Architekturobjekt 13 von 54

Architekturobjekte


Futurium – Haus der Zukunft

10117 Berlin, Alexanderufer 2

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Außenansicht - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Außenansicht - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Außenansicht - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Außenansicht - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Fassadendetails - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Fassadendetails - Futurium – Haus der Zukunft

© Arup/Rossmann, Berlin

Fassadendetails - Futurium – Haus der Zukunft

© Andreas Bittis/Saint-Gobain Glass

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Alexanderufer 2, 10117 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Ellerstraße 56

53119 Bonn

Deutschland

Architekt/Planer

RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB

Ritterstr. 2

10969 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 202378-7

info@richtermusikowski.com

Fachplanung: Fassadenplanung

Arup Deutschland GmbH

Joachimstaler Str. 41

10623 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 8859100

berlin@arup.com

Bauleistung: Fassade

Ferrolight SG

Fritz-Reuter-Straße 11

47623 Kevelaer

Deutschland

Bauleistung: Fassade

Metallbau Windeck GmbH

Rietzer Berg 29

14797 Kloster Lehnin

Deutschland

Tel. +49 3381 52-700

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Aufsehen erregende Fassade des „Futurium – Haus der Zukunft“ in Berlin besteht aus einigen Tausend, rautenförmig angeordneten Kassettenelementen mit Metallreflektoren und keramisch bedrucktem Gussglas. Das Umgebungslicht erzeugt in ihnen ein changierendes Erscheinungsbild. Im Mai 2018 wird der Neubau an ausgewählten Tagen offen sein. Die Gesamteröffnung ist für Frühling 2019 geplant. 

Bei ihrem Entwurf ließen sich die Architekten Christoph Richter und Jan Musikowski von zwei wesentlichen Ideen leiten: Zum einen soll das Futurium ein „Zukunftsgefäß“ sein – mit einer eigenständigen Form und starken Raumsequenzen. Zum anderen wollte man es mit einer robusten und gleichzeitig fragilen Hülle umschließen. Entstanden ist ein Baukörper, der als eine Art „gelandete Wolke“ zwischen den steinernen Blockrandbauten seine ganz eigene Anmutung und Wirkung entfaltet.

Als neues Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum liegt das Futurium vis-à-vis des Spreebogenparks. Das Areal wird im Norden von der Stadtbahn und dem Gelände der Charité, im Osten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und im Westen vom Sitz der PwC begrenzt. Durch das Zurücksetzen der Baufluchten im Norden und Süden schufen die Architekten zwei öffentliche Plätze. Der Grundriss des Neubaus ist fünfeckig und leicht asymmetrisch. Darüber faltet sich das Volumen zu beiden Schauseiten „schmetterlingsförmig“ auf. Die aus der Anhebung resultierenden Auskragungen bilden bis zu 18 m überdachte Freiflächen und markieren so die Haupteingänge des Baus.

Die Struktur des Hauses ist dreigeteilt: Im Erdgeschoss liegt das in hellen Farbtönen ausgestaltete Foyer mit Treppe. Um den Aufenthaltsbereich herum gruppieren sich Infrastrukturblöcke sowie Restaurant und Shop. Die größte Fläche nimmt jedoch das zwischen 56 und 670 m² flexibel konfigurierbare Veranstaltungsforum ein. Dunkle Oberflächen prägen das unterirdische, 600 m² große Futurium Lab; Akzente setzen hier die in regelmäßigem Raster verteilten Lichtspots an den Decken. Im Obergeschoss findet der Besucher das eigentliche Herz des Futuriums: ein rund 3.000 m² großer Ausstellungsbereich, der zukünftig in die „Denkräume“ Mensch, Natur und Technik eingeteilt wird. Diese lassen sich von den beiden Galerieebenen großzügig überblicken.

Die Ost- und Westfassade sowie die Eingangsuntersichten sind von rund 4.000 m² hinterlüfteter, rautenförmiger Kassettenschicht umhüllt. Diese setzt sich aus 70 auf 70 cm großen Elementen zusammen, etwa 8.000 sind es an der Zahl. Drei Viertel davon bestehen aus 12 cm tiefen, unterschiedlich gefalteten Metallreflektoren und in der äußeren Ebene aus keramisch bedrucktem, 6 mm starkem Gussglas (Decorglass SGG SR LISTRAL L). „Das Gussglas ermöglicht ein vielfältiges Lichtspiel. Im Gegensatz zu transparentem Glas streut und moduliert es das Licht mit den Umgebungsreflektionen.", erklärt Architekt Christoph Richter. „Für uns ist das ein wichtiger gestalterischer Effekt.“ Das reflektierte Licht erzeugt ein sich mit der Tages- und Jahreszeit beständig änderndes Erscheinungsbild. Die weiße Bedruckung tritt als lichtempfangende Ebene vor allem nachts hervor. Die Gesamterscheinung der Kassettenflächen lässt sich als grafischen Abdruck einer Wolke interpretieren, aber auch als Schwarm oder Partikelsturm. Erzeugt wird dieses charakteristische Muster durch verschiedene Bedruckungsgrade auf den Glasflächen: Die vier verschiedenen Elementtypen zeichnen sich durch eine verschieden intensive Bedruckung zu 1/4, 1/2, 3/4 und 4/4 aus. Der Bedruckungsanteil entspricht wiederum der Knickposition des Metallreflektors. Vor dem Veranstaltungssaal, der Verwaltung im Obergeschoss und der Galerieebene ist das Muster hingegen „durchlässiger“ gestaltet, um einen stärkeren Lichteinfall zu erhalten. So wurden hier vor allem 1/4 bedruckte, transparentere Gläser verbaut. Die Büros verfügen über Parallelausstellfenster für die Komfortlüftung.

Die 28 m breiten und 8 bzw. 11 m hohen Pfosten-Riegel-Fassaden an den auskragenden Schauseiten sind komplett an darüber liegenden Hohlkastenträgern abgehängt. Rund 210 und 350 m² CLIMATOP Gläser im System Vario DZ sorgen hier für optimalen Wärmeschutz. Die Verglasung ist grau getönt, so dass auf einen außenliegenden Sonnenschutz verzichtet werden konnte. Des Weiteren kamen rund 330 m² Paneele mit keramisch bedrucktem SGG PLANICLEAR zum Einsatz. Ein „Skywalk“ führt um und durch das fast vollständig mit PV- und Solarthermie-Elementen belegte Dach. Wie auch die Verglasung der Fassade ist es ein wichtiger Baustein, der das Futurium zum Niedrigstenergiehaus macht. Die Zukunft hat hier schon längst begonnen.

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