein Wohnungsmix realisiert mit möblierten Einraumapartments, Mehrraumwohnungen und der integrativen Wohngemeinschaft eines sozialen Trägers. Dadurch wird ein soziales Zusammenleben mit Single-Studenten, Familien, Wohngemeinschaften, und durchmischten Altersgruppen sowie Menschen mit Behinderungen befördert. Innovative Gemeinschaftsausstattungen wie App-gesteuerte Wasch-Salons, digitale Paketstationen und eine E-Auto-Sharing-Station vervollständigen das Konzept.
Nachhaltigkeit
Ein Mobilitätskonzept mit Elektro- Ladestationen, Carsharing- Fahrzeugen sowie Fahrrad-Stellplätzen in der Tiefgarage und im Außenbereich, der Bereitstellung von Leihfahrrädern und Leih- Lastenfahrrädern ist ein Beitrag zur CO2 Einsparung und Beitrag zur autoreduzierten Innenstadt.
Auszeichnungen
BDA Preis Schleswig-Holstein 2023 – Auszeichnung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
4,50 kWh/(m²a)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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