Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Gemeindezentrum der Ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Mitte
40476 Düsseldorf, Collenbachstraße 10
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: thelenarchitekten GbR
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Collenbachstraße 10, 40476 Düsseldorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
03.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
8.166 m³
Bruttogrundfläche
3.000 m²
Nutzfläche
1.499 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
4.200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
„Die Räumlichkeiten, die der Gemeinde in und um die Kreuzkirche herum zur Verfügung stehen, decken sich nicht mehr mit dem Angebot, das den Menschen hier geboten werden soll. Der Gebäudebestand stammt aus dem Anfang der 1930er Jahre und entspricht funktional und wirtschaftlich nicht mehr den heutigen Standards. Durch behutsame Umbauarbeiten unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes sollen die Räumlichkeiten attraktiver und in ihrer Funktion für die vielen Aktivitäten besser nutzbar gemacht werden.“
“Gemeindearbeit sichtbar machen“ war die zentrale Leitidee unseres Entwurfes.
Eine neue, transparente und offen gestaltete Eingangssituation an der Collenbachstraße stellt für die Ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Mitte eine signifikante Präsenz im Stadtraum dar. Es wurde ein neuer Haupteingang geschaffen, von dem aus sämtliche Ebenen barrierefrei erreichbar sind. Dadurch entstehen kurze Wege und sinnfällige funktionale Zuordnungen, die die multifunktionalen Zielsetzungen hinsichtlich der Nutzungsvielfalt erfüllen.
Das vorgelagerte, neue Bauwerk ergänzt die in der Höhenentwicklung gestaffelte Bautypologie des Gemeindezentrums. Durch eine transparente Glasfassade bleibt die denkmalgeschützte Bausubstanz des zweigeschossigen bestehenden Baukörpers sichtbar. Die vergrößerten Fensteröffnungen ermöglichen einen Blick in die neu gestaltete Foyerzone. Durch das transparente Gebäude entsteht ein deutlicher Kontrast zur monolithischen Erscheinung des vorhandenen Bauvolumens. Die moderne Natursteinfassade verweist auf die Materialität der Kreuzkirche und bildet somit einen bewussten Kontrast zu den weiß geschlämmten Putzfassaden des Gemeindezentrums. In den denkmalgeschützten Fassaden wurden zum größten Teil die alten, historischen Fensterteilungen wiederhergestellt. Aufgrund der Neuorganisation des Erdgeschosses wurden in Teilbereichen Öffnungen ergänzt.
An der neuen Eingangssituation im Erdgeschoss liegt das Gemeindebüro. Von hieraus sind auf kurzem Weg über einen behindertengerechten, großzügig dimensionierten Aufzug sämtliche Gemeinderäume und der Jugendkeller erreichbar. Die WC-Anlagen im Erdgeschoss sind auch bei Außenveranstaltungen einfach zu erreichen. Der bestehende sandsteinfarbende Natursteinbelag in den Foyerzonen wurde erhalten und in Teilbereichen ergänzt. Die denkmalgeschützte Beleuchtung im großen Saal und in den Flurbereichen wurde erhalten.
Der entscheidende Eingriff ist die Verlängerung des Seitenfoyers im 1. und 2. Obergeschoss zur Collenbachstraße hin. Hierdurch entsteht auch in diesem Bereich eine natürliche Belichtung. Im 1. Obergeschoss erhält die Küche einen neuen Servicebereich, an dem auch Sitzplätze mit Blick nach Außen angeordnet sind. Im 2. Obergeschoss schafft eine neu gestaltete Foyerzone den Sichtkontakt zur Collenbachstraße. Im Bereich der alten Empore entstanden zwei neue Büroräume mit einer kleinen Teeküche sowie ein weiterer kleiner Saal für Veranstaltungen.
Das Gesamtkonzept der Offenheit und Transparenz wurde durch die Einbettung der neu gestalteten Außenanlagen in den öffentlichen Stadtraum vervollständigt.
Beschreibung der Besonderheiten
Da es sich um ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude handelt, erfolgte die Auswahl der Farben und Materialien unter Berücksichtigung des vorhandenen Bestands. Dies galt vor allem im Innenbereich. Vieles - wie z. B. Holztüren, Treppengeländer oder die goldenen Hänge- bzw. Wandleuchten im Collenbachsaal - konnte erhalten werden und wurde durch Farben, Licht und Materialien neu inszeniert.
Auch die denkmalgeschützten Natursteinböden wurden bei der Farbwahl berücksichtigt. Im Erdgeschoß bedienten wir uns der Farblehre von Le Corbusier und gestalteten die Foyerzonen in den verschiedensten Farben, um deren Zuordnung zu den einzelnen Nutzungsbereichen dezent zu unterscheiden.
Auszeichnungen
2018 Architekturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland (engere Wahl)
Schlagworte
Objektdetails
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