Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Grand Hotel Kempinski High Tatras
05985 Strba, Kupelna 6, Slowakei
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Cerno+Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kupelna 6, 05985 Strba, Slowakei
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
74.619 m³
Bruttogrundfläche
7.897 m²
Nutzfläche
18.680 m²
Verkehrsfläche
3.175 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
22.000.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
45.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Rekonstruktion und Erweiterung des historischen Gebäudeensembles
Objektbeschreibung
Der Gebirgssee des „Strbske Pleso“ befindet sich im slowakischen Teil der „Hohen Tatra“, dem höchsten Gebirgszug der Karpatenauf 1.350 M ü. Meereshöhe. Am nördlichen Ufer erhebt sich imposant das Gebirge, nach Süden hin öffnet sich ein weites Tal.
In diese reizvolle Topographie eingebettet, entwickelte sich der Ort Ende des neunzehn- ten Jahrhundert zu einem beliebten Luftkurort der österreichischungarischen Aristokratie.
Auf dem Rücken einer langgestreckten Muräne entwickelte sich in den Jahren 1880-1925 aus der sukzessiven Verbindung einzelner Gebäude das bandförmige, historische Ensemble.
Ort und Gebäude nehmen im Bewusstsein der Slowaken einen bedeutungsvollen Platz ein. Davon zeugt deren Einstufung als Nationalpark bzw. als nationales Kulturdenkmal.
Die während des Sozialismus wenig respektvoll adaptierte Anlage stellte sich nach langer Verwahrlosung in desolatem Zustand dar; gleichwohl wurde sie zum Ausgangspunkt für die Planung des ersten slowakischen 5 Sterne Hotels.
Die Herausforderung für die Entwerfer bestand darin, ein ambitioniertes Raumprogramm möglichst einfühlsam in die historische Anlage sowie in die empfindliche Umgebung einzu- fügen; um den Betrieb eines *****Hotels zu ermöglichen, war es notwendig, die interne Gebäudeorganisation radikal zu überdenken und eine komplett neuen Infrastruktur zu schaffen, ohne dabei den Charme der historischen Anlage zu mindern. An Stelle dezentraler Eingänge wurde ein repräsentativer Haupteingang definiert. Dieser wurde geschaffen, indem ein Teil der Muräne abgetragen und die ehemals im Untergeschoss untergebrachten Küchen zu einer großzügigen Lobby umfunktioniert wurden. Der an funktional und formal optimaler Stelle realisierte Eingriff erfolgte somit, ohne die historischen Fassaden und Räume in Mitt-leidenschaft zu ziehen.
Für die Realisierung der betrieblichen Infrastruktur wurden die Bestandsgebäude über ihre Gesamtlänge neu unterkellert. Der so geschaffene Versorgungstrakt bildet, dem Verlauf der Muräne folgend, das unterirdische Rückrat der Hotelanlage.
Die wertvollsten Räume, wie Restaurant, Konferenz- und Ballsaal wurden sorgfältig restau- riert und durch neue Einbauten ergänzt. Fassaden wurden saniert, sowie detail- und farbge-treu nachgebildet. Die Dachlandschaft inklusive Ihrer tragenden Konstruktion wurde erneuert.
Die historischen Gebäude, die den Kern der Hotelfunktion beherbergen, wurden um einen Wellnessbereich sowie um 6 neue, freistehende Appartementhäuser ergänzt.
Der Wellnessbereich entwickelt sich weitestgehend unsichtbar unterhalb des Hügelrückens und tritt lediglich nach Norden hin als schlankes Sockelgebäude in Erscheinung; durch dessen Fassade eröffnet sich ein großartiger Panoramablick.
Die Apartmenthäuser rücken respektvoll vom Altbau ab. Das städtebauliche Konzept der Neubauten reagiert auf die historische Vorlage der Bebauung, in dem die neuen Apparte-menthäuser freistehend um die Gebäudeanlage konzipiert sind.
In der Gesamtkomposition führen sie die durch Muräne und Altbau vorgezeichnete Linie auf beiden Seiten im Staccato fort und bilden so in Grundriss und Ansicht einen Rahmen für die historische Anlage. Deren Anbindung an den Hauptkomplex erfolgt über eine ebenfalls unterirdische Verlängerung des Hauptversorgungstraktes.
In einer zeitgenössischen Formensprache werden die prägenden Eigenschaften des histori-schen Bestandes zum Leitmotiv auch der neuen Gestaltung ausgeformt.
Die moderne Architektursprache zitiert Elemente des Altbaus, indem sie dessen originelle Farbigkeit und Materialität sowie dessen Plastizität und die Eigenwilligkeit der verspielten Dachlandschaft aufgreift und neu interpretiert.
