Architekturobjekt 1 von 30

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Gemeindesaal Legau

87764 Legau, Marktplatz 3

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: f64 Architekten und Stadtplaner GmbH

Ansicht Marktplatz - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Ansicht Biergarten - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Gemeindesaal - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Foyer - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Gaststube mit Theke - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Gaststube - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Kleiner Saal - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Garderobe - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Kegelbahn - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Ansicht Biergarten - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Vogelperspektive - Gemeindesaal Legau

© David Matthiessen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: f64 Architekten und Stadtplaner GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Marktplatz 3, 87764 Legau, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

f64 Architekten und Stadtplaner GmbH

Füssener Straße 64

87437 Kempten

Deutschland

Tel. 0049 831 9601680

info@f64architekten.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Schegk Landschaftsarchitekten BDLA | Stadtplaner

Am Pfanderling 4

85778 Haimhausen

Deutschland

Tel. 0049 8133 932460

la@schegk.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

merz kley partner GmbH

Sägerstraße 6

6850 Dornbirn

Österreich

Tel. 0043 5572 36031 0

info@mkp-ing.com

Fachplanung: Elektrotechnik

Ingenieurbüro Sulzer GmbH & Co. KG

Holzwiese 5

88267 Vogt

Deutschland

Tel. +49 7529 97 3710

post@ibsulzer.de

Fachplanung: Brandschutz

Anwander GmbH & Co. KG

Trettachweg 6

87477 Sulzberg

Deutschland

Tel. 0049 8376 9218180

info@anwander-ingenieure.de

Fachplanung: Bauphysik

Herz & Lang GmbH

Ritzensonnenhalb 5a

87480 Weitnau

Deutschland

Tel. 0049 8375 921133-0

info@herz-lang.de

Verwendete Produkte

Deckschale Marke Gutmann, Holzfenster FinkDuo

Holz-Alu-Fenster

Mira contur, flächenbündig

Fendt Holzgestaltung

Bodenbelag

Eiche Massivdielen, sägeraue Optik

Holzhandlung Sägewerk Ketterer OHG

Holzfassaden

Fichte Kantholz 40/80, sägeraue Optik

HOWAG Rudolf Waibel Ges.m.b.H ] Co. KG

Wandbekleidungen

Holztäfer Tanne massiv, feiner Bandsägeschnitt

LIGNOTREND

Akustikdecken

Lignotrend-Akustik-light Typ 3S-33/A70G, Weißtanne astrein

Schörghuber Spezialtüren

Innentüren

Brandschutz Rauch- und Schallschutztüren

Troldtekt

Akustikdecken

Troldtekt A2, Ultrafein 1mm, Naturgrau

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

10.276 m³

 

Bruttogrundfläche

2.280 m²

 

Nutzfläche

1.394 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein neuer Treffpunkt für Legau – Gemeindesaal und Gasthof zum Löwen

Lage und Städtebau
Nach der Schließung des alten Gasthof Löwen schien ein wichtiger Treffpunkt der Dorfkultur im Herzen des Marktes verloren zu gehen. Die 3000-Einwohner-Gemeinde nahm die Aufgabe an, Bürgersaal, Gasthaus und Freiräume an gleicher Stelle neu zu denken. Ein Ensemble aus zwei maßstäblich in die Dorfstruktur integrierten Häusern aus Holz mit steilen Satteldächern, beherbergt Gemeindesaal und Gasthof. Das eigentlich für solch eine Dorfmitte zu große Bauvolumen wird geteilt und gegliedert. Auf der einen Seite der Saal für 492 Besucher, auf der anderen Seite die Gaststube für 60 Gäste, Küche und kleiner Saal.
 
Gebäude- und Freiraumkonzept

Dennoch sind beide Häuser stark miteinander verbunden: Der Außenraum fließt zwischen den Häusern hindurch. Direkt einander gegenüber liegen die Besuchereingänge und Foyers. Gut auffindbar in derselben Achse folgen die vertikalen Erschließungen. Selbstverständlich sind alle öffentlichen Bereiche des Hauses und der Freianlagen barrierefrei gestaltet, der Saal ist außerdem mit einer induktiven Höranlage ausgestattet.
 
Im Untergeschoss befinden sich Nebenräume, Kegelbahn und Garderobe – hier verbinden sich die beiden Gebäudeteile über einen geradlinigen Durchgang funktional miteinander. Differenzierte Platzflächen und ein neuer Biergarten beleben die Dorfmitte. Der neue Marktplatz bietet bespielbare Flächen für Fußgänger und Radfahrer, Wochenmarkt, Mai- oder Christbaum und ist Bindeglied im Dialog der Neubauten mit Rathaus und Kirche.
 
