Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
Gemeindezentrum Ginsheim-Gustavsburg
65462 Ginsheim-Gustavsburg, Schwedenschanze 5
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hille Tesch Architekten + Stadtplaner PartGmbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schwedenschanze 5, 65462 Ginsheim-Gustavsburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.464 m³
Bruttogrundfläche
335 m²
Nutzfläche
218 m²
Verkehrsfläche
59 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
394.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
631.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Eine sich zur Straße hin öffnende, öffentliche Freifläche vor der Kirche und vor dem Pfarrhaus prägte bislang den Kontext. Das neue Gemeindezentrum bildet an dieser Stelle eine neue gefasste städtebauliche Situation. Es bindet die umliegende Bebauung ein, indem es in seiner Form auf die Kanten des Vorhandenen reagiert, sie aufnimmt und verbindet. Neue räumliche Situationen werden gebildet. Ein Vorbereich wird deutlich definiert und damit ein klarer Zugang formuliert. Ein weiterer rückwärtiger, zur Straße hin geschützter Platz fügt und kräftigt konsequent das Ensemble Kirche, Pfarrhaus und das neue Gemeindezentrum. Der umlaufende vorhandene Weg und der direkte Zugang über das Grundstück in die Kirche bleiben erhalten.
Das flach geneigte Dach folgt in seiner Ausrichtung, entgegen der Linien im Grundriss, mit seinem First denen der gegenüberliegenden Bebauung und der Straße. In der versetzten Firstlinie zum Grundriss, auch der Z-Form folgend, entsteht eine versetzte Satteldachform. Firstlinie und Traufe steigen in verschiedenen Winkeln an bzw. fallen ab. Die ansteigenden Fassaden formulieren eine Akzentuierung besonderer Räume.
Eingeschossig, der Kirche vorgelagert, muss es sich dem wichtigen Bau selbstbewusst unterordnen. Als eingeschossiger Baukörper überragen die angrenzenden Gebäude den Neubau. Die 5. Fassade, das Dach, wird erlebbar und erhält Bedeutung. Als weiterer Fassadenteil betrachtet, entsteht eine einheitliche Hülle für Dach und Wand. Der Monolith, bettet sich als ruhiger Baukörper vor die Kirche. Die ansteigenden Fassaden und Firstlinien in verschiedenen Winkeln weisen die Wichtigkeit. Konkurrenzfrei ordnet sich das Gebäude in seiner Farbigkeit dem Sockelbereich der Kirche unter. Ein zurückhaltendes rotbraun ? in Annäherung, nicht Kopie, des rötlichen Sandsteinsockels - verstärkt dennoch seine Eigenständigkeit. Die verspringenden Massivholzfenster geben der an sich ruhigen Fassade Lebendigkeit. Innerhalb eines Fensterelements verspringen seine unterteilten Glaselemte aus der Ebene der Fassade in die Ebene der Innenwand. Entsprechend dem, sind feststehende und zu öffnende Elemente definiert. Dem großen Saal zugeordnet, ein sich komplett öffnendes Fensterelement, was im Ebenen verspringenden System bleibt und sich ganze Einzelelemente hintereinander verschieben. Die Fenstergrößen definieren die Plattenelemente der vorgehängten Fassade. Zum einen greifen vereinzelt horizontale Fugen über alle Fassaden ineinander, zum anderen wechselt stellenweise das Raster an Fenster oder Fassadenkanten die Struktur und machen sie lebendig. Eine vertikale Struktur der Fassade bindet im Dach alle Fassadenflächen in seinen Fugen ineinander. Die senkrechten offenen Fugen der Fassadenplatten laufen ins Dach, über den First in die gegenüber liegende Fassadenfläche und dort in die von den Fensterelementen ausgehende Struktur. Die Schwierigkeit, der über die Dachflächen laufenden und sich im First vereinenden Linien ist, dass durch das unterschiedliche ansteigen bzw. fallen von Traufe und First und den damit stetig wechselnden Winkeln, eine anwachsende Dachfläche erzeugt wird. Zur Aufnahme der harten Bedachung dürfen keine Windschiefen Flächen entstehen.
Das Gebäude ist als Massivbau ausgeführt. Für die vorgehängte Fassadenbekleidung über einem regensicheren Unterdach wurde das Material FunderMax ? Authentic ausgewählt. Eine HPL- Platte ohne Dekor, die eine natürliche echte Struktur offenbart. Wie diese, sollen auch die Fenster in ihrer Natürlichkeit gezeigt werden.
Das bewegte Dach ist im Inneren des Gebäudes ebenso erlebbar. Im Bereich des Foyers, das den Vorplatz mit dem rückwärtigen geschützten Platz verbindet, gibt das Dach dem Innenleben mehr Raum. Über das Foyer und das begleitende Möbel mit Empfang mit Ausgabetheke und integrierter Garderobe gelangt man zu den Gruppenräumen und dem Saal. Der Große Saal, der Kirche und dem Platz zugewandt, nimmt an Höhe in Richtung Kirche zu und bildet den höchsten Raum. Mit flexiblen Fensterelementen lässt sich die Fassade zum Platz öffnen und bindet den Außenraum ins Gebäude ein. Der Jugendraum, der Straße zugewandt, soll mit seiner Höhe aufmerksam machen. Der Vorplatz dient der Jugend gleichzeitig als Jugendhof mit separatem Zugang zum Jugendraum des Gebäudes. Parallelveranstaltungen können ohne Überschneidungen stattfinden.
Trotz des schmalen Budgets wurde das neue Gemeindezentrum mit einem Niedrigtemperatursystem mit einer Einzelsteuerung der verschiedenen Räume ausgestattet. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels eines neuen Gasbrennwertkessels im benachbarten Pfarrhaus an den das neue Gemeindezentrum mit angeschlossen wurde.
Auszeichnungen
Anerkennung Deutscher Fassadenpreis 2011
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
103,72 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
94,29 kWh/(m²a)
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