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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer


Gaststätte Donisl

80331 München, Weinstraße 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA

Gleich hinter dem holzgetäfelten Foyer öffnet sich ein weiter, geschossübergreifender Gastraum. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Der von Säulen umsäumte Innenhof bezieht sich typologisch auf die Alt-Münchner Laubenhöfe. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die unregelmäßigen Rundbögen und Tonnengewölben bringen die historischen Vorbilder zum Tanzen. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Glas-Stahl-Konstruktion des Daches lässt Tageslicht ein und kann überdies komplett zurückgefahren werden. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Zumindest in den Sommermonaten wird so auch im Inneren des Wirtshauses ein Aufenthalt unter freiem Himmel möglich. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Asymmetrisch verteilt sind auch die kreisrunden Fenster. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Festverglasung der Fenster ziert ein schmiedeeisernes Gitter, für dessen Gestaltung die Fensterrosen alter Kirchen Pate standen. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Rosette findet sich in Variationen im ganzen Gebäude wieder, unter anderem als Stuckornament im Gastraum - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Materialien weisen häufig einen regionalen Bezug auf, wie etwa die einheimischen Hölzer. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Hauptfassade des Vorgängerbaus wurde erhalten und behutsam saniert - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Die Traditionsgaststätte liegt unmittelbar am Münchner Marienplatz. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Ziel der Architekten war es, mit dem Donisl die lange Geschichte bayerischer Wirtshauskultur mitten im München des 21. Jahrhunderts fortzuschreiben. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Alle Materialien – wie die Beschläge und Schankflächen aus Kupfer und Messing – werden mit der Zeit eine schöne Patina ansetzen. - Gaststätte Donisl

© Michael Heinrich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Weinstraße 1, 80331 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Hild und K Architekten BDA

Lindwurmstr. 88

80337 München

Deutschland

Tel. +49 89 383771-0

kontakt@hildundk.de

Bauherr

Bayerische Hausbau GmbH & Co KG

Denninger Straße 165

81925 München

Deutschland

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Josef Gartner GmbH

Gartnerstr. 20

89423 Gundelfingen

Deutschland

Bauleistung: Hochbau

Baugesellschaft Gebr. Rank GmbH

Emil-Geis-Str. 1

81379 München

Deutschland

Bauleistung: Putz, Stuck

Restauro-Putz GmbH Arte Antiqua

Robinienstr. 64

80935 München

Deutschland

Verwendete Produkte

Brimato Technologie GmbH

Förderanlagen

Parachilna

Leuchten

schindlersalmerón GmbH

Möbel

Schörghuber Spezialtüren

Brandschutztüren

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

13.770 m³

 

Bruttogrundfläche

3.587 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der nach seinem einstigen Pächter Dionysius Haertl so genannte „Donisl“ wurde im Jahr 1715 als „Bierwirtschaft am Markt“ eröffnet und ist damit das älteste bestehende Wirtshaus Münchens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude vollständig zerstört und 1954 wieder aufgebaut. 1999 ging es in das Eigentum der Bayerischen Hausbau über, die sich 2012 zu einer Sanierung entschloss. Da die schlechte Bausubstanz der Traditionsgaststätte am Marienplatz einen Umbau nicht gerechtfertigt hätte, wurde sie bis auf die Fassade abgerissen und durch Hild und K Architekten komplett neu geplant.
Nun öffnet sich gleich hinter dem holzgetäfelten Foyer ein weiter, geschossübergreifender Gastraum. Mit dem von Säulen umsäumten Innenhof, in den sich Sitznischen schmiegen, beziehen sich Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber typologisch auf die Alt-Münchner Laubenhöfe. Diese erweitern den Stadtraum in das Gebäude hinein und schaffen so einen urbanen Innenraum inmitten des Hauses. Im München des 21. Jahrhunderts ist diese traditionelle städtische Bauweise fast verschwunden, ein erhaltenes Beispiel jedoch findet sich in unmittelbarer Nähe des Marienplatzes: Der prächtige Innenhof der Alten Münze, dem Sitz des Landesdenkmalamts. Dem Komfort der Donisl-Gäste kommt es bei kühlen Außentemperaturen oder Regen sehr entgegen, dass der Lichthof der Gaststätte anders als seine Vorbilder überdacht ist. Die Glas-Stahl-Konstruktion lässt Tageslicht ein und kann überdies komplett zurückgefahren werden. Zumindest in den Sommermonaten wird so auch im Inneren des Wirtshauses ein Aufenthalt unter freiem Himmel möglich. Zu jeder Jahreszeit strahlt die Architektur eine heitere Beschwingtheit aus. Dazu tragen die unregelmäßigen Rundbögen und Tonnengewölbe bei, in denen Hild und K die historischen Vorbilder zum Tanzen bringen.
 Eine große atmosphärische Rolle spielen auch die unterschiedlichen Blickbeziehungen im Raum, der wie das Logenhaus des barocken Theaters das Publikum selbst in Szene setzt. Durch die wie die Säulen asymmetrisch verteilten kreisrunden Fenster entsteht eine zusätzliche Beziehung zum Außenraum. Durch sie sieht der Gast in eine kleine innenstädtische Gasse, die durch den Umbau von ihrer Überdachung befreit wurde und sich nun – auch durch den Einblick in den Gastraum - als öffentlicher Raum von neugewonnener Qualität präsentiert. 
Die Festverglasung der Fenster ziert ein schmiedeeisernes Gitter, für dessen Gestaltung die Fensterrosen alter Kirchen Pate standen. Die Rosette ist so etwas wie das Wahrzeichen des neuen Donisl. Sie findet sich in Variationen und Fragmenten im ganzen Gebäude wieder: Unter anderem als Stuckornament im Gastraum, in den neuen Absturzsicherungen der Bestandsfassade oder auch in den Verglasungen der Innentüren.
Diese sind wie auch die Holzvertäfelung, die festen Einbauten und die Stühle aus Birnenholz gefertigt. Die Tischplatten bestehen aus Ahornholz und die Böden im Obergeschoss wurden in Eiche ausgeführt. Insgesamt konzentriert sich der Innenausbau auf wenige, aber hochwertige Materialien. Häufig weisen diese einen regionalen Bezug auf, wie die einheimischen Hölzer oder der Wachenzeller Dolomit der Böden im Erdgeschoss. Alle Materialien werden – wie auch die Beschläge und Schankflächen aus Kupfer und Messing – mit der Zeit eine schöne Patina ansetzen.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Ein modernes Restaurant kommt nicht ohne umfangreiche technische Ausstattung aus. Funktionen wie Lüftung oder Tonanlage wurden geschickt in den Innenausbau integriert und so nahezu unsichtbar gemacht. Daneben stand die Planung bei diesem Projekt vor ganz besonderen Aufgaben, wie etwa der Realisierung eines „Bieraufzugs“, der die gekühlten Fässer direkt aus dem Keller zur Ausschankfläche im Erdgeschoss gefördert. Eine nicht alltägliche Herausforderung stellte auch die Planung des aus 20 zickzackförmig angeordneten Glasscheiben bestehenden Cabriodachs über dem Innenhof dar.  
 

Auszeichnungen

Preis für Stadtbildpflege der LH München 2016

Schlagworte

Gaststätte, Fassadensanierung, Cabriodach, Naturstein, Holz, Putz, Hild und K, Donisl

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