Material und Konstruktion

Beide Baukörper sind in gleicher Weise als Holzbauten erstellt. Außen Fichtenholz – und im Innenraum Tannenholz, alles darf ohne Oberflächenbehandlung patinieren. Die Fußböden im Saal, der Gaststube und im kleinen Saal sind aus geseifter Eiche gefertigt, nur im Foyer liegt bayerischer Granit, der sich auch im Außenraum wiederfindet.
Eine statische Besonderheit ist das Dach des Saales. Gedämmte Hohlkastenelemente werden so verbunden, dass sie zwei steife Dachscheiben bilden und statisch wie ein Faltwerk funktionieren. Zur geringeren Beeinträchtigung der südlichen Nachbarn wird das Dach des Saalgebäudes nach Süden hin flacher nach unten gezogen.
 
Nachhaltigkeit / Energiekonzept
Der CO2-Fußabdruck ist reduziert durch die Verwendung von 430 m3 Holz aus regionaler Herkunft, wo möglich Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen für ein Effizienzhaus 55. Die Beheizung erfolgt über die vorhandene Pellets-Anlage im Nachbarhaus.

Architektonische Leitgedanken
Die ruhige Gestaltung in Holz spielt mit dem Bild landwirtschaftlicher Bauten, wie sie auch im Dorf zu finden sind. Eine offene Schalung aus verschieden starken und breiten Latten verspricht ein ruhiges, vertrautes und unaufgeregtes Erscheinungsbild, soll sich jedoch von Tenne und Stadel durch die Feinheit im Detail abheben. Die Häuser nehmen sich gleichzeitig zurück und fallen dennoch in ihrer besonderen Funktion entsprechend auf. Das Gasthaus ist wieder ein beliebter Treffpunkt im Ort, der Saal ist seit seiner Eröffnung dauerhaft gebucht. Die Vereine brachten sich vor allem mit ihrem Fachwissen um Feste, Bühne, Technik und was eben gebraucht wird in den Prozess ein - ganz im Sinne einer auch in Zukunft sehr lebendigen Dorfgemeinschaft.

Nachhaltigkeit

Das Gebäude ist in seinen oberirdischen Teilen ein Holzbau unter Verwendung von nachhaltigen, zumeist unbeschichteten und recyclingfähigen Materialien regionaler Herkunft. Dämmstoffe sind im Gasthaus aus Zellulose und Holzfaser, beim Saalgebäude wegen der Anforderung der Versammlungsstätte aus Mineralwolle. Das Untergeschoss besteht aus Stahlbeton. Bei den Stahlbetoninnenwänden des UGs wurde auf die Bewehrung verzichtet.
Beim Holzbau wurde auf eine elementierte Bauweise mit lösbaren Verbindungen Wert gelegt. Die Holzbauten sind inklusive der Fassade und Bekleidungen mit zerstörungsfrei lösbaren Schraubverbindungen in der umgekehrten Reihenfolge des Aufbaus rückbaubar.

Das unbehandelte Holz muss grundsätzlich nicht, wie bisher meist üblich, nach einem Abbruch der Verbrennung zugeführt werden, sondern kann sortiert und noch einmal eingesetzt werden. Alle Hölzer, bis auf die bewitterten Fassade, lassen eine hohe Lebensdauer erwarten, so dass eine Wiederverwendung realistisch ist. Sowohl die Fassade aus Fichtenholz, Wandbekleidungen aus Tanne und die komplette Gebäudekonstruktion aus Nadelholz sind aus 430 m3 regionalem und unbehandeltem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft errichtet. Das Nadelholz stammt aus dem Westallgäu, Vorarlberg und dem Schwarzwald, der sehr geringe Anteil an Baubuche ist aus Thüringen. Der Granit des Foyers und der Freiflächen stammt aus Bayern. Es konnten durch die Wahl der Herkunft dieser Baustoffe Transportkilometer vermieden werden. Der Verzicht auf Beschichtungen an Fassade und Bekleidung, beziehungsweise die Behandlung des Eiche-Bodens mit Seife verringern den Einsatz von Problemstoffen und stellt eine schadstoffarme Raumluft sicher.
Das Energiekonzept sieht die Einhaltung der U-Werte eines Effizienzhauses 40 Nichtwohngebäudes vor. Die Wärmeerzeugung erfolgt für die Grundlast über ein örtliches Gebäudenetz mit einer bestehender Pelletsheizung in einem der Nachbargebäude und für die Spitzenlast mit einem Gas-Brennwert Kessel. Warmwasser wird teils zentral über Heizwärmeerzeuger und teils dezentral elektrisch bereitgestellt. Die Lüftung erfolgt getrennt in den beiden Gebäudeteilen über zwei zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Beleuchtung wurde mit einer Lichtplanung optimiert.

Schlagworte

Holzbau, Gemeindesaal, Gasthof, Dorfmitte, Stadtplanung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Sonstige Biomasse

 

Sekundärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

154,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

137,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

51,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

64 %

 

Warmwasser

17 %

 

Beleuchtung

4 %

 

Lüftung

13 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

2 %

Weitere Dokumente zum Objekt

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