Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Gesundes Wohnen im Dachgeschoss der Reichsstraße 108
14052 Berlin, Reichsstraße 108
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Reichsstraße 108, 14052 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
444 m²
Nutzfläche
320 m²
Verkehrsfläche
43 m²
Wohnfläche
286 m²
Grundstücksgröße
1.264 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
143.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
580.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Inmitten der grauen Berliner Großstadtwüste befindet sich eine “grüne” Oase am Rande des Theodor-Heuss-Platzes in Westend: die fünfte Etage in der Reichsstraße 108. Hier wurde in einer mehr als hundert Jahre alten Wohn- und Gewerbeimmobilie ein zeitgemäßer, baubiologisch und energetisch optimierter Ausbau realisiert.
- Ökologische, langlebig gesunde Baukonzeption
- Flexible Gestaltung für langfristige Nutzung
- Maximale Nutzung bei möglichst geringem Eingriffsaufwand
Das Objekt
Zwei Dachgeschosswohnungen mit Denkmalschutz.
Die Bauaufgabe
Die Sanierung eines Dachstuhls mit zeitgemäßem, energetisch und baubiologisch optimiertem Ausbau zur Wohnnutzung. Behebung von Baumängeln vorangegangener Umbauten. Beseitigung vom Echten Hausschwamm im Tragwerk, sowie Änderung des Brandschutzkonzeptes unter Berücksichtigung der Denkmalschutzanforderungen.
Der Entwurf
Kernpunkt der Neugestaltung ist die Verbindung von Ökologie und Funktion. Der Entwurf ermöglicht eine flexible, veränderbare Nutzung über einen angestrebten Nutzungszeitraum von mehr als 60 Jahren. Aus zuvor funktional getrennten Nutzungseinheiten wurde eine zusammenhängende Grundrissstruktur geschaffen. Der ökologische Qualitätsanspruch integriert brand- und denkmalschutzrechtlicher Auflagen.
Das Material
In der Realisierung wurden fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet. Strohwandpaneele, Sumpfkalkfarbe, Korkschrotplatten, sowie Hanf- und Zellulosedämmung besitzen höchste ökologische Qualität. Lehm- und Kalkputz regulieren die Raumluftfeuchte und absorbieren Schadstoffe. Der Großteil der bestehenden Dachbalkenkonstruktionen und Bestandsdielen wurde erhalten.
Energetische Betrachtung
Ein Plattenwärmetauscher bezieht die Wärmeenergie aus der Restwärme des Rücklaufs im Bestandsheizsystem. Ein Kapilarrohrflächenheizsystem im Lehmputz der Decke erzeugt ein gesundes Raumklima durch Strahlungswärme. Heizung und Kühlung laufen über dasselbe System. Ein emissionsarmer Ofen mit Holzvergasertechnologie kann zugeschaltet werden.
Was war uns wichtig. Was ist die Philosophie
Für die Eigentümer war die größtmögliche Variabilität für spätere Nutzungsänderungen Bedingung. Maximale Nutzungsvielfalt bei möglichst geringem Eingriffsaufwand stehen hier im Vordergrund. Die aktuell vorhandenen zwei Wohneinheiten können bei Bedarf mit geringem Aufwand in bis zu vier Einheiten geteilt werden. Ein gesundes Raumklima konnte durch die Verwendung natürlicher Baustoffe und innovativer Details geschaffen werden.
Beschreibung der Besonderheiten
Da fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet wurden, konnten wohngesunde Räumlichkeiten mit nachwachsenden und wiederverwendbaren Materialien geschaffen werden.
Flexibiltät
Entstanden ist ein gemeinschaftlich genutzter Wohnraum für zwei Familien sowie eine Büro- und Gewerbefläche. Die flexibel gestalteten Grundrisse können mit einfachen Mitteln und ohne Eingriffe in das statische Grundgerüst in drei separat begehbare Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten umgewandelt werden.
Schadstoffsanierung
Im Bauverlauf entpuppten sich Teile des Dachstuhls als vom Hausschwamm befallen. Eine intensive Sanierung der Balken und Sparren ging daher der eigentlichen Bauaufgabe voraus.
Wiederverwendung der Dachziegel
Die vorhandenen Dachziegel der ca. 1000 m² großen Dachhaut wurden nach einen strichprobenartigen Materialprüfung zum Großteil wiederverwendet. Dafür wurden die Bestandsziegel mit großer Sorgfalt abgedeckt, gelagert, gereinigt und anschließend wieder auf das Dach gedeckt. Für die Wiederverwendung der Dachziegel wurde das Projekt von der Stadt Berlin im Rahmen der “Initiative Re-Use” ausgezeichnet.
Flächenheizungen
Die mit Wärmestrahlung arbeitenden Flächenheizungen erwärmen mithilfe von nur wenig Energie alle Oberflächen der Räume. Anders als bei konventionellen Heizkörpern wird keine Luft umgewälzt, was zu Staubaufwirbelungen und trockenen Schleimhäuten führen kann. Die Flächenheizungen sorgen in Kombination mit den natürlichen Baustoffen für ein angenehmes Raumklima.
Auszeichnungen
3. Platz im Ideenwettbewerb "Re-Use am Bau" der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Holz
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
76,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
60,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
7,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
79 %
Warmwasser
12 %
Beleuchtung
9 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
10
Anzahl Wohneinheiten
2
Das Objekt im Internet
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