Architekturobjekte
Fußbodenheizung wärmt denkmalgeschützte Trauerhalle
65346 Eltville am Rhein, Eberbacher Str. 25
Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik
Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Eberbacher Str. 25, 65346 Eltville am Rhein, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2022
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Eigentlich sollte in der Trauerhalle Erbach, Stadtteil von Eltville am Rhein, „nur“ eine neue Fußbodenheizung eingebaut werden. Doch das denkmalgeschützte Gebäude war in einem so schlechten Zustand, dass eine vollständige Sanierung nötig wurde. Die Firma Gutjahr konnte die Arbeiten mit kompetenter Beratung unterstützen – und dank der elektrischen Fußbodenheizung IndorTec THERM-E finden die Trauerfeiern nun in einem nicht nur liebevoll restaurierten, sondern auch gut beheizten Gebäude statt.Fußbodenheizung IndorTec THERM-E wärmt denkmalgeschützte Trauerhalle
Die dreischiffige Hallenkirche St. Markus in Erbach stammt aus dem 16. Jahrhundert. Mit dem Bau des ältesten erhaltenen Teils der Kirche, des schlanken Westturms, wurde sogar bereits im 15. Jahrhundert begonnen. Zusammen mit der vom Mainzer Bildhauer Hans Backoffen geschaffenen Kreuzigungsgruppe auf dem zur Kirche gehörenden Friedhof und der Trauerhalle bildet sie ein denkmalgeschütztes Ensemble.
Grundhafte Sanierung erforderlich
Trauerfeiern waren in der Trauerhalle aber kaum noch möglich. Aufgrund ihres schlechten Zustands fanden sie zuletzt meist in der Kirche statt. Ursprünglich war lediglich geplant, dass die drei kleinen Räume, aus denen die Trauerhalle bestand, zu einem großen Raum verbunden werden sollten, um dort wieder Trauerfeiern zu ermöglichen. Außerdem fehlte in der Halle bislang eine Heizung. Daher sollte im Rahmen der Vergrößerung des Aussegnungsbereichs auch eine geeignete Heizmöglichkeit ergänzt werden. Die Wahl fiel nach Abwägung zwischen mehreren Varianten auf die elektrische Fußbodenheizung von Gutjahr.
Fußbodenaufbau entsprach nicht mehr heutigen Normen
Doch bevor diese eingebaut werden konnte, musste die Trauerhalle – anders als ursprünglich geplant – komplett saniert werden. Denn es stellte sich heraus, dass das Dach undicht war und sich Fenster und Türen in einem schlechten Zustand befanden. Jutta Wilhelm vom Bauamt der Stadt Eltville am Rhein übernahm die Planungen und leitete das Sanierungsprojekt.
Im Zuge der erforderlichen Sanierungsarbeiten wurden die überflüssigen Trennwände entfernt und ein Unterzug unter dem Dach eingezogen, um dieses abzufangen. Auch der Boden musste komplett neu aufgebaut werden. Denn zum einen gab es Fehlstellen im Bereich der abgebrochenen Wände. Zum anderen entsprach der Aufbau nicht mehr heutigen Normen. „Um hier Dämmung und Feinsteinzeugbelag ergänzen zu können, mussten wir den gesamten alten Bodenaufbau herausnehmen, tiefer graben und eine neue Stahlbetonbodenplatte betonieren“, berichtet die Diplom-Ingenieurin. Außerdem wurde eine bituminöse Abdichtung auf der Betonplatte aufgeschweißt, eine Bodendämmung verlegt und neuer Estrich gegossen.
Auf dem schwimmenden Zementestrich konnten dann die geplante elektrische Fußbodenheizung sowie ein neuer Feinsteinzeugbelag verlegt werden. Die zu sanierende Bodenfläche im Inneren der Trauerhalle war etwa 40 Quadratmeter groß.
Wichtigste Anforderung: hohe Wärmeleistung
Jutta Wilhelm vom Bauamt in Eltville recherchierte im Internet nach geeigneten elektrischen Fußbodenheizungen, die auf dieser Fläche verlegt werden konnten. Wichtigste Anforderung war eine hohe Wärmeleistung. Künftig sollte die gesamte Beheizung der Trauerhalle über die Fußbodenheizung erfolgen. „Vorteil einer Fußbodenheizung ist, dass zum Beispiel an den Wänden kein Platz für Heizkörper, Infrarotstrahler oder Ähnliches verloren geht. Das war wegen der beengten Platzverhältnisse in der Trauerhalle sehr wichtig. Außerdem geht auch keine Deckenhöhe verloren, wie es etwa bei der Ausführung mit einer Deckenstrahlheizung, über die ich anfangs ebenfalls nachgedacht hatte, der Fall gewesen wäre“, so die Ingenieurin.
Bei ihren Recherchen stieß sie schließlich auf die Fußbodenheizung IndorTec THERM-E von Gutjahr: „Gutjahr war eine der wenigen Firmen, die die Fußbodenheizung mit der erforderlichen Leistung von 220 Watt pro Quadratmeter Fläche liefern konnte und dafür auch die Gewährleistung übernahm. So waren wir in der Lage, die berechnete Wärmeleistung von 8.800 Watt zu decken.“
Heizung, Abdichtung und Entkopplung in einem
Als 3-in-1-Lösung ist IndorTec TERM-E ideal für Sanierungsprojekte wie der Trauerhalle im Rheingau. Denn das System ist nicht nur Flächenheizung, sondern gleichzeitig Abdichtung und Entkopplung. Zudem lässt sich die Elektro-Flächenheizung ausgesprochen einfach und schnell verlegen – vor allem dank der optimalen Planlage der Trägermatte.