Das Bauvorhaben wurde in 2 Etappen realisiert :1.Etappe 04/2010, 2.Etappe 01/2012
Das Bauvorhaben wurde von Europäischen Fond für Regionalentwicklung unterstüzt.
Cerno+Architekten
Peter Cerno,Martin Cerno,Gianfranco Maio
München,Ettalstr.40
Beschreibung der Besonderheiten
Rekonstruktion und Erweiterung des historischen Gebäudeensembles
Beschreibung der Besonderheiten
Grundstück, im Projekt verwendete Materialien und Nachhaltigkeitsaspekte
1.Der Lage geschuldete Besonderheiten und Erschwernisse
a.Die Unterfangungs-und Unterkellerungsmaßnahmen im felsigen Untergrund der
Muräne stellten ebenso wie der Erdbau in unmittelbarer Nähe des Bergsees eine
erhebliche technische Erschwernis dar.
2.Bauen in historischer Substanz
a.Ein wiederkehrender Konflikt bei der Sanierung von Altbauten ist die Dämmung histo-
rischer Fassaden mit Ihren plastischen Gestaltungselementen:
die Dämmung der Außenhülle erfolgte hier teilweise raumseitig, teilweise wurden die
dekorativen Elemente im Zuge der nachträglich aufgebrachten Außendämmung
aufwendig nachgebildet.Alle derartigen Eingriffe wurden im Bereich der Anschlüsse
sorgfältig geplant und sind im Nachhinein kaum ablesbar.
b.Eine besondere Herausforderung lag darin, die umfangreiche „verborgene“Infrastruktur
und technische Ausstattung eines Luxushotels organisch und respektvoll in die
historische Bausubstanz zu integrieren und zugleich möglichst wenig in Erscheinung
treten zu lassen.Hierzu wurden bestehende Räumlichkeiten gewissenhaft umgewid-
met, die Infrastruktur wurde in zahlreichen Anläufen optimiert.
Der Betriebsbereich der langgestreckte Hotelanlage kommt mit nur zwei Zugängen
aus
3.Bauen im Naturschutzgebiet
a.Ebenso gelang es, durch die geschickte Nutzung der Topografie einen Großteil des
geforderten Raumprogramms und der technischen Räume weder für den Gast noch in
der Landschaft in Erscheinung treten zu lassen.
b.Verkehrsführung
Alle Parkplätze befinden sich in einer gesonderter Tiefgarage außerhalb der Anlage.
4.Materialwahl und Farbgestaltung
a.Altbauten
Hier wurde die zwischenzeitlich verloren gegangene historische Farbgebung und Fas-
sadenplastizität wieder hergestellt.
b.Neubauten
Hier wurde der orttypische Granit in Anlehnung an Teile der Altbauten als Fassadenma-
terial übernommen und ebenso wie die Farbgebung der historischen Nachbargebäude
neu interpretiert.
5.Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit der Planung muss jenseits des gängigen Sprachgebrauchs unter
einem dreifachen Gesichtspunkt betrachtet werden:
a.zum einen im Sinne einer bauphysikalisch hochwertigen Gebäudehülle im Zusam-
menspiel mit einer technisch optimierten Energieversorgung sowie einer intelligenten,
hochmodernen Regelungstechnik: diese beinhaltet u.a. eine gezielte Reduktion des
CO2 Ausstoßes, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, zugleich die Betonung natürli-
cher Belüftung.Das alles unter Berücksichtigung der extremen örtlichen Klimaver-
hältnisse (-30°bis 25°C).
b.vollständige Barriere-Freiheit der Hotelanlage.
c.zum anderen im Sinne einer bauphysikalisch hochkomplizierten Erhaltung des wichti-
gen slowakischen Kulturdenkmals. Historische Bausubstanz muss als nicht erneuer-
bare Ressource verstanden werden,deren Erhaltung für das kollektive Bewusstsein
einer Gesellschaft eine ganz besonders wichtige Form von Nachhaltigkeit darstellt.
Cerno+Architekten
Peter Cerno,Martin Cerno,Gianfranco Maio
München,Ettalstr.40
Auszeichnungen
Bau des Jahres Slowakei - "Public Award"- "Complex Progresive Solution of Architectural Work",
World Travel Award 2011
Die hundert besten Hotels 2012,2013
Building Efficiency Award 2012
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
255.000,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
2.016,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
60 %
Warmwasser
40 %
Beleuchtung
35 %
Lüftung
15 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
5 %
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
100
Anzahl Betten
200
Anzahl Wohneinheiten
20
Anzahl Sitzplätze
280
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