Architekturobjekte
Gesunde Scheunenwohnung und Ausbau eines ehemaligen Stall
39615 Werben, Räbelsche Dorfstraße 27
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Räbelsche Dorfstraße 27, 39615 Werben, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
05.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
275 m²
Nutzfläche
225 m²
Wohnfläche
80 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
- Teil eines ehemaligen Vier-Seiten-Hofes, heute "Flusshof"
- Sanierung mit Naturbaustoffen
- Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Betrachtung
Das Objekt
Das langgezogene Gebäude aus den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts beherbergte Kühe und Schweine, der Eberstall stand angebaut daneben. Unter dem hohen Biberschwanz-Ziegeldach lagerte Stroh und Futter für die Tiere. Auf der Elbseite aber befand sich das Altenteil, die Wohnung für die Großeltern.
Die Bauaufgabe
Der ehemalige Stall sollte wieder nutzbar gemacht werden: Teile als Ferienwohnung, Teile für Veranstaltungen und Feste. Ganz nach Philosophie des Flusshofes sollten genau wie im Haupthaus nur natürliche Baustoffe zum Einsatz kommen.
Der Entwurf
Diese Wohnung, heute die “Scheunenwohnung” des Flusshofs, wurde nach Grundrissänderung und Eingliederung von Teilen des Stalls in eine kleine Ferienwohnung umgebaut. In der alten Waschküche wird heute gekocht, Teile des Gerätelagers wurde zum Badezimmer.
Der große Stallraum blieb bis auf neue Holzfenster in seinem Ursprungszustand. Im Moment wird hier im Sommer gefeiert oder Tischtennis gespielt.
Das Material
Durch Verwendung natürlicher Baustoffe ist die Gebäudehülle nicht nur dicht, sondern auch atmungsaktiv. Besonders positiv sind die Einflüsse von Lehm auf das Wohnraumklima. Fast alle für den Ausbau verwendeten Baustoffe sind natürlicher Herkunft. Das gilt besonders für Lehm, Holz und Steine, welche fast ausschließlich aus regionalen Vorkommnissen im Umkreis von 100 km gewonnen und geliefert wurden.
Energetische Betrachtung
Die Energiegewinnung erfolgt ausschließlich aus regenerativen Quellen, fossile Brennstoffe sind ausgeschlossen. Die energetische Versorgung sichern Ökostrom, Solarthermie, Pellets, Hackschnitzel und Stückgut.
In den Solarkollektoren auf dem ehemaligen Eberstall wird durch die Sonne eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt. Diese fließt zum Warmwasserspeicher der Heizungsanlage, erwärmt dort über einen Wärmetauscher das Brauchwasser und wird von einer temperaturgesteuerten Pumpe in die Kollektoren zurückgeleitet. Aus dem Speicher wird das heiße Wasser für die Flächenheizungen und den allgemeinen Warmwasserbedarf entnommen. Bei Spitzenlasten springt zusätzlich ein Holzpelletbrenner ein.
Eine Deckenflächenheizung und ein kleiner Kaminofen versorgen die drei Räume, Küche und den Flur mit Wärme. In den Bädern wird neben der Decke auch der Boden beheizt.
Was war uns wichtig. Was ist die Philosophie
Uns war es wichtig, den Charakter des Bestandsgebäudes zu erhalten. Bauteile, die eine ausreichende Lebensdauer aufwiesen, wurden möglichst belassen oder wiederverwendet. Die bei der Sanierung verwendeten Naturbaustoffe verleihen dem Gebäude nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern bringen die Räume wieder zum Strahlen.
Beschreibung der Besonderheiten
Da fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet wurden, konnten wohngesunde Räumlichkeiten mit nachwachsenden und wiederverwendbaren Materialien geschaffen werden.
Flächenheizungen
Die mit Wärmestrahlung arbeitenden Flächenheizungen erwärmen mithilfe von nur wenig Energie alle Oberflächen der Räume. Anders als bei konventionellen Heizkörpern wird keine Luft umgewälzt, was zu Staubaufwirbelungen und trockenen Schleimhäuten führen kann. Die Flächenheizungen sorgen in Kombination mit den natürlichen Baustoffen für ein angenehmes Raumklima.
Haustechnik-Zentrale im ehemaligen Eber-Stall
Der alte, neu erbaute Eberstall beherbergt schon seit 2005 die Haustechnik. Da der Hof hinter dem Elbdeich im Hochwassergebiet liegt, musste sie oberirdisch installiert werden. Eine Hälfte des Eberstalls ist heute Pelletbunker für sieben Tonnen Holzpellets. Auf dem Dach liegen die Solarthermie-Module, die die Warmwasserversorgung und sogar die Waschmaschine unterstützen.
Pflanzenkläranlage
Das anfallende Abwasser aus den Gebäuden auf dem Flusshof wird über eine eigene Pflanzenkläranlage auf dem Grundstück gereinigt. Dabei wird das Abwasser in eine bepflanzte Versickerungsmulde eingeleitet. Dort wird es in verschiedenen Stufen durch Filtersand und die Wurzeln der Pflanzen gefiltert. Diese ziehen aus dem Abwasser wiederum wichtige Nährstoffe zum Wachsen. Mit der Zeit ist die Pflanzenkläranlage mit
Schilf bedeckt und dadurch kaum mehr sichtbar.
Zentralstaubsauger
Eine Zentralstaubsauganlage unterstützt die Reinigung von Haus und Scheunenwohnung. Der Zentralstaubsauger hängt ebenfalls im alten Eberstall und führt die feinstaubbelastete Abluft direkt ins Freie. Es ist damit das einzige System, dass Fein- und Mikrostaub rückstandsfrei aus den Wohnbereichen entfernt. Für mehr Hygiene und damit besseres, gesünderes Wohnklima.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Solarthermie
Sekundärenergie
Sonstige Biomasse
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Betten
6
Anzahl Wohneinheiten
2
Das Objekt im Internet
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