Weitere Vorteile von IndorTec TERM-E: Die Spezialgeometrie mit 38 Prozent weniger Hohlraum als bei alternativen Systemen sorgt für hohe Energieeffizienz. Die Heizkabel werden zudem hohlraumfrei von Spachtelmassen und Fliesenklebern ummantelt. So heizt der Belag schnell auf. Zudem verhindert die Mattengeometrie, dass die Heizkabel knicken – und ermöglicht aufgrund ihrer offenen Struktur ein schnelles Ausspachteln mit nur „einem Wisch“.
14 ausführende Firmen und Gewerke
Die gesamte Sanierung der Trauerhalle erstreckte sich über etwas mehr als ein Jahr. Insgesamt waren 14 ausführende Firmen und Gewerke an dem Projekt beteiligt. Die Planung, Ausschreibung und Bauleitung übernahm Jutta Wilhelm vom Bauamt der Stadt komplett. Mit der Verlegung der Fußbodenheizung und der Feinsteinzeugfliesen wurde das Bauunternehmen Jörg Knöfel aus Farnstädt in Sachsen-Anhalt beauftragt. Diese Arbeiten konnten in der Trauerhalle im September 2021 ausgeführt werden.
Doppelte Heizleistung durch bifilare Verlegung
Auf dem aufgetragenen Zementestrich wurden die Noppenplatten und Heizkabel von IndorTec THERM-E verlegt. Dabei gab es eine Besonderheit: Um die Heizleistung von 220 W/qm zu erreichen, wurden die Kabel doppelt so dicht verlegt wie sonst üblich. Dies gelang durch eine schneckenförmige anstelle der sonst üblichen schlangenförmigen Verlegung der Heizleitungen. Thomas Römer, Produktmanager bei Gutjahr, der das Projekt beratend begleitete, erläutert die Lösung: „Regulär wird die Fußbodenheizung in Schlangenlinien mit einem Heizkabelabstand von circa 10 cm verlegt. Dabei wird eine Heizleistung von etwa 110 W/qm erreicht. Bei der Sanierung der Trauerhalle wurde der Verlegeabstand der Heizleiter auf circa 50 mm halbiert und dadurch die Wärmeleistung pro Quadratmeter verdoppelt. Um hierbei den minimalen Biegeradius der Heizleiter nicht zu unterschreiten, entschieden wir uns für eine bifilare Verlegung.“
Die Positionierung der Fühler und die Startpositionen der Kabel wurden zuvor in enger Abstimmung zwischen den Experten von Gutjahr, Jutta Wilhelm vom Bauamt und dem beauftragten Elektriker geplant. „Die Firma Gutjahr war mir zuvor bereits durch mehrere Produkte bekannt, die an Bauvorhaben verwendet wurden, die ich betreut hatte. Aber eine konkrete Zusammenarbeit mit einer solch engen Unterstützung durch die Produktberater – auch bei der Ausführung – war zuvor noch nicht zustande gekommen“, so die Ingenieurin Wilhelm. „Den Verarbeiter konnten wir wie zugesagt zum Beispiel mit der Erstellung eines Verlegeplans und einer Baustelleneinweisung unterstützen“, berichtet Thomas Römer von Gutjahr.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Fliesenleger war wegen der besonderen Verlegung der Heizleitungen in Schneckenform zunächst skeptisch. „Nach Abschluss der Arbeiten war er über die enge Zusammenarbeit mit Gutjahr durchweg positiv überrascht. Es hat einwandfrei geklappt, sowohl bei der Beratung vor der Ausschreibung als auch bei der Ausführung. Gutjahr war bei der Verlegung tatsächlich immer mit zwei bis drei Experten vor Ort, die sogar tatkräftig anpackten“, betont Jutta Wilhelm. Geregelt wird die neue Fußbodenheizung durch eine KNX-Steuerung, die ebenfalls während der Sanierung in der Trauerhalle eingebaut wurde.
Ergebnis: Trauerhalle ein Schmuckstück
Seit Anfang 2022 können Betroffene wählen, ob sie die Trauerfeier in der Kirche oder lieber in der Trauerhalle direkt auf dem Friedhof abhalten möchten – in einem würdevollen, denkmalgeschützten Raum mit neu verputzten Wänden und Fassaden, restaurierten Fenstern und Türen sowie neu eingedecktem Schieferdach. Dank IndorTec THERM-E sorgt jetzt auch eine leistungsstarke Fußbodenheizung für die notwendige Wärme.
Kein Wunder, dass die Resonanz durchweg positiv ist. „Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren vom Ergebnis der Trauerhallensanierung begeistert“, freut sich Jutta Wilhelm. Und der Ortsteil Erbach hat nach der „erfolgreichen Sanierung der Trauerhalle nun ein Schmuckstück erhalten“, wie Bürgermeister Patrick Kunkel auf der Website der Stadt Eltville am Rhein sagt.
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte