Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Gelsenwasser II
45891 Gelsenkirchen, Willy-Brandt-Allee 26
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Anin, Jeromin, Fitilidis & Partner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Willy-Brandt-Allee 26, 45891 Gelsenkirchen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
09.2016
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.520 m³
Bruttogrundfläche
3.460 m²
Nutzfläche
2.520 m²
Verkehrsfläche
360 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
2.050.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
8.600.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Für die GELSENWASSER AG haben AJF Architekten einen Erweiterungsbau realisiert, der über eine Brücke mit dem „Grünen Haus“, der bestehenden Hauptverwaltung, verbunden ist.
Das Gebäude ist ein Rundbau mit sechs oberirdischen Geschossen, fast vollkommen transparent, mit einer Holz-Glas-Doppelfassade ausgestattet und steht an der Stelle eines abgebrochenen Lagergebäudes.
Es bietet Arbeitsplätze für rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im 3. Obergeschoss sind Besprechungsräume und ein Konferenzraum untergebracht.
In dieser Etage schließt auch die verglaste, bikonkave Brücke als Verbindung zur Terrassen- und Kantinenebene des Bestandes an. Neben der eleganten Brücke dient der großzügige Erdgeschosseingang als weitere Erschließung des Hauses.
Prägnant sind die begehbaren, umlaufenden Balkone aus hochwertigen Sichtbeton-Fertigteilen, die dem Mitarbeiter zwischen der inneren Holzelement-Fensterfassade und einer äußeren Ganzglasfassade aus geschuppt angeordneten Scheiben einen wettergeschützten Außenbereich bieten.
Lage und Beschreibung des Grundstücks:
Der Projektstandort befindet sich im Norden der Stadt Gelsenkirchen auf dem werkseigenen Gelände der GELSENWASSER AG. Das Werksgelände grenzt an eine Kreuzung zweier Bundesstraßen, im Norden die Willy-Brandt-Allee und im Westen die Kurt-Schumacher-Straße.
Erschließung:
Das Gebäude wird über den Erdgeschoss-Haupteingang im Westen von der Werksstraße zur Willy-Brandt-Allee erschlossen.
Im 3.Obergeschoss verbindet eine geschwungene Glasbrücke den Neubau mit dem 2.Obergeschoss des „Grünen Hauses“.
Das Gelände fällt nach Osten zum angrenzenden Reiterhof und der Werkstättenzufahrt um bis zu 3 m ab, wodurch eine ebenerdige Erschließung des Untergeschosses ermöglicht wird.
Nutzung und Raumprogramm:
Das Gebäude ist als Bürogebäude für ca. 180 Personen ausgelegt.
Insgesamt verfügt der Bau über sechs oberirdische Vollgeschosse und ein Untergeschoss.
Das Untergeschoss beherbergt den überwiegenden Teil der Gebäudetechnik und dient der Archivierung von Akten.
Erdgeschoss bis einschließlich 5.Obergeschoss sind der Büronutzung vorbehalten.
Im 3.Obergeschoss sind Besprechungsräume und ein Konferenzraum untergebracht.
Dieses Geschoss verbindet drüber hinaus über eine Brücke den Neubau mit der Terrassen- und Kantinenebene des Bestandsgebäudes.
Alle Obergeschosse verfügen über einen betretbaren umlaufenden Balkon mit Holzdielenbelag. Die äußere geschuppte Glasfassade wird auf hochwertigen, weißen Sichtbeton-Fertigteilen aufgelagert.
Auf dem begrünten Dach befindet sich der Treppenhausausgang für das Wartungspersonal, sowie die Fortluft der Lüftungsanlage.
Konstruktion:
Die Gesamtgebäudehöhe ab der Gründungsohle beträgt 30 m, der Gebäudedurchmesser 27 m und die Geschosshöhen in allen Ebenen 3,60 m.
Die Bruttogeschossfläche beträgt ca. 3.500 m² und die Fassadenfläche ca. 2.100 m².
Es handelt sich um einen Stahlbetonskelettbau mit einer Doppelfassade und umlaufenden vorgehängten Sichtbeton–Balkonfertigteilen.
Auch die inneren Rohbauteile sind weitestgehend in Sichtbeton ausgeführt und stellen einen hohen Ausbaustandard dar.
Der Verwaltungsneubau wird durch eine bikonkav geschwungene Verbindungsbrücke als Stahlhohlkörperkonstruktion an den Bestandsbau angeschlossen.
Fassade:
Die innere Fassadenebene (Primärfassade) ist eine Holzelement-Fensterfassade mit Dreh-/Kippfenstern und einem außenliegenden Lamellensonnenschutz.
Die äußere Fassadenebene (Sekundärfassade) besteht aus absturzsichernden, geometrisch geschuppt angeordneten Einzelglasscheiben, welche linear auf einer Metallkonstruktion lagern,
die wiederum über Einbauteile punktuell an den Balkonfertigteilen verankert sind.
Die Fassade der Verbindungsbrücke ist eine Metall-/Glasvorhangfassade.
Energetisches Konzept:
Bei der Planung des Neubaus zur Erweiterung der Hauptverwaltung der GELSENWASSER AG wurde ein besonderes Augenmerk auf die Optimierung des Energieverbrauches gelegt.
Dabei wurde eine Abwägung zwischen energetisch möglichen und wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen getroffen, wodurch ein nachhaltiges Gesamtkonzept entstanden ist.
Der Energieverbrauch des Gebäudes wird bereits durch das günstige Verhältnis von geringer Fassadenfläche zur entstehenden Nutzfläche minimiert,
da hieraus geringere Wärmeverluste entstehen.
Aus der optimalen natürlichen Belichtung resultiert darüber hinaus ein niedriger Stromverbrauch für die künstliche Beleuchtung.
Als „passive“ Maßnahmen wurden alle Außenbauteile hinsichtlich ihres Schichtenaufbaues gegenüber den normativen Anforderungen verbessert.
So wurde erreicht, dass das Gebäude im Primärenergiebedarf um ca. 16 % besser ist als vergleichbare Neubauten.
Eine Besonderheit bei dem geplanten Objekt ist die Erzeugung der erforderlichen Energien.
Aufgrund der speziellen Gegebenheit des bestehenden Werksgeländes war keine neue Wärme- bzw. Kälteerzeugung notwendig.
Vielmehr konnte auf die bereits vorhandenen Erzeuger zurückgegriffen werden, so dass auch für den Neubau die regenerative Energie der Geothermie und die Synergie des Blockheizkraftwerkes zur Verfügung standen.
Außerdem übernimmt eine installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Werkstatt- und Lagergebäudes einen Teil der regenerativen Stromversorgung des Neubaus.
Temporäre Überschüsse dieser Stromerzeugung können in einer „Redox-Flow“ Batterie zur späteren Verwendung zwischengespeichert werden.
Die umgesetzte Planung entwickelte sich somit aus den Besonderheiten des Standortes und bindet das Objekt nahtlos in das Gesamtenergiekonzept des Werksgeländes ein.
So wird eine Energieeffizienz möglich, die weit über den Vorschriften oder der Effizienz vergleichbarer Gebäude liegt.
Beschreibung der Besonderheiten
- Holzelementfassade
- reduziertes Materialkonzept: Holz, Sichtbeton, Glas
- Rundbau
- bikonkave Verbindungsbrücke
- absturzsichernde, geometrisch geschuppt angeordnete Einzelglasscheiben
- Optimierung des Energieverbrauches und Einbindung in ein bestehendes Energiegesamtkonzept mit Geothermie und Blockheizkraftwerk
- Photovoltaik
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sonstige Heizenergie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
107,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
21 %
Warmwasser
1 %
Beleuchtung
28 %
Lüftung
29 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
21 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
180
Anzahl Stellplätze
45
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