Architekturobjekte
Gemeindehaus in Oberhausen-Osterfeld
46117 Oberhausen, Vestische Straße 86
Mit freundlicher Unterstützung von REHAU Window Solutions
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Vestische Straße 86, 46117 Oberhausen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit dem Neubau ihres Gemeindehauses setzte die Evangelische Auferstehungskirchengemeinde Oberhausen-Osterfeld ein architektonisches Highlight. Das beauftragte Architekturbüro archequipe entwarf ein Gebäude, das direkt an die im März 1900 eingeweihte Kirche ansetzt und eine gleichermaßen moderne wie auch angemessene Lösung zur Ergänzung des historischen Gebäudes darstellt. Dessen Fassaden sind optisch dem Kirchenbau angelehnt: Im Wilden Verband gesetzte Klinkerriemchen nehmen den Baustoff Ziegel auf. Die Architekten fügten mit Riemchenmauerwerk Alt- und Neubau gestalterisch überzeugend zu einer Einheit zusammen. Nur das geschulte Auge erkennt an den fehlenden Dehnfugen sowie den armierten Verblendstürzen anstatt der scheitrechten Bögen, dass beide Konstruktionen bautechnisch nichts miteinander gemein haben.
Kraftvolle Einheit von alt und neu
Bewusst auf gestalterischen Kontrapunkt hingegen setzt die extrem auf Fläche und Öffnung reduzierte architektonische Formensprache. Während das Kirchenschiff die traditionelle additive Bauweise aufeinandergeschichteter Ziegel verkörpert, wirkt das neue Gemeindehaus wie aus einem Block herausgeschnitzt. Trotz der so unterschiedlichen architektonischen Architekturansätze, finden beide Bauwerke zu einer kraftvollen Einheit zusammen.
In dem Ansatz, das Gebäude baulich und funktional unmittelbar an die Kirche anzuschließen, zeigt sich die Strategie für den Umgang mit der historischen Bausubstanz: Die Verbindung des Alten und Neuen repräsentiert den Gedanken der Einheit von Liturgie und Gemeindeleben. So wird die Außenwand der Kirche zur Innenwand des neuen Gemeindezentrums und macht durch ihre beidseitige Präsenz die Verbundenheit beider Räumlichkeiten erlebbar. Der Grundriss entspricht einer modernen Interpretation des Kreuzgangs christlicher Klöster oder Stiftsanlagen. Ein Rundgang schließt längs am Kirchenschiff an und ist direkt über die Kirche und durch zwei Zugänge von außen erschlossen.
Puristisch konsequente Architektur
Außen, dem „Kreuzgang“ angesetzt, sind die Gemeinderäume. Im langgestreckten Innenhof wurde auf circa zwei Drittel der Fläche ein weiterer Gemeinderaum eingestellt. Seiteneingang, Innenhof und das vordere linke Kirchenseitenschiff verbinden sich zu einer Achse und schaffen so eine weitere formale Bindung zwischen historischem Bestand und Neubau. Die Klinkerriemchen an den Fassaden des verbliebenen Innenhofs enden abrupt direkt über der Bodenfläche, von wo aus sie nahtlos in eine bekieste Bodenfläche übergehen. Die „steinerne Architektur“ wird konsequent fortgesetzt – der „Klostergarten“ wird zum offenen Gebäude. Ein kleiner Birnbaum und ein im Garten gefundener alter Taufstein setzen kleine Akzente, ohne der Architektur des Gemeindehauses seinen ausdrucksstarken Purismus zu nehmen.
Bei solch schnörkelloser Reduktion auf flächigen Klinker und ein wenig sichtbaren Beton und Kies, kommt den Öffnungen eine erhöhte architektonische Bedeutung zu. Und auch hier wurde durch eine Konzentration auf das Minimum ein Maximum erreicht. Die Fenster treten gegenüber der Fassade dezent in den Hintergrund und betonen den Charakter der Lochfassade. Oben der Ziegelsturz, unten eine flache Betonplatte, links und rechts eine geradlinige Laibung. Elementarer kann eine Öffnung nicht gestaltet werden. Es verbleiben die tief in der Fassade sitzenden, in der Höhe einheitlich abschließenden Fenster. Deren Rahmen sind seitlich flächenbündig in das Riemchenmauerwerk eingebunden – ein mittig stehender schlanker Pfosten nimmt Bezug auf die Vertikalität des Kirchengebäudes. Matt lasierte Eiche ist der erste Eindruck, doch hinter der „Eiche“ verbirgt sich ein hochleistungsfähiger Hightech-Kunststoff, der kaum noch von seinem natürlichen Vorbild zu unterscheiden ist.
Architekt und Bauherr entschieden sich für die hochwertige Profilserie GENEO von REHAU. Im Programm „KALEIDO WOODEC“ werden vier verblüffend naturecht aussehende, matte Oberflächen in Eiche-Optik angeboten. Die Serie bietet mit „KALEIDO COLOR“ zudem unzählige Gestaltungsmöglichkeiten in Farbe, Oberflächenausführung und -haptik. Dass die Architekten sich für den Hightech-Kunststoff entscheiden, hat triftige Gründe: Neben dem geringen Pflegeaufwand und der hohen gesicherten Lebensdauer sind die tief in der Laibung sitzenden Fenster konstruktiv vor thermischer Belastung, Sturm und Regen optimal geschützt sind. Darüber hinaus werden in der Produktfamilie GENEO „RAU-FIPRO X“ Profile aus Hightech-Kunststoff gefertigt: Über eingearbeitete Glasfasern erreichen diese Profile eine doppelt so hohe Stabilität wie reine PVC-Ausführungen und ermöglichen deutlich größere Fensterformate. Mit durchschnittlichen Fensterhöhen von über 2,60 Meter war genau diese Eigenschaft besonders gefordert.
In Summe ermöglichte die Systemtiefe von GENEO den Architekten alle Fenster und Türen in Material, Profilstärke sowie Oberfläche einheitlich auszuführen. Dank der Materialität konnte so die klare Architektur konsequent zu Ende geführt werden.
Weitere Informationen zu den GENEO-Profilen mit „RAU-FIPRO X“ unter www.rehau.de/rau-fipro-x
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