Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Eternit Wellplatte
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
London, Großbritannien (UK)
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
02.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Fast alle traditionsreichen Hafenstädte haben in den letzten Jahrzehnten versucht, ihre alten Wasserareale nach dem schrittweisen Rückzug der industriellen Nutzer umzustrukturieren und für Wohnen, Kultur und Arbeiten neu zu erschließen. Denn die zunehmende Technisierung des Güterumschlags und die Größe heutiger Containerschiffe sind in den stadtnahen Hafengebieten nicht mehr zu handhaben. Die Hafencity in Hamburg mit ihrem "Leuchtturmprojekt", der auf einem alten Speicher entstandenen Elb-Philharmonie, ist sicher das eindrucksvollste von vielen Beispielen dafür, wie sich Städte diese Zonen zurückholen.
Wiederentdecktes Quartier
Der Masterplan zur Revitalisierung der Londoner Docklands, der "London Docklands Strategic Plan", stammt aus dem Jahr 1976 – neben spektakulären neuen Gebäuden von Stararchitekten aus aller Welt, konnte die britische Hauptstadt so gut 30 Kilometer neue Wege direkt am Wasser schaffen.
London besaß einst den größten Frachthafen der Welt. Bis in die 1970-er Jahre waren die Stadtviertel Blackwall und Leamouth mehr als 350 Jahre lang ein Zentrum des Schiffsbaus und der Reparatur von Schiffen. Die Halbinsel Goodluck Hope am Nordufer der Themse zählte zum Gebiet der East India Company und war im 19. Jahrhundert auch für die damals aufkommende Flachglasproduktion bekannt. Mit der Entwicklung hin zu immer größeren Frachtschiffen erlebten die Docklands einen beispiellosen Niedergang und verfielen zusehends.
Der Greater London Council, als oberste Verwaltungsbehörde verantwortlich u. a. für den Straßenbau, den sozialen Wohnungsbau und den Bau von Freizeiteinrichtungen, beschloss1976 die Revitalisierung der Londoner Docklands und initiierte damit das damals größte Stadtentwicklungsprojekt Europas. Der Neoliberalität und Deregulierung der Regierung Thatcher geschuldet gab es zwar keinen verbindlichen Flächennutzungs- und Bebauungsplan, private Investoren mussten aber den Erhalt und die Zugänglichkeit der Wasserflächen garantieren.
Maritimer Charakter
In dieser Tradition entwickeln Allies and Morrison Architects auf Goodluck Hope ein neues Wohn- und Geschäftsviertel, das sich an der Industriegeschichte orientiert und zu einem exklusiven Inselhub am Ufer der Themse werden soll. Zwischen den alten Speichern mit markanten Fassaden aus Ziegeln und Stahl entstehen drei Hochhäuser, die zusammen über 800 neue Wohnungen umfassen. Weitere 2.500 Quadratmeter werden für Einzelhandel, Restaurants und flexible Workspaces geschaffen. Besonders für das Quartier ist die Mischung der Wohnungstypologien von Studios bis zu Familienhäusern, die um Höfe und private Gärten angeordnet sind. Alle Bewohner haben exklusiven Zugang zum Privatclub mit Fitnessstudio, Kino sowie Schwimmbad und können die prominente Uferlage mit Blick auf die Skyline von London und den Millennium Dome genießen. Ein neuer Bootshuttle wird das Gebiet in 17 Minuten mit Canary Wharf und in 31 Minuten mit der London Bridge verbinden.
Über die Entstehung des Areals und den Verkauf der Wohnungen informiert die Goodluck Hope Gallery von HAL Architects. Die ehemalige Montagehalle mit großen Sprossenfenstern und dünnen, schwarzen Rahmenprofilen sowie freiliegender Stahlkonstruktion im Inneren steht beispielhaft für die erhaltenswerte Industriearchitektur.
Zur temporären Bespielung wurde sie der Länge nach in drei Abschnitte geteilt: Empfang mit Ausstellung, Garten sowie Show-Apartments mit Blick auf die Themse. In der Mitte wurde die Fassade und das Hallendach entfernt und nur die Tragstruktur erhalten. Der so entstandene Freiraum ist als Garten mit exotischen Pflanzen angelegt und erinnert an die fernen Landschaften, zu denen die Seefahrer einst von hier aus aufgebrochen sind.
Minimalistische Formensprache
Prägendstes Stilelement der Außenhaut sind die tiefschwarzen Faserzement-Wellplatten – wie kaum ein anderes Material spiegeln sie die Tradition der ursprünglichen Nutzung. Auch im Innenraum kommen die industriellen Platten zum Einsatz, hier in klassischem Faserzementgrau, das dem Raum Helligkeit verleiht und eine farbliche Symbiose zu den Holzdielen und der alten Stahl-Konstruktion eingeht.
Eternit Wellplatten unterstützen aber nicht nur die klar strukturierte Kubatur des Showrooms, ihre hohe Stabilität bei geringem Gewicht ermöglicht die Verwendung für die gesamte Gebäudehülle. Die Platten sind als vorgehängte hinterlüftet Fassade sichtbar auf die darunter liegende Stahl-Tragkonstruktion verschraubt. Gezielt gesetzte Öffnungen stellen einen starken Bezug zu den Außenbereichen her.
Geprüfte Sicherheit und Nachhaltigkeit
Das Wellplattenprofil 6R ist eine Weiterentwicklung des wirtschaftlichen Großformats Profil 6 für den rationellen Hallenbau. Während Profil 6 mit einer Seitenüberdeckung von 47 Millimetern verlegt wird, was etwa ¼ Welle entspricht, bietet Profil 6R mit einer erweiterten Seitenüberdeckung von einem ganzen Wellenberg mehr Sicherheit und, durch die perfekte Passform eine deutlich schnellere Verlegung. Auch durch die verschiedenen Plattenlängen von 1250 bis 2500 Millimeter ermöglichen Wellplatten eine schnelle und flexible Eindeckung mit kurzen Bauzeiten. Eternit Wellplatten sind in sechs verschiedenen Farbtönen erhältlich: naturbelassen in zementgrau oder farbig beschichtet in hellgrau, dunkelgrau, dunkelbraun, rostbraun und klassikrot.
Faserzement-Wellplatten sind dank der bewährten Qualitätsmerkmale des langlebigen Werkstoffs diffusionsoffen und feuchteregulierend und erzeugen so ein gesundes Raumklima. Durch ihre dauerhafte Korrosions- und Frostbeständigkeit sowie die besondere Schallhemmung, die Trommel- oder Klopfgeräusche bei Hagel oder Regen dämpft, sind die Platten wie gemacht für den Standort an der Themse und die Londoner Wetterverhältnisse.
Zudem sind sie beständig gegen Pilz- und Insektenbefall sowie nach Brandverhaltensklasse A2-s1, d0 nicht brennbar.